ID.2all: VW zeigt E-Kleinwagen für unter 25.000 Euro

Mit der Studie ID.2all hat Volkswagen nicht nur einen Ausblick auf den ID.2 gegeben, sondern auch die neue VW-Designsprache vorgestellt. Die Serienversion des E-Kleinwagens soll 2025 kommen und dann „geräumig wie ein Golf, preiswert wie ein Polo“ sein. Der Überblick zu der neuen E-Auto-Studie.

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Zunächst einmal: Dass Volkswagen in nur anderthalb Jahren zwei Studien von elektrischen Kleinwagen vorstellt, ist ein bemerkenswerter Vorgang. Auf der IAA Mobility im September 2021 hatten die Wolfsburger noch den ID. Life vorgestellt – mit einer Mischung aus futuristischem Design und Retro-Look mit Anleihen am Golf I, einer Marken-Ikone. Dass der Entwurf des damaligen Designchefs Jozef Kaban bei der neuen VW-Führung durchgefallen war, hatte sich bereits abgezeichnet. Den komplett neuen Entwurf von Kabans Nachfolger Andreas Mindt hat Volkswagen nun in Hamburg vorgestellt.

Mit dem ID. Life hat die Studie ID.2all optisch wenig gemeinsam. VW spricht in der Mitteilung von einem „sympathischen Gesicht“. In der Tat bietet der ID.2all das Lächeln dank der Form des unteren Lufteinlasses, der Rest der Front wirkt wie eine Mischung aus dem üblichen ID.-Gesicht und einem konventionellen Kleinwagen. Soviel vorweg zur Technik: Der ID.2all ist ein Fronttriebler, was wieder einen etwas größeren Motorraum als etwa beim ID.3 erfordert und so zu einem konventionelleren Look beiträgt. Man könnte fast meinen, dort steht ein neuer Polo.

Das war eine bewusste Entscheidung, wie Designchef Mindt erklärt: „Der wichtigste Wert für das Volkswagen Design ist die Stabilität.“ Dazu gehören aus seiner Sicht die Wertstabilität, die Stabilität der Form, die Zuverlässigkeit und die Wiedererkennbarkeit. „Ein zweiter zentraler Kern der Marke ist die Sympathie“, erklärt der Designer – und verweist auf Modelle wie den Käfer und VW Bus, Beetle und ID. Buzz. „Stabilität und Sympathie – diese zwei Werte müssen wir zu 100 Prozent erfüllen.“ Und: „Wir wollen Begeisterung bei unseren Kunden auslösen.“

Gänzlich aufgegeben hat Mindt die Verbindung zum Golf I aber nicht – auch wenn sie deutlich weniger ausgeprägt ist als beim ID. Life. Ein Element dieser neuen Designsprache ist das für den ersten Golf entwickelte C-Säulen-Design. Der ID.2all ist der erste Volkswagen mit einer Neuinterpretation dieser Signatur. „Die C-Säule ist das Rückgrat des Volkswagen Designs. Im ID.2all fließt die Stabilität der C-Säule erstmals aus dem Rückgrat in den seitlichen Karosseriekörper hinein“, erklärt Mindt. Eine der Folgen: Entgegen dem derzeit üblichen Trend im Auto-Design verzichtet der ID.2all bewusst auf eine ausgeprägte Schulterpartie. Die gesamte Flanke bekomme dadurch ein starkes Volumen und eine hohe Eigenständigkeit, so VW.

Es gibt noch eine weitere Parallele zwischen dem ID.2all und dem ID. Life von 2021, die aber nichts mit Mindts Arbeit zu tun hat, sondern unter die Verantwortung von Kai Grünitz fällt: die Technik. Der ID.2all wird auf Basis der jüngsten Evolutionsstufe des Modularen E-Antriebsbaukastens (MEB) entwickelt. „Der ID.2all wird das erste MEB-Fahrzeug mit Frontantrieb sein. Wir nutzen die hohe Flexibilität unseres E-Antriebsbaukastens und werden mit dem sogenannten MEB Entry neue Maßstäbe in Sachen Technologie und Alltagstauglichkeit setzen“, sagt der Markenvorstand für Technische Entwicklung.

