LFP-Kathodenmaterial: Freyr schließt Lizenz-Deal mit Aleees

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Das norwegische Batterieunternehmen Freyr hat mit Aleees, einem taiwanesischen Hersteller von LFP-Kathodenmaterialien, einen Lizenz- und Dienstleistungsvertrag geschlossen. Das einst geplante Joint Venture scheint aber vom Tisch.

Wie Freyr mitteilt, verschafft der Vertrag dem Unternehmen eine weltweite Lizenz zur Herstellung und zum Verkauf von LFP-Kathodenmaterial auf Basis der Technologie von Aleees und zum Bau von Produktionsanlagen. Freyr geht laut der Mitteilung davon aus, mit den Lizenzen den zukünftigen Bedarf an LFP-Kathodenmaterial der Giga Arctic in Mo i Rana decken zu können. Zudem könnte ein Teil der vereinbarten Volumina auch für das geplante Giga-America-Projekt in den USA eingesetzt werden, so Freyr.

Jetzt wird es interessant: In der Mitteilung schreibt Freyr, dass es „zuvor Pläne zur Errichtung einer LFP-Kathodenfabrik in der nordischen Region angekündigt“ habe, welche 2024 – also parallel zur erwarteten Inbetriebnahme der Giga Arctic – die Produktion aufnehmen soll. Dort will Freyr das LFP-Kathodenmaterial auf Basis der Aleees-Technologie fertigen.

So weit, so gut, eine solche Fabrik wurde tatsächlich im Januar 2022 angekündigt. Nur hieß es damals noch, dass Freyr und Aleees die Gründung eines Joint Ventures anstreben, welches die Kathodenmaterialfabrik betreiben soll. Davon ist nun nicht mehr die Rede, stattdessen wurde „nur“ ein Lizenz-Deal vereinbart. An der Fabrik selbst wird Aleees wohl nicht beteiligt sein.

Wörtlich bestätigt wird das in der Mitteilung nicht, die Statements in der Mitteilung deuten aber darauf hin, dass man sich nicht auf ein Gemeinschaftsunternehmen einigen konnte und die Partnerschaft auf einem anderen Niveau fortgeführt wird. „Durch den Abschluss dieser Lizenzvereinbarung mit Aleees ist Freyr gut positioniert, um Geschwindigkeit und Umfang der LFP-Kathodenproduktion für unsere Batteriefertigungsanlage in Giga Arctic und darüber hinaus zu erreichen“, sagt Tilo Hauke, Executive Vice President of Supply Chain Management bei Freyr. „Freyr sollte einen Vorteil daraus ziehen, auf das Wissen und die Fähigkeiten des Aleees-Teams zuzugreifen, um Freyr beim Aufbau einer starken, lokalisierten Lieferkette für hochwertige Rohstoffe zu unterstützen.“ Auch Aleees-CEO Edward Chang gibt nur noch an, dass man Freyr dabei unterstützen wolle, „mehr Innovation und mehr Nachhaltigkeit in die Batterieindustrie zu bringen“.

Freyr selbst erhofft sich von der eigenen Kathodenmaterialfertigung, dass sie dem Unternehmen und der nordischen Region „starke wirtschaftliche Vorteile bringen wird, basierend auf einer lokalisierten und dekarbonisierten Produktion und dem Transport von Rohstoffen zu den Produktionsstätten für Batteriezellen“.

Aleees ist ein zugelassener Lieferant von LFP-Kathodenmaterial für 24M, den in den USA ansässigen Partner von Freyr. Die Norweger wollen ihre Zellproduktion auf der SemiSolid-Technologieplattform von 24M aufbauen. Freyr gibt in der aktuellen Mitteilung auch an, in ersten Gesprächen mit anderen 24M-Lizenzpartnern über den möglichen Verkauf von LFP-Material zu sein, das von Freyr hergestellt wird. Die Produktion könnte also über den Eigenbedarf der Norweger hinausgehen.
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