Tesla erhält wohl Typgenehmigung für weitere Model-Y-Variante aus Grünheide

Tesla hat die EU-Typgenehmigung für eine neue Variante des Model Y mit Batteriezellen des chinesischen Herstellers BYD erhalten. Die Antriebsversion siedelt sich deutlich unter den bisher angebotenen Model Y Long Range und Performance an.

Erst am Tag zuvor wurde berichtet, dass Tesla Blade-Batterien von BYD in Grünheide und nicht wie bisher vermutet in Shanghai verbauen wird. Nur einen Tag später gibt es bereits Details dazu – die Informationen gehen auf „Teslamag“ zurück, das seinerseits Unterlagen zu der EU-Typgenehmigung des neuen Modells zugespielt bekommen hat.

In den Dokumenten wird das neue Model Y als Typ 005 bezeichnet und intern als Variante Y7CR. Die Kapazität seines BYD-Akkus wird mit 55 kWh beziffert, die Reichweite mit 440 Kilometern. Laut der EU-Zulassung handelt es sich dabei um ein strukturelles Batteriepaket.

Wenn ein Hersteller die EU-Typgenehmigung erhält, muss das nicht zwangsläufig heißen, dass der Marktstart dieses Modells kurz bevor steht. Sie ist lediglich die Voraussetzung für einen Verkauf dieser Fahrzeuge, die sich Hersteller auch pro forma ausstellen lassen können. So hatte Tesla bereits im vergangenen Sommer auch eine Variante mit Heck-Antrieb und kleinerem Akku bei der EU angemeldet und abgenommen. Als Batterie-Lieferant war CATL angegeben, die Kapazität beträgt 60 kWh für 455 Kilometer.

Die Berichte zu der Lieferung der BYD-Akkus nach Grünheide besagen jedoch, dass die Produktion von Fahrzeugen mit den LFP-Batterien bereits geplant ist. Ende August oder Anfang September sollen die ersten Fahrzeuge mit dem neuen Antrieb gebaut werden.

Mit den BYD-Akkus nehmen Kapazität und Reichweite also etwas ab, das Fahrzeuggewicht sinkt aber um 66 auf 2.087 Kilogramm – wohl auch wegen des strukturellen Batteriepacks, da dank des tragenden Bauteils an anderer Stelle Gewicht gespart werden kann. In der Folge sinkt auch der Verbrauch im kombinierten Zyklus leicht auf 15,5 kWh/100km.

Warum Tesla bald Akkus anbietet, deren Werte sogar unter den vor einem Jahr angemeldeten CATL-Batterien liegen, geht aus den Dokumenten nicht hervor. Das legt nahe, dass sich die Vorteile vor allem auf die Kosten beziehen – die Eigenschaften für den Kunden sind mit 15 Kilometern Unterschied in der Normreichweite nahezu gleich. Sind die BYD-Akkus aber deutlich günstiger im Einkauf oder einfacher in der Verarbeitung im Fahrzeugwerk, kann es sich für Tesla rechnen.
teslamag.de

1 Kommentar

zu „Tesla erhält wohl Typgenehmigung für weitere Model-Y-Variante aus Grünheide“
Andreas
12.08.2022 um 09:28
Verzicht auf Modul(gehäuse) spart Gewicht! Dadurch vermindert sich der gravimetrische Nachteil von LFP gegenüber NCA genau bis zu dem Zeitpunkt, bei dem auch bei NCA strukturelle Packs kommen. Auf die entsprechende Tesla-eigene Lösung darf man gespannt sein... Siehe TearDown Video auf YT!

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