E-Kleinwagen mit 166 kW und 450 Kilometern Reichweite – und enormer Ladeleistung

VW gibt in der Mitteilung selbst an, dass eine „besonders effiziente Antriebs-, Batterie- und Ladetechnologie“ Einzug erhalten soll. Die Eckdaten mit dem 166 kW starken Frontantrieb, dem Standard-Spurt auf 100 km/h in weniger als sieben Sekunden und die Reichweite von bis zu 450 Kilometern nach WLTP ähneln stark den Angaben zum ID. Life. Damals war von 172 kW und konkreten 6,9 Sekunden auf 100 km/h die Rede. Eine Batteriegröße für den ID.2all nennen die Wolfsburger übrigens nicht – 2021 wurden aber 57 kWh angegeben. So geringfügig wie die bekannten Änderungen sind, dürfte der Bereich zwischen 55 und 60 kWh eine wahrscheinliche Größenordnung sein.

Eine Angabe, mit der VW in der Mitteilung aufhorchen lässt: Die Batterie soll in gerade einmal 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent geladen werden können. Legt man die erwähnten 57 kWh als Netto-Energiegehalt zugrunde, werden von zehn auf 80 Prozent 39,9 kWh benötigt. Um diese Energiemenge in 20 Minuten zu übertragen, wären im Schnitt 120 kW Ladeleistung nötig. Diese 120 kW erreicht ein ID.3 Pro mit 58 kWh netto nur in der Spitze. Für den Standard-Ladevorgang benötigt der ID.3 stolze 35 Minuten – macht 70 kW im Schnitt. Sollte VW diese Ladeleistung in Serie bringen (und das für die angepeilten 25.000 Euro), wäre das in dieser Fahrzeugklasse ein enormer Schritt nach vorne.

Nähere Angaben zum Akku machen die Wolfsburger aber offiziell nicht. Ob es sich angesichts dieser Angaben zur Ladeleistung noch um die LFP-Zellen handelt, die der frühere VW-Konzernchef Herbert Diess für den E-Kleinwagen in Aussicht gestellt hatte, ist offen.

Etwas kürzer als ein Polo, aber Platz wie ein Golf

Bleibt vorerst nur der Blick auf das, was zu der Studie bekannt ist: Mit 4,05 Metern Länge ist der ID.2all im Kleinwagen-Segment angesiedelt und hält nach oben genügend Abstand zum ID.3 und Golf – beide Kompaktwagen sind etwas über 20 Zentimeter länger. Die Breite des E-Kleinwagens gibt VW mit 1,81 Metern an, die Höhe mit 1,53 Metern. Mit 2,60 Metern fällt der Radstand zwar fünf Zentimeter kürzer aus als beim ID. Life, sorgt für ein Vier-Meter-Auto aber immer noch für stimmige Proportionen. Zum Vergleich: Die aktuelle Polo-Generation ist 2,5 Zentimeter länger als der ID.2all, muss aber mit 2,55 Metern Radstand auskommen.

Den längeren Radstand und den flachen Innenraum-Boden über der Batterie soll der ID.2all vor allem in üppige Platzverhältnisse umsetzen. Den Laderaum gibt VW mit 490 bis 1.330 Liter an, was sogar den aktuellen Golf 8 übertrifft. In den 490 Litern ist aber nicht nur das Ladevolumen im Kofferraum enthalten: 50 Liter entfallen zum Beispiel auf ein Ablagefach unter der Rückbank, wo dem Vorschlag der VW-Designer zufolge zum Beispiel das Ladekabel aufbewahrt werden soll. Einen Frunk wie der ID. Life hat die aktuelle Studie nicht.

Dafür gibt es eine Besonderheit, die man in dieser Form bisher nur von Tesla kennt: Der ID.2all bietet ein großes, quaderförmiges Staufach unter dem eigentlichen Kofferraumboden – den Pressebildern zufolge sollen dort zwei Getränkekisten und ein Handgepäck-Trolley verstaut werden können. Der Unterschied zur Tesla-Lösung: Dort befindet sich das Staufach hinter der Hinterachse, beim VW aufgrund der Platzverhältnisse genau zwischen den Hinterrädern. Möglich wird dieses Staufach also nur dank des Verzichts auf eine platzraubende Mehrlenker-Hinterachse.

