VW: Lieferung von MEB-Komponenten an Mahindra wird konkret

Der Volkswagen-Konzern und der indische Fahrzeughersteller Mahindra haben ein Term Sheet zur Lieferung von MEB-Komponenten für Mahindras neue rein elektrische Fahrzeugplattform Inglo unterzeichnet. Zudem hat Mahindra einen Ausblick auf die ersten fünf Modelle gegeben.

Mit dem nun unterzeichneten Term Sheet werde die im Mai getroffene Partnerschaftsvereinbarung vertieft, so Volkswagen. Angestrebt wird die Belieferung von fünf elektrischen SUV-Modellen mit MEB-Komponenten mit einem Volumen von mehr als einer Million Einheiten.

Das Term Sheet deckt alle wichtigen kommerziellen und technischen Bestimmungen ab, einschließlich eines Pfads hin zu einer potenziellen Lokalisierung des Batteriesystems. Sprich: Es wird auch geprüft, künftig Batterien in Indien herzustellen. „Beide Unternehmen wollen weitere Potenziale für eine Zusammenarbeit in Indien im Bereich der E-Mobilität ausloten, darunter Fahrzeugprojekte, Lade- und Energielösungen sowie die lokale Fertigung von Batteriezellen“, wie VW mitteilt. Ein verbindliches Lieferabkommen soll rechtskonform bis Ende 2022 erarbeitet werden.

„Wir freuen uns, dass wir für die Zusammenarbeit unseren beiden Unternehmen einen größeren Umfang identifiziert haben“, sagt Thomas Schmall,  Volkswagen Konzernvorstand Technik und Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Group Components. „Gemeinsam können Volkswagen und Mahindra maßgeblich zur Elektrifizierung Indiens beitragen, einem riesigen Automobilmarkt mit ambitionierten Klimaschutzzielen. Der MEB und seine Komponenten sind weltweit der Schlüssel zu bezahlbarer, nachhaltiger Mobilität.“

Rajesh Jejurikar, Executive Director, Auto and Farm Sectors bei Mahindra & Mahindra, sieht in der Unterzeichnung des Term Sheets einen bedeutenden Schritt. „Unsere neue, speziell für die E-Mobilität entwickelte Inglo-Plattform bietet ein unübertroffenes Potential für Wachstum und die maßgeschneiderte Entwicklung neuer und innovativer Produkte – und das nicht nur für Indien, sondern auch für globale Märkte“, so Jejurikar. „Unsere Vision ist es, die E-Mobilitäts-Revolution in Indien anzuführen, indem wir authentische Elektro-SUV mit Spitzentechnologie auf den Markt bringen, wie wir sie heute in Großbritannien zeigen.“

Details zu der Inglo-Plattform werden in der Mitteilung noch nicht genannt, die Mahindra-Eigenheiten werden sich wohl auf Bereiche wie Fahrwerk, Karosserien und den Innenraum samt Infotainment beziehen, denn beim Antrieb selbst übernehmen die Inder weitgehend die VW-Komponenten – etwa die Elektromotoren oder Batteriesysteme. In einer Video-Präsentation spricht das Mahindra von Batteriegrößen zwischen 60 und 80 kWh, wobei es sich sowohl um prismatische Batterien als auch Blade-Batterien handle. Blade-Batterie ist ein Begriff, den ausschließlich BYD für seine besonders geformten LFP-Zellen nutzt. Es ist also möglich, dass sich Mahindra einen zweiten Batteriepartner gesichert hat.

Als Antriebsleistung werden 170 kW für die Version mit Heckantrieb und 250 kW für den Allradler genannt – beides liegt leicht über den bekannten MEB-Werten von 150 bzw. 220 kW. Auf welche Batterie-Option sich die genannte Ladeleistung von bis zu 175 kW bezieht, ist nicht bekannt.

Bei dem Event in Großbritannien hat Mahindra, wie von Jejurikar bereits angesprochen, einen Ausblick auf gleich fünf SUV-Modelle gegeben. Für die Inglo-Modelle hat der Konzern gleich zwei Marken namens XUV und BE gegründet. Die Modelle tragen die Bezeichnungen XUV.e8, XUV.e9, BE.05, BE.07 und BE.09. Die ersten vier dieser E-SUVs sollen zwischen 2024 und 2026 auf den Markt kommen.

Zur Ausrichtung der Marken äußert sich Mahindra noch sehr im Marketing-Sprech. Die „ikonische Marke XUV“ werde sich mit „anspruchsvollen futuristischen Design, pulsierender Leistung und dynamischer Innovation“ an Kunden richten, „deren Leidenschaft es ist, das Leben über Grenzen hinaus zu leben und dabei etwas zu bewegen“. „Die kühne, anregende und aufregende Marke BE“ solle Kunden ansprechen, „die ihren Lebensweg auf ihre eigene Weise gestalten und dabei einen Unterschied machen“ wollen: „Eine Marke, die den Kunden erlaubt, der zu sein, der sie sein wollen.“
volkswagen-newsroom.com (Term Sheet), mahindraelectricautomobile.com (PDF, Marken XUV und BE), youtube.com (Video-Präsentation)

2 Kommentare

zu „VW: Lieferung von MEB-Komponenten an Mahindra wird konkret“
Hans W.
16.08.2022 um 16:34
VW schreibt: "Die Elektro-SUVs werden auf der neuen INGLO-Plattform basieren und sollen mit MEB-Komponenten wie dem elektrischen Antriebsstrang, dem Batteriesystem und der Einheitszelle von Volkswagen ausgestattet werden."Sehe ich das falsch oder sind bei der Präsentation einige Details zur Einheitszelle, deren Integration und Updates des MEB bekannt gegeben worden? Neu sind doch Angaben wie LFP Packgrößen zwischen 60 und 80 kWh und Antriebe mit 170kW RWD bzw. 250kw AWD Leistung. Auch die genannte maximale Ladeleistung von bis zu 175kW bei LFP Zellen ist sicherlich interessant.https://youtu.be/quOHHVVYWlo?t=393
Fra p.
27.10.2022 um 07:09
Sieht so aus das es die einheitszelle ist zumindest bei der einen batteriepack animation. Bei salzgiga waren die anschlüsse auf den vertikalen seiten, würde aus meiner sicht passen.

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