Hamburg: Moia erhält Konzession für 450 E-Fahrzeuge

Moia hat von der Stadt Hamburg eine Konzession zum Einsatz von 450 Elektro-Fahrzeugen für die Jahre 2023 bis 2025 erhalten. Mit der neuen Genehmigung erweitert der Ridepooling-Dienst auch sein Hamburger Betriebsgebiet und integriert erstmals barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte.

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Für Moia ist es in Hamburg die erste Konzession nach dem novellierten Personenbeförderungsgesetz. Seit seinem Debüt 2019 agiert Volkswagens Ridepooling-Dienst in der Hansestadt unter der sogenannten Experimentierklausel des Personenbeförderungsgesetzes. Dies ist nun noch bis Jahresende der Fall, danach greift die neue Konzession, in deren Zuge sich Moia als sogenannter eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr in den ÖPNV in Hamburg integrieren und auch barrierefreie Fahrzeuge in die Flotte integrieren soll.

Damit einher geht die Verknüpfung von Moias Tarifen mit den jenen des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv). So erhalten hvv-Abonnenten ab 2023 einen Abschlag auf den Grundpreis des Mobilitätsdiensts. Außerdem vergrößert Moia sein Geschäftsgebiet ab 2023 von aktuell 200 auf rund 270 Quadratkilometer. Die Erweiterung erfolgt in die Stadtteile Wilhelmsburg, Lurup/Osdorf, Billstedt/Billbrook und Rahlstedt. Allesamt Stadtteile, die laut Moia bislang weniger engmaschig durch den vorhandenen ÖPNV versorgt sind.

„Wir sind zum festen Bestandteil des städtischen Verkehrs in Hamburg geworden und freuen uns sehr, den eingeschlagenen Weg mit der neuen Genehmigung als eigenwirtschaftlicher Linienbedarfsverkehr ab 2023 weiterzugehen“, äußert Moia-CEO Sascha Meyer. Denn vollelektrisches Ridepooling zahlt gleich mehrfach auf die Mobilitätswende ein: Ridepooling ergänzt Bus und Schiene auch in Gebieten, die noch nicht die nötige Bedienqualität bieten, um Kund:innen nachhaltig vom ÖPNV zu überzeugen.“

Die Ausweitung des Angebotes und die tarifliche Verzahnung werden in Teilen durch die Förderrichtlinie “Modellprojekte zur Stärkung des ÖPNV” des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr ermöglicht. Moia und die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende gehören zu den ausgewählten Förderempfängern. Der Mobilitätsdienstleister beschäftigt in Hamburg inzwischen etwa 1.000 Mitarbeiter, darunter gut 650 Fahrer.

Um die Größe der Moia-Flotte in Hamburg gab es übrigens kurz nach dem Betriebsstart 2019 Streit vor Gericht. Mit der Festlegung auf 450 Fahrzeuge zwischen 2023 und 2025 bleibt das Unternehmen nun weit unter dem damaligen Ziel von 1.000 Elektro-Shuttles. Statt in die schnelle Vergrößerung der Flotte steckt Moia inzwischen unter anderem Energie in ein Pilotprojekt zum autonomen Ridepooling in Hamburg – mit dem Ziel, bis 2025 ein international skalierbares, autonomes Ridepooling-System zu entwickeln. Weiterhin präsent ist Moia zudem in Hannover, wo das Unternehmen seit Mitte 2018 zunächst mit Verbrenner-Fahrzeugen und seit August 2020 ebenfalls rein elektrisch unterwegs ist.

Update 05.12.2022: Der Mobilitätsdienst Moia wird sein Angebot in Hamburg in Kürze um 15 barrierefreie Elektrofahrzeuge erweitern. Ab dem 1. Januar 2023 werden in der Hansestadt 15 eigens für barrierefreies Ridepooling umgebaute E-Crafter die Moia-Flotte ergänzen. Laut dem Anbieter können Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer Fahrten in der Moia-App ohne Aufpreis buchen. Und: „Schwerbehinderte Menschen, die nach dem Sozialgesetzbuch zur kostenlosen Mitfahrt im öffentlichen Personennahverkehr berechtigt sind, können Moia unentgeltlich nutzen“, teilt der Dienstleister mit. Dafür könnten sie sich ab sofort im Moia-Integrationsbüro am ZOB Hamburg registrieren.
moia.io, moia.io (Update)

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