Düsseldorf will 20 Wasserstoff-Busse beschaffen

Die Stadtwerke Düsseldorf und die Rheinbahn bringen zusammen mit dem Partner H2 Mobility Deutschland und finanzieller Unterstützung des Bundes Wasserstoffmobilität auf die Straßen der NRW-Hauptstadt. Die Rheinbahn beschafft 20 Brennstoffzellen-Busse, die Stadtwerke einen eigenen Elektrolyseur.

Die ersten zehn werden in den kommenden Wochen ausgeliefert, die anderen zehn befinden sich aktuell im Bestellprozess, wie es in einer Mitteilung der Stadtwerke heißt. Bei den ersten zehn Fahrzeugen, die nun kurz vor der Auslieferung stehen, dürfte es sich um das Ergebnis einer Ausschreibung im Jahr 2021 handeln – damals hatte die Rheinbahn zehn BZ-Busse ausgeschrieben, die Anfang 2023 in Betrieb gehen sollten.

Laut den damaligen Angaben sollen die Brennstoffzellen-Busse auf der Linie 732 zwischen Hafen, Hauptbahnhof und Eller eingesetzt werden. Das wird auch in der aktuellen Mitteilung der Stadtwerke bestätigt, der Testbetrieb soll im zweiten Quartal 2023 starten.

„Wir werden so umfangreiche Erkenntnisse für einen zukünftigen Einsatz dieser neuen Technologie sammeln können“, sagt der Vorstandsvorsitzende und Arbeitsdirektor der Rheinbahn, Klaus Klar und betont: „Das Umstellen unserer Busflotte auf emissionsfreie Antriebe ist eine Aufgabe von höchster Priorität. 2035 ist angesichts der Herausforderungen beim Klimaschutz nicht mehr weit weg.“

Während die Rheinbahn als Düsseldorfer ÖPNV-Betreiber die Fahrzeuge beschafft und einsetzt, werden die Stadtwerke als Energieversorger auch die Produktion des Wasserstoffs übernehmen. Laut der Mitteilung investiert das Unternehmen in einen Elektrolyseur mit einer Leistung von einem Megawatt (MW), um künftig grünen Wasserstoff vor Ort produzieren zu können. Allerdings erst ab 2026 – dann soll der Elektrolyseur mit Strom aus der Müllverbrennungsanlage betrieben werden.

Klar ist hingegen: An einer Tankstelle von H2 Mobility werden diese Busse künftig auf dem Gelände der Stadtwerke am Höherweg in Flingern betankt. Diese soll „spätestens Mitte 2024“ entstehen und dann auch für Pkw offen sein. Bis dahin müssen die Busse der Rheinbahn an der Oerschbachstraße in Düsseldorf-Reisholz ihren Wasserstoff tanken. Dort betreibt H2 Mobility bereits eine 350-bar-Tankstelle, die für den Betrieb der Linie 732 praktischerweise in der Nähe von Eller liegt.

„Wir arbeiten konsequent an der Umsetzung unserer Strategie für die Erreichung der Klimaschutzziele und der stetigen Verbesserung der Lebensqualität am Wirtschaftsstandort Düsseldorf“, sagt Julien Mounier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. „Die Investition in Wasserstofftechnologie ist ein weiterer, wichtiger Schritt, um dieses Ziel zu erreichen. Bis 2030 wollen wir zwei Milliarden Euro in die Entwicklung unserer Stadt und unseres Unternehmens investieren.“
swd-ag.de

5 Kommentare

zu „Düsseldorf will 20 Wasserstoff-Busse beschaffen“
Jensen
23.02.2023 um 17:33
Nach den Angaben auf der Homepage der Stadtwerke Düsseldorf ist die dortige Stromerzeugung hauptsächlich mit Gas, Kohle und Kernkraft, so dass der Grundgedanke einer sinnvollen, grünen Wasserstoffprodutkion aus sog. Erneuerbaren Energien, wenn man eben ansonsten nicht mehr weiß, wo man mit den Überschüssen hin soll, wohl unberücksichtigt bleibt. Bestrebungen, PV oder auch Wind (massiv) aufzubauen, lassen sich der Homepage ebenso nicht entnehmen.
Emobilitãtsberatung-berlin K.D.Schmitz
25.02.2023 um 09:48
Ich habe vor ein zwei Tagen einen ausführlichen Bericht im WDR gesehen über Strom in NRW. Da wurde unter anderem berichtet dass auch Strom aus Müllverbrennung als grün deklariert wird. Es ging da auch um den Strom für einen Wasserstoffbus, oder mehrere. Der Atomstrom dürfte ja in Kürze auslaufen, und die stromproduktion aus windenergie soll ja stark ausgebaut werden auch auf den Flächen des braunkohletagebaus
Egbert Homeister
27.02.2023 um 16:07
Fakt ist das ein H2 Bus das 4-5 fache an Strom benötigt als ein Akkubus der das gleiche kann ! Es gibt also ausser politischen Vorgaben und Fördergeldern keinen Grund H2 Busse zu beschaffen.Wenn das doch geschieht, dann entweder aus Unkenntnis oder mit Absicht --> Siehe Fördergelder bzw. Politischer Wille
Carl Gross
24.02.2023 um 10:13
Ja reine Marketing Aktion. Hat nichts mit grünem Wasserstoff zu tun. Vorallem wer in urbanem Raum 2023 H2 Busse bestellt, der hat sich nicht einmal in anderen Städten umgeschaut...
Emobilitãtsberatung-berlin K.D.Schmitz
25.02.2023 um 09:43
Also dass sich die Stadtwerke oder die Betreiber der ÖPNVs nicht informieren kann ich nicht bestätigen. Ich habe schon häufig an online Konferenzen teilgenommen wo viele Stadtwerke ebenfalls Teilnehmer waren, und wo es genau um Beschaffung der Infrastruktur für E - oder Wasserstoffbusse ging.

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