Autokino München-Aschheim: Ladestecker rein und Film ab

Im DriveIn Autokino München-Aschheim können Gäste ihre Elektroautos seit Neustem während der Vorstellungen laden. Als Technikpartner hat ChargeOne auf dem Areal 38 Ladepunkte errichtet. Und wenn gerade kein Film läuft, sind die Ladegeräte öffentlich verfügbar. Wir haben die Details zu dem Projekt.

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Das DriveIn Autokino München-Aschheim ist ein 1967 errichteter Freiluftbetrieb mit zwei Kinoleinwänden im Osten der bayerischen Landeshauptstadt. Er gilt als eines der ältesten Autokinos Deutschlands. Auf dem etwa sechs Hektar großen Gelände bei Aschheim herrscht ganzjähriger Spielbetrieb. Vor der Bildwand des Hauptkinos finden bis zu 600 Autos Platz, vor der zweiten Leinwand sind es nochmal 250 Autos. Seit September locken nicht nur die neuesten Blockbuster, sondern auch 38 Ladepunkte auf das Areal. Wer lädt, erhält dem Traditionsbetrieb zufolge die besten Plätze: nämlich die in den ersten Reihen des Hauptkinos.

„Wir wollen immer am Puls der Zeit sein“, sagt Stefan Mund, Theaterleiter in München-Aschheim und Marketingleiter der DriveIn Deutschland Gruppe. Als Installations- und Betriebspartner haben Mund und sein Team das Unternehmen ChargeOne in das Projekt eingebunden. Der Anbieter ist die eMobility-Tochter der in München ansässigen Claus Heinemann Elektroanlagen GmbH und auf schlüsselfertige E-Mobility-Ladekonzepte für Gewerbekunden spezialisiert. Im Autokino übernahm ChargeOne von der Bedarfsanalyse über die Installation bis zur Inbetriebnahme alle anfallenden Schritte. Als Hardware entschieden sich die Partner für 11-kW-AC-Lader von Compleo Charging Solutions. Seit der erfolgreichen Installation verantwortet ChargeOne nun auch als Charge Point Operator den laufenden Betrieb, die Wartung und die Abrechnung.

„Bei so einem Projekt müssen einige Aspekte beachtet werden, von der passenden Ladetechnik über die Abrechnung mit den Gästen bis hin zur Sicherung der Stromversorgung. Ein Punkt, der uns sehr wichtig war: Dass unsere digitalen Projektoren, die 7.000 Watt auf die Leinwand bringen, unabhängig davon wie viele Ladepunkte gerade in Gebrauch sind, volle Power geben können“, äußert Theaterleiter Mund. ChargeOne habe zu jeder Herausforderung eine Lösung parat gehabt.

Die Dauer der reinen Bauzeit auf dem Gelände des Autokinos gibt ChargeOne mit vier bis sechs Wochen an. Hilfreich dabei: Die Anschlussleistung musste nicht durch aufwendige Baumaßnahmen seitens des Versorgers ergänzt werden. „Die Anschlussleistung ist eine der zentralen Herausforderungen – und das nicht nur beim Projekt für das Autokino München-Aschheim, sondern auch bei anderen Liegenschaften“, teilt ChargeOne auf unsere Nachfrage mit. In diesem Fall habe die Implementierung eines intelligenten Lastmanagements gereicht. „Das Lastmanagementsystem legt verschiedene Parameter für die Ladevorgänge fest, wie die Maximalleistung und welche Ladevorgänge priorisiert werden, und federt Leistungsspitzen ab. So ist gewährleistet, dass die Projektoren ausreichende Leistung auf die Bildwände bringen und die Funktionalität des Autokinos zu jedem Zeitpunkt sichergestellt ist.“

Stecker rein und Film ab heißt es nun also für die Kinogäste mit Elektroauto. Die Abrechnung erfolgt über ChargeOne. Denn: „Das Autokino mietet die Ladeinfrastruktur mit dem ,Chargine as a Service‘-Komplettmodell bei uns. In diesem Rahmen übernehmen wir die Abrechnung zwischen Nutzern und Versorger. Dem Autokino entsteht so mit der Ladeinfrastruktur kein Verwaltungsaufwand“, präzisiert der Anbieter.

Die Cineasten in München-Aschheim dürften in ihrer Branche eine Vorreiterrolle einnehmen. Innerhalb der DriveIn Deutschland Gruppe, die eigenen Angaben zufolge einige der größten und ältesten Autokinos in Deutschland betreibt, sind sie jedenfalls die Ersten, die speziell Elektroautofahrer ansprechen. Und: Bei 38 Ladepunkten soll nicht zwangsläufig Schluss sein. „Die Ladeinfrastruktur wurde so konzipiert, dass ein Aufrüsten von Ladepunkten zu einem späteren Zeitpunkt möglich ist“, teilt ChargeOne mit.

„Die Partnerschaft mit dem Autokino Aschheim ist ein weiterer erfolgreicher Schritt in unserer Mission, Deutschland und seine Parkplätze zu „E-mobilisieren“, resümiert Robert Klug, Geschäftsführer bei ChargeOne. „Das Autokino zeigt, wie es geht: Unternehmen, unabhängig von der Branche, können mit dem richtigen Partner einen Unterschied machen und gleichzeitig eine neue Kundengruppe erschließen: die E-Mobilisten von morgen.“

ChargeOne dürfte es an Aufträgen nicht mangeln, denn im Frühjahr ließ der Münchner Anbieter mit einer Großbestellung an Compleo Charging Solutions aufhorchen: Das Duo unterschrieb einen Rahmenvertrag über die Lieferung von mindestens 11.000 Wallboxen innerhalb von circa zweieinhalb Jahren. Damit sichert sich ChargeOne die Verfügbarkeit von ausreichend Hardware für den Ausbau seiner eMobility-Ambitionen.

Für alle, die da Details interessieren: Bei dem Rahmenvertrag geht es um die Produktreihe eBOX professional – also jene Wallbox, für die bislang Innogy bekannt war. Der Dortmunder Ladeinfrastrukturhersteller hat bekanntlich die Innogy eMobility Solutions übernommen und vertreibt die Innogy-Entwicklung nun als Compleo eBOX professional – zusätzlich zu den eigenen Wallboxen der Solo-Serie.

ChargeOne gab im Frühjahr an, sich für die eBOX professional entschieden zu haben, da diese Wallbox eine große Bandbreite bietet und so für viele verschiedene Anwendungen eingesetzt werden kann. Die Ladeleistung kann flexibel zwischen 3,7 und 22 kW eingestellt werden. Da das Gehäuse nur 18 Zentimeter breit ist, kann die Wallbox auch auf schmalen Grundflächen montiert werden – etwa Pfeilern in Parkgaragen.
Quelle: Infos per E-Mail

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