Envision AESC: Baubeginn für 35-GWh-Werk in Sunderland

Envision AESC hat mit dem Bau seiner Batteriefabrik am Nissan-Werk im englischen Sunderland begonnen. Sie soll 2025 mit einer anfänglichen Jahreskapazität von 12 GWh in Betrieb gehen. Die Angaben zur Produktionskapazität der geplanten Fabrik variieren seit eineinhalb Jahren.  

Die Batteriefabrik von Envision AESC in Sunderland war im Juli 2021 offiziell angekündigt worden – damals noch mit einer anfänglichen Kapazität von 9 GWh pro Jahr. Im Oktober 2021 nannte Envision-CEO Zhang Lei dann eine Startkapazität von 11 GWh, allerdings schon für 2024. Wortwörtlich heißt es nun: „Das zweite Batteriewerk von AESC in Sunderland wird eine Kapazität von 12 GWh haben und nach seiner Inbetriebnahme im Jahr 2025 mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen.“

Das Unternehmen betreibt vor Ort bekanntlich schon eine 1,9-GWh-Anlage, die 2012 noch unter Regie von Nissan erbaut wurde. Seinerzeit firmierte AESC noch als Batterietochter unter dem Dach des japanischen Autobauers. Nun folgt eine weitaus größere Anlage. Diese soll, „die neueste Generation von AESC-Batterien mit einer um 30 Prozent höheren Energiedichte herstellen (…) und genügend Batterien für die Versorgung von 100.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr produzieren.“ Näher geht Nissan auf die Eigenschaften der Batterien nicht ein. Es bleibt auch unerwähnt, ob in dem Werk nur Zellen gefertigt oder auch Module und Systeme montiert werden. Letzteres ist aber anzunehmen, da das benachbarte Nissan-Fahrzeugwerk die Batterien vermutlich in einbaufertigem Zustand übernimmt.

Die Anlage ist Teil des Eine-Milliarde-Pfund-Projekts EV36Zero zur Schaffung eines EV-Hub in Sunderland. Initiatoren sind Nissan, Envision AESC und das Sunderland City Council. Nach früheren Angaben umfasst das Vorhaben drei miteinander verbundenen Initiativen, die Elektrofahrzeuge, erneuerbare Energien und Batterieproduktion zusammenbringen.

In der Endausbaustufe soll die neue Fabrik von Envision AESC auf 35 GWh und 4.500 Arbeitsplätze kommen. Grundsätzlich will der Batteriehersteller bis 2026 weltweit auf eine Produktionskapazität von 300 GWh kommen. Dazu