VW wird beim Bedienkonzept wieder konventioneller

Bei den Angaben, die Volkswagen bisher zum restlichen Innenraum macht, muss man allerdings abwarten, was wirklich in der 25.000-Euro-Version enthalten ist und was es nur in höherwertigen Versionen geben wird. Aufgeführt werden zum Beispiel ein großes Panoramadach, elektrische Sitze mit Massagefunktion, ein Head-up-Display, ein 10,9 Zoll großes Cockpit-Display und ein 12,9 Zoll großer Infotainment-Touchscreen mit neuer Menüstruktur. Was vermutlich Bestandteil der Serienversion sein wird: Unterhalb des Touchscreens gibt es ein neu entwickeltes Klimabedienteil, das über beleuchtete Tasten verfügen soll. In der Mitte der Klima-Einheit gibt es eine eigene Drehwalze zur Lautstärke-Steuerung. Auf der Mittelkonsole befindet sich ein weiterer Dreh-Drück-Steller, mit dem „weitere Fahrzeugfunktionen“ geregelt werden sollen. Als Beispiel nennt VW hier den „Look der digitalen Instrumente“. Das neue Multifunktionslenkrad sei „selbsterklärend“ – „links und rechts zwei Drehwalzen und je zwei Tasten, fertig“. VW hat also auf die Kritikpunkte gehört – die unbeleuchteten Touch-Slider werden durch beleuchtete Tasten ersetzt, die Touch-Elemente am Lenkrad durch Tasten und Drehwalzen getauscht und die kritisierte Menüstruktur überarbeitet.

„Wir überführen die typischen VW Tugenden in die neue Welt der Mobilität: Top-Qualität und Verarbeitung, überzeugende Software und digitale Dienste mit echtem Mehrwert“, sagt Imelda Labbé, Markenvorständin für Vertrieb, Marketing und After Sales. „Dabei immer im Fokus: Die Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden.“

Deutlich nüchterner drückt es Entwicklungsvorstand Grünitz aus. „Die Serienversion des ID.2all wird ein vollwertiges Elektroauto für jeden Tag des Jahres sein. Ein typischer Volkswagen. Mit ausreichend Platz und großer Reichweite, um auch auf der Langstrecke problemlos sein Ziel zu erreichen“, sagt der Manager. „Dank des hochvariablen MEB werden unsere Kunden dabei auch in der Preisklasse um 25.000 Euro in den Genuss modernster Technologien kommen. Technologie zu erschwinglichen Preisen. Genau das ist unser Anspruch!“

