Polestar bringt umfassendes Update des Polestar 2 – mit Heckantrieb

Polestar verpasst seinem Polestar 2 zum neuen Modelljahrgang ein umfassendes Update, unter anderem mit neuen Motoren und leistungsfähigeren Batterien. Die Single-Motor-Varianten sind analog zum E-Antriebs-Update für die Volvo-Modelle XC40 und C40 jetzt heckgetrieben – im Polestar jedoch mit mehr Leistung als bei den Volvos.

Bei den technischen Daten weicht Polestar etwas von den Volvo-Modellen mit maximal 185 kW beim Single-Motor-Modell ab. Der neue Permanentmagnetmotor leistet im Polestar 2 bis zu 220 kW – bisher waren es bei den Single-Motor-Varianten mit Frontantrieb je nach Batterie 165 oder 170 kW. Zudem steigt das maximale Drehmoment von 330 auf 490 Nm. Auch bei der Dual-Motor-Variante erhöht sich dank eines neu ausbalancierten Antriebsstrangs die Leistung. Der neue Heckmotor ist die primäre Antriebsquelle und wird an der Vorderachse von einem neuen Asynchronmotor unterstützt. Dies ermöglicht eine höhere Gesamtsystemleistung von 310 kW, gegenüber den ursprünglichen 300 kW. Mit dem optionalen Performance-Paket bleibt es aber bei 350 kW. Neben neuen E-Motoren sind auch aktuellere Wechselrichter verbaut.

Wie Joakim Rydholm, Head of Chassis Development bei Polestar, angibt, wurde bei den Dual-Motor-Varianten (mit nun 740 statt 660 Nm Drehmoment) auch das Verhältnis der Drehmomentverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse neu kalibriert. Zusammen mit dem Wechsel auf den Heckantrieb bei den Single-Motor-Varianten soll der Polestar 2 nun ein „spielerischeres und agileres Auto“ sein, „das seine Kompaktheit und sein Gefühl der Kontrolle beibehält und gleichzeitig mit mehr Komfort ausgereifter wird“.

Zudem gibt es Änderungen bei den Batterie-Optionen: Die Long-Range-Varianten verfügen jetzt über 82-kWh-Akkus von CATL mit 27 Modulen. Die Batterie für die Standard-Range-Versionen hat weiterhin eine Kapazität von 69 kWh mit 24 Modulen und wird nun von LGES geliefert. Bisher war es andersrum: Die große Batterie mit 78 kWh war mit LG-Zellen bestückt, die kleinere Akku-Option (64 kWh) basierte auf CATL-Zellen.

Mit den größeren Batterien und dem effizienteren Antriebslayout steigen auch die Reichweitenangaben nach WLTP. Selbst die Basis-Variante namens Standard Range Single Motor erreicht jetzt bis zu 518 Kilometer, eine Steigerung von 40 Kilometern. Das stärkste Modell, der Long Range Dual Motor mit Performance-Paket, kommt laut den vorläufigen Werten auf 592 Kilometer – da die ASM an der Vorderachse einfach abgeschaltet werden kann, konnte das Allrad-Modell im Vergleich zur bisherigen PSM an der Vorderachse um satte 105 Kilometer zulegen. Das reichweitenstärkste Modell ist der nun heckgetriebene Long Range Single Motor, der bis zu 635 Kilometer weit kommt (+84 Kilometer). Allerdings handelt es sich bei allen Werten nur um die WLTP-Ergebnisse. Reale Reichweiten können dann erst in Straßentests ermittelt werden.

Die größeren Akkus können nun auch schneller geladen werden. Beim neuen Long-Range-Akku von CATL gibt Polestar bis zu 205 kW an, was das Maximum für ein 400-Volt-System an den aktuellen CCS-Ladestationen ist. Wie lange dieses Niveau über 200 kW gehalten werden kann, ist noch nicht bekannt – eine Steigerung gegenüber den bisher maximal 150 kW ist es allemal. Der Standard-Range-Akku soll mit bis zu 135 kW in der Spitze geladen werden können, hier waren es bisher 115 kW. Die Ladezeiten für den Standard-Ladevorgang von zehn auf 80 Prozent nennt Polestar in der Mitteilung nicht.

Nach dem kleinen Update zum Modelljahr 2023 mit neuen Felgen und Lack-Optionen gibt es nun zum ersten Mal eine größere Änderung am Design des Polestar 2: Der bisher in Schwarz gehaltene Front-Grill mit dem angedeuteten Muster eines traditionellen Kühlergrills wird durch eine sogenannte „Smart Zone“ in Wagenfarbe ersetzt. Dieses Element wurde beim E-SUV Polestar 3 eingeführt und beherbergt einige der wichtigsten aktiven Sicherheitsfunktionen des Fahrzeugs, darunter die Front-Kamera und das Mid-Range-Radar. Optisch gibt es dem Fahrzeug eine andere Wirkung.

Zudem gibt es auch einige Änderungen an der Serienausstattung. Fahrerassistenzsysteme wie das Blind Spot Information System (BLIS) mit Lenkunterstützung, Cross Traffic Alert mit Bremsunterstützung und Rear Collision Warning and Mitigation sowie die 360-Grad-Surround-View-Kamera und die automatisch abblendenden Außenspiegel gehören jetzt zur Serienausstattung. Die kabellose Lademöglichkeit für Mobiltelefone ist jetzt ebenfalls serienmäßig in allen Varianten enthalten.

Der Polestar 2 des Modelljahrgangs 2024 kann in Europa ab sofort bestellt werden. Weitere Märkte folgen später. Die ersten Auslieferungen werden im dritten Quartal 2023 erwartet. Erhältlich ist der überarbeitete Polestar 2 in Deutschland ab 50.775 Euro.

„In der Automobilindustrie ist es üblich, dass ein Facelift oberflächliche optische Veränderungen mit sich bringt, die oft die ursprüngliche Absicht hinter dem Designansatz des Fahrzeugs aufheben“, sagt Polestar-CEO Thomas Ingenlath. „Beim neuen Modelljahr des Polestar 2 sind wir über die Oberfläche hinaus gegangen und haben wesentliche technische und mechanische Komponenten des elektrischen Antriebsstrangs verbessert. Dies ist der bisher beste Polestar 2 und dank des aktualisierten Frontdesigns mit der neuen SmartZone auch der Bestaussehende.“
polestar.com

4 Kommentare

zu „Polestar bringt umfassendes Update des Polestar 2 – mit Heckantrieb“
Martin
25.01.2023 um 07:27
Schade - ich bekomme den „„Alten“ im Mai. Tolle Neuerungen. Einzig die Front ist jetzt beliebig. Die alte Schürze hat den PS2 unverwechselbar gemacht. Da bin ich dann doch froh über mein altes Modell ;-)
Wolf-Dieter Schulz-Engelke
25.01.2023 um 11:47
Ich fahre den bestehenden PS2 LRSM, sehr gut verarbeitet. Der Wagen ist gut, ein Teil der Software ist teilweise grausig. Der Neue wird deutlich teurer, wenn ich meinen mit den Paketen jetzt konfiguriere dann wird der zum ca. 6500,- teurer. Bin froh meinen jetzigen zu haben .
Josef Huber
26.01.2023 um 08:06
Mit diesen Preisen ist Polestar raus, dafür bekommt man einen entsprechenden BMW mit besserem Fahrkomfort und wesentlich mehr Ausstattung.
Stephan K.
31.01.2023 um 14:41
Schade, dass Polestar wie alle anderen immer mehr reinpackt und das Fahrzeug verteuert. Für mich ist das neue Modell unattraktiver, weil ich fast keine der Neuerungen brauche, aber mehr bezahlen muss. Am meisten ärgert mich aber immer noch, für die Wärmepumpe ein Paket für 4.800 Euro kaufen zu müssen.

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