BMW und Mercedes-Benz verkaufen Share Now an Stellantis

Bild: Share Now

BMW und Mercedes-Benz wollen ihr gemeinsames Carsharing-Geschäft Share Now an Stellantis verkaufen. Eine entsprechende Vereinbarung haben die drei Unternehmen unterzeichnet und Stillschweigen über die Details der Transaktion vereinbart.

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Sie steht noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der Kartellbehörden, wie die beiden deutschen Autobauer mitteilen. Share Now betrieb im vergangenen Jahr auch 2.900 Elektroautos.

BMW und Mercedes-Benz wollen sich zwar aus dem Carsharing zurückziehen, aber nicht aus dem Geschäft mit Mobilitätsdienstleistungen. Stattdessen soll der Fokus künftig auf der digitalen Multimobilität (Free Now) und auf digitalen Dienstleistungen rund um das Laden von Elektroautos (Charge Now) liegen. Daher ist in der Mitteilung auch die Rede davon, dass Mercedes und BMW die Mobilitäts-Joint-Ventures „gezielt weiterentwickeln“. Sie sehen in diesen beiden Bereichen schlichtweg das größere Wachstumspotenzial als beim kapitalintensiven Carsharing.

„Wir sind stolz darauf, mit Car2Go das Segment des Free-floating Carsharing begründet zu haben“, sagt Gero Götzenberger, Direktor Strategie und Beteiligungen bei Mercedes-Benz Mobility. „Mit Free Now und Charge Now fokussieren wir auf zwei Wachstumsfelder, die unseren Kunden auch in Zukunft die ganze Bandbreite an Mobilitätsdienstleistungen bieten und den Ausbau der Elektromobilität unterstützen.“

Rainer Feurer, Bereichsleiter Corporate Investments bei der BMW Group, ergänzt: „Die neue Ausrichtung ermöglicht uns die schnellere Skalierung unserer Aktivitäten und somit in kürzester Zeit weiteres, profitables Wachstum.“

Share Now ist 2019 aus der Fusion des BMW-Charsharings Drive Now und dem Daimler-Pendant Car2Go entstanden. Stellantis wird Share Now in seine Mobilitätstochter Free2Move einbinden und will das Carsharing in Europa weiter ausbauen. Zumindest mit der Übernahme wächst Free2Move enorm: Zu den sieben bestehenden Städten kommen auf einen Schlag 14 europäische Städte von Share Now hinzu.

„Die Integration der starken Position von Share Now in europäischen Großstädten wird es unseren Kunden ermöglichen, einen besseren Zugang zu einer breiteren Palette von Diensten zu erhalten, um ihre unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnisse zu befriedigen“, sagt Brigitte Courtehoux, CEO von Free2Move. „Ebenso wichtig ist, dass diese Akquisition auch unser profitables Wachstum beschleunigen wird. Wir sind unserem Ziel, die weltweite Präsenz von Free2move bis 2030 auf 15 Millionen aktive Nutzer auszubauen, nun einen Schritt näher gekommen.“

Update 19.07.2022: Die Stellantis-Mobilitätstochter Free2Move hat die angekündigte Übernahme des Carsharing-Geschäfts Share Now von BMW und Mercedes-Benz abgeschlossen. Share Now ist in 16 europäischen Großstädten mit rund 10.000 Fahrzeugen vertreten, darunter rund 3.000 E-Autos.

Nähere Angaben zu dem Deal macht Stellantis auch in der Mitteilung zum Vollzug nicht, da alle Partner wie oben berichtet Stillschweigen über die Konditionen und Bedingungen vereinbart haben.

„Wir freuen uns sehr über das neue Kapitel, das wir gemeinsam mit Share Now, dem europäischen Marktführer für Free-Floating-Carsharing, im Mobilitätssektor schreiben werden“, sagt Brigitte Courtehoux, CEO von Free2move. „Free2move und Share Now ergänzen sich perfekt und unsere gemeinsame Expertise gibt uns nun die nötige Grundlage, um die Innovation auf dem weltweiten Mobilitätsmarkt gezielt voranzutreiben.“ Share-Now-CEO Olivier Reppert ergänzt: „Wir werden zusammen weiter voranschreiten, um die Erwartungen unserer Kundinnen und Kunden an eine zunehmend nachhaltige, innovative und flexible Mobilität zu erfüllen.“
bmwgroup.com, mercedes-benz.com, stellantis.com, stellantis.com (Update)

1 Kommentar

zu „BMW und Mercedes-Benz verkaufen Share Now an Stellantis“
EMobilitätsberatung-Berlin K.D.Schmitz
04.05.2022 um 10:31
Dass diese Entscheidung jetzt eine Stärkung der Carsharing Flotten in Europa bedeutet, würde ich mal nicht daraus lesen wollen. Grundsätzlich ist sowieso zu kritisieren das Share Autos nicht alle elektrisch sind und eine Stärkung in diese Richtung könnten die Städte und Kommunen erreichen indem die keine anderen share Autos Anbieter in ihren Städten zulassen. Wenn es dafür gesetzliche Regelung braucht, dann müssen sie halt erlassen werden, dafür haben wir doch schließlich eine geplante Mobilitätswende und Antriebsarten Wende beschlossen

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