Bosch: eMobility-Auftragsvolumen übersteigt zehn Milliarden Euro

Bosch verzeichnete im Jahr 2021 im Bereich Elektromobilität erstmals ein Auftragsvolumen von über zehn Milliarden Euro. Zudem kündigt der Zulieferer an, künftig weitere Wasserstoff-Komponenten anbieten zu wollen: Das Unternehmen steigt zudem jetzt in die Entwicklung von Komponenten für Elektrolyseure ein.

Das Unternehmen siedelt die Elektrolyse-Komponenten aufgrund der bestehenden Kompetenzen im Bereich Mobility an und investiert hierfür bis Ende des Jahrzehnts bis zu 500 Millionen Euro. Dabei soll Knowhow aus der Brennstoffzellen-Entwicklung genutzt werden. Wie in der Brennstoffzelle bildet der Stack auch im Elektrolyseur das zentrale Element. In jeder der in Serie geschalteten Zellen wird Wasser mithilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff umgewandelt – umgekehrt zur Brennstoffzelle, in der aus Wasserstoff und Sauerstoff elektrische Energie entsteht. In beiden Systemen erfolgt die chemische Reaktion jeweils über eine Proton-Exchange-Membran (PEM).

Die Kombination aus Elektrolyseur-Stack, Steuergerät, Leistungselektronik und den notwendigen Sensoren bezeichnet Bosch als Smart Module. Erste Pilotanlagen mit solchen Smart Modules sollen 2023 in Betrieb gehen, die Serien-Variante will Bosch ab 2025 an Hersteller von Elektrolyse-Anlagen sowie Industrie-Dienstleister liefern.

Auf Basis des von der EU prognostizierten Bedarfs von zehn Millionen Tonnen sauberem H2 im Jahr 2030 geht Bosch von einem Marktvolumen von rund 14 Milliarden Euro aus. „Der Klimaschutz kann nicht warten. Wir wollen den raschen Aufbau einer Produktion von Wasserstoff in Europa mit Bosch-Technik unterstützen“, kündigt Stefan Hartung, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH, anlässlich der Vorlage der Jahresbilanz an. Der in den Elektrolyseuren hergestellte regenerative Wasserstoff soll auch, aber nicht nur im Schwerlastverkehr eingesetzt werden. Bosch gibt auch energieintensive Branchen wie die Stahl- und Chemieindustrie, aber auch private Gebäude an.

Für die Elektromobilität auf Basis der Brennstoffzelle will Bosch in diesem Jahr mit der Serienproduktion für den Brennstoffzellen-Antrieb im Lkw beginnen. „Am Standort Bamberg wollen wir bis Mitte der Dekade Stacks mit einem Gigawatt Leistung produziert haben“, sagt Markus Heyn, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. „2030 soll der Betrieb eines Brennstoffzellen-Trucks nicht mehr kosten als ein Diesel – das ist unser Ziel.“ Seine Investitionen für die mobile Brennstoffzelle hat Bosch nochmal gesteigert – auf nahezu eine Milliarde Euro zwischen 2021 und 2024.

Im vergangenen Jahr konnte Bosch bei einem Umsatz von 78,7 Milliarden Euro ein Ergebnis von 3,2 Milliarden Euro erwirtschaften. Nicht nur aufgrund des hohen eMobility-Auftragsvolumens setzt der Zulieferer auf das wachsende Geschäft mit der Elektromobilität. „Elektrifizierung ist der schnellste Weg in ein klimaneutrales Leben“, sagt Hartung. Der Bosch-Chef betonte aber, dass auch Wasserstoff gebraucht wird. „Aufgabe der Industriepolitik sollte es sein, alle Wirtschaftssektoren auf die Wasserstoff-Nutzung vorzubereiten“, forderte er. „Strombasierte Lösungen haben Vorfahrt, aber wasserstoffbasierte Lösungen müssen gleichzeitig mehr Fahrt aufnehmen. Beides wird gebraucht – für das nachhaltige Leben auf dem blauen Planeten.“
bosch-presse.de (Jahreszahlen), bosch-presse.de (Elektrolyseure)

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