Altilium Metals nennt Details zu britischer CAM-Anlage

Altilium Metals macht neue Eckpunkte zu seiner geplanten Recyclinganlage für E-Fahrzeug-Batterien in Teesside im Nordosten Englands publik und kündigt an, 2030 rund 20 Prozent des britischen Bedarfs an kathodenaktiven Materialien (CAM) bereitstellen zu wollen.

Altilium Metals gibt an, kürzlich von der britischen Umweltbehörde die Genehmigung erhalten zu haben, „schwarze Masse“ von Akkus aus E-Fahrzeugen im großen Stil zu recyceln. Das britische Unternehmen verweist zudem auf eine erste erfolgreiche Demonstration seiner Technologie in einem neu eröffneten analytischen Labor und auf eine nun abgeschlossene sechsmonatige Machbarkeitsstudie, die teilweise vom Automotive Transformation Fund der britischen Regierung finanziert wurde.

Laut der Machbarkeitsstudie werden für die Batterien zum Einsatz der in Großbritannien hergestellten E-Fahrzeuge um 2030 jährlich 150.000 Tonnen kathodenaktive Materialien (CAM) benötigt. 20 Prozent davon will Altilium Metals bereitstellen: Denn die geplante Recyclinganlage in Teesside soll 30.000 Tonnen CAM pro Jahr produzieren, die aus Altbatterien von Elektrofahrzeugen und Abfällen aus Batteriefabriken wiedergewonnen werden. Als Verarbeitungskapazität nennt das Unternehmen eine Größenordnung von 50.000 Tonnen „schwarzer Masse“. Dabei können nach eigenen Angaben verschiedene Batteriechemien wie LFP, NMC und LCO verarbeitet werden.

Zusätzlich zur eigentlichen Recyclinganlage will Altilium Metals in Teeside auch eine Chemiefabrik errichten, die 95.000 Tonnen Batterievorläufer wie Lithiumcarbonat und Nickelsulfat produziert. Ein Datum für die geplante Inbetriebnahme der Anlagen nennt Altilium Metals nicht, ebenso wenig den genauen Standort. In einem früheren Bericht hieß es, dass Altilium von der britischen Regierung Fördermittel in Höhe von drei Millionen Pfund erhalten und 200 Vollzeit-Stellen schaffen werde.

Ebenfalls in Teesside will übrigens Green Lithium eine Lithium-Raffinerie bauen. Ebenso wie Altilium Metals fehlen in Großbritannien allerdings noch Abnehmer. So gibt es zwar eine große Automobilindustrie, aber noch kaum angekündigte Batteriezellenfabriken. Britishvolt musste bekanntlich Anfang des Jahres Insolvenz anmelden, das Gigafabrik-Vorhaben dürfte vom US-australischen Unternehmen Recharge Industries zwar übernommen werden, aber Recharge Industries setzt angeblich eher auf den stationären Speichermarkt und automobile Nischenanwendungen. Das einzige für die Automobilindustrie spruchreife Zellfertigungs-Projekt in Großbritannien ist jenes von Envision AESC in Nachbarschaft des Nissan-Werks im englischen Sunderland.

Doch noch einmal zurück zu Altilium Metals: 2022 eröffnete das Unternehmen ein Technologiezentrum für Elektrofahrzeugbatterien in Devon, um mithilfe einer Verarbeitungslinie Daten zu sammeln, um „fundierte Entscheidungen über Materialhandhabung, Skalierbarkeit und Produktqualität“ zu erlangen. Altilium besitzt nach eigenen Angaben zudem eine hydrometallurgische Recyclinganlage auf „der größten Kupferminen-Abfallressource in Osteuropa“ und entwickelt diese Anlage derzeit, um ab Ende 2023 Batterieabfälle aus 24.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr zu recyceln. Wo genau sich der Standort befindet, wird in der Mitteilung nicht präzisiert.
altilium-metals.com

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