20 Kommentare

zu „ID.2all: VW zeigt E-Kleinwagen für unter 25.000 Euro“
Stan
15.03.2023 um 21:16
Ich habe ID.3 1ST Baujahr 2020 und bin unzufrieden, die Software ist hoffnungslos ESC Sport im Auto keine Einstellungen und das Handbuch sagt es
Peter Wulf
18.03.2023 um 17:21
Warten wir es ab ob die VW Gruppe noch bis 2025 Kleinwagen auf den Markt bringt. Solange VW bei den meisten Teilen ihrer Autos von bis zu 70 Zulieferern abhängig ist wird der Konzern es nicht schaffen mit den Asiaten zu konkurrieren. Solange Deutsche Käufer das Auto nach Prestige und zum Protzen kaufen statt als Computer gesteuertes Fahrzeug für den täglichen Nutzen wie ein Smartphone oder Tablett wird Deutschland gegen weltweite Konkurrenz verlieren. Man braucht nicht dauernd neue Optik sondern über Updates neuste Technik.
Renate Bintz
16.03.2023 um 08:25
Sehr kompakt dies. Was sagt bitte das Handbuch?
Stan
16.03.2023 um 11:41
Ein- und ausschaltenFahrzeugeinstellungen des Infotainment-Systems öffnen Menü Fahrzeugeinstellungen.Menü Fahrzeug öffnen.Menü Außen öffnen.Menü Bremsen öffnen.Funktion in der Drop-down-Liste ESC-System aktivieren.Wenn die Fahrsituation nicht mehr gegeben ist, sollte ASR wieder vollständig eingeschaltet werden
Andreas
16.03.2023 um 07:17
Wenn es bei den Versprechungen bleibt geht unser ID3 weg und der ID2 kommt. Die Größe passt besser für 95% Stadtverkehr. Ich hoffe es gibt noch Updates für unseren ID3 PRO aus 2022. So ist das Auto nicht zufriedenstellend.
Spock
16.03.2023 um 07:18
Bis der in 2025 vielleicht kommt kostet er in der Basis mind. 29.990 € und mit dem was bei den CN Autos drin ist 34.990 - 39.990 €. Ich habe zwar keine Glaskugel aber das wäre für deutsche Hersteller üblich. Das Modell zu 29.990 € wird es dann vielleicht 1 Jahr mit langer Wartezeit zu bestellen geben und dann ist er raus.
fabian
16.03.2023 um 07:20
Andere Quellen nennen 2026 als Erscheinungsdatum: "Eine Serienversion will VW im Jahr 2025 vorstellen. Auf den Markt soll der Wagen dann ein Jahr später kommen." VW ist eh Ankündigungsweltmeister, mal abwarten.
Wolfgang Zellse
16.03.2023 um 07:30
„Eine Batteriegröße für den ID.2all nennen die Wolfsburger übrigens nicht – 2021 wurden aber 57 kWh angegeben. So geringfügig wie die bekannten Änderungen sind, dürfte der Bereich zwischen 55 und 60 kWh eine wahrscheinliche Größenordnung sein.“ Aber nicht im Einstiegsmodell für 25.000 Euro. Da würde ich mit 4x kWh rechnen. Aber dass es auch bei MEB Entry mehrere Batteriegrößen zur Auswahl geben dürfte (natürlich unterschiedlich bepreist), finde ich gut.
Max
16.03.2023 um 08:32
Hohe Ladeleistung dank Natrium-Ionen-Batterie?
Dieter Schleenstein
17.03.2023 um 09:27
Bei dem Preis eher LFP.
Simon
16.03.2023 um 11:22
Insbesondere der Innenraum gefällt mir sehr. Ich hoffe es wird zur Serienversion nicht so enttäuschend wie beim Honda e.
Martin
16.03.2023 um 11:22
Ein biederes Auto, wie von VW gewohnt. Aber ein sinnvoller Kleinwagen. Die Qualität ist bei VW ja eher so na ja, aber mal sehen, was der Preis am Ende sagt. Ankündigungen bei VW sind so wenig ernst zu nehmen, wie die von Microsoft.Ich bin gespannt.
Gernot
17.03.2023 um 09:00
Geht's noch? Ein Kleinwagen mit 166 kw Leistung? Selbst wenn dies ein Druck- oder Recherchefehler sein sollte und es sich um PS handeln würde, ist das völliger Schwachsinn. Aber da ja heutzutage Stadt- bzw Kleinwagen unter 100 kw als hoffnungslos untermotorisiert gelten, entspricht dies offenbar dem Zeitgeist. Aber vielleicht bin ich zu blöd, um zu begreifen, dass eine derartige Motorleistung notwendig ist, um einen Kleinwagen mit 50 bis max 70 km/h durch die Stadt zu bewegen. So wird die Energiewende nicht funktionieren! Ich fahre seit 2 Jahren einen Elektro-CrossOver mit 100 kw und würde gerne ein Auto mit weniger Leistung haben. Gibt's aber nicht Die Fahrleistungen meines Autos sind trotz der "lediglich 100 Kw" äußerst beeindruckend und es macht Spaß, damit (auch sehr flott) zu fahren. Aber es ist einfach unnötig und vor allem im Winter auch problematisch. Hier ist ein feinfühliger Gasfuß gefragt. Dieser Leistungswahn bei den E-Autos ist meiner Meinung nach kontraproduktiv und dient nur dazu, das Auto unnötig teurer zu machen.
Sig
21.03.2023 um 18:48
Leistung ist Drehmoment mal Drehzahl und von beidem hat der E-Motor sehr viel, zumindest kurzzeitig, dann kommt thermische Begrenzung, da so ein kompakter Motor eben nicht so gut zu kühlen ist.
Chris
20.03.2023 um 09:14
Ich habe auch ein Elektro Crossover mit 100kW / 136PS. Davor hatte ich ein Tesla Model 3 mit 441 PS und das war sparsamer. Ich verstehe das Problem nicht, weshalb hier 166kW ein Problem sein sollen.Und warum soll ein "Kleinwagen" nur in der Stadt 50 bis 70 fahren? Der ist über 4m lang. Wir sind über 10 Jahre Corsa C gefahren, war 20cm kürzer und auch damit waren wir überall und haben auch mehrfach über 1000km am Tag zurückgelegt.Ein Problem für die Energiewende sehe ich mehr in der fehlenden AHK, weil man schon zum ID.4 greifen muss, um mal nen kleinen Hänger vom Ikea zu leihen. Hoffentlich gibt es wenigstens nen Fahrradträger.
Ernst
24.03.2023 um 10:12
AHK ist genau das Stichwort. Ich will keinen Pferdeanhänger oder Wohnwagen bewegen, aber genau die beschriebene Situation, Fahrräder auf vorhandenem Träger oder Mal zum Baumarkt. Die Arroganz von VW bzw. der Druck auf unnötig große Fahrzeuge auszuweichen zwingt zu Fernostmodellen, es ist echt zum Heulen.
Emu-bilität
17.03.2023 um 10:17
Die Leistung der E-Motoren wird so dimensioniert, dass die Rekuperation auf die Batterieladeleistung abgestimmt ist. Das trägt auch zur Gesamteffizienz des Antriebstranges bei. D.h. kleinere Antriebsleistung = weniger Rekuperationsleistung. Einen Tod muss man sterben...
Gerd
17.03.2023 um 09:41
Kein Fehler, ist so. Es sind 166 kW. Wie schön, dass manche Menschen immer gleich öffentlich Fehler unterstellen anstatt sich selbst noch zu informieren…Und nein, dieser „Leistungswahn“ macht E-Autos nicht wirklich teurer. Ob ein E-Motor 100 oder 166 kW leistet, macht im Einkaufspreis gar nichts aus. Wenn Sei ein Elektro-Crossover mit 100 kW fahren, würde ich mal auf den Hyundai Kona/Kia e-Niro/Kia e-Soul mit der 39,2 kWh-Batterie tippen. Hierzu nur die Info: In ihrem Auto ist genau der gleiche Motors verbaut wie in dem 64-kWh-Modell, wo es 150 kW Leistung sind. Den Unterschied in der Leistung macht hier die Batterie. Und es ist günstiger, auch bei der kleinen Batterie den Motor einzubauen, der locker 150 kW kann, auch wenn es nicht gebraucht wird.Heißt also im Falle von VW: Wenn die Batterie es her gibt, warum soll man das nicht nutzen? Kostenmäßig macht es keinen Unterschied, hat aber den Vorteil, dass ich auch eine höhere Rekuperationsleistung nutzen kann, wenn der E-Motor leistungsfähiger ist. Mit anderen Worten: Wenn man beim Beschleunigen den eigenen Fuß unter Kontrolle hat, braucht man kein bisschen mehr Strom als mit einem 66 kW-Motor. Aber man kann deutlich mehr rekuperieren, verbraucht also sogar weniger.Und das mit den 50 oder maximal 70 km/h ist ja genau der Punkt: Derzeitige E-Kleinwagen sind mit ihrer Reichweite oft wirklich nur für die Stadt geeignet. Klar gehen auch längere Strecken, aber wenn ich alle 180km für 30-40min laden muss (wie ich früher mit meinem i3), machen das nur Überzeugte und nicht die Masse. Wenn ich mit einem E-Kleinwagen wie dem ID.2 nach 300km real 20 Minuten laden muss, sieht das ganz anders aus. Und wenn er nicht nur auf 50 km/h in der Stadt beschränkt ist, sollte man das Auto auch beim Motor nicht einschränken.
Martin
21.03.2023 um 18:23
Der Beschreibung nach würde der ID2 eine Allradvariante hergeben. Das Staufach zwischen den Hinterrädern würde dadurch zwar kleiner (oder schlimmstenfalls ganz wegfallen), aber das würde ich in Kauf nehmen. Es wäre eine Wohltat, wenn es endlich ein kompaktes E-Auto mit Allrad gäbe. Derzeit haben Menschen, die einen Allrad wegen der Traktion im Winter wollen leider sehr schlechten Karten und unter 50.000 hat man leider gar keine Chance.
Hansi
22.03.2023 um 11:33
Sorry, aber ich glaube nicht, dass das so einfach möglich ist. So wie ich das sehe, musste bei der hinteren Aufhängung schon ein sehr großer Kompromiss eingegangen werden, um dieses Staufach zu ermöglichen. Dass die Aufhängung dann noch darauf ausgelegt wurde, zusätzlich Abtriebswellen und die ganzen damit einhergehenden Kräfte aufzunehmen, glaube ich nicht. Die Kundschaft für einen Allrad-Kleinwagen mag vorhanden sein (Sie sind ja ein Beispiel dafür), insgesamt scheint die Zielgruppe aber so klein, dass es sich nicht lohnt, hierfür Sonder-Entwicklungen zu betreiben oder bei den 99,5 % der Kundschaft, die mit einem Frontantrieb im Kleinwagen auskommen, eine zu aufwändige Hinterachse zu verbauen. Wäre der Markt da, würde es solche Allrad-Kleinwagen bereits geben oder sie wären angekündigt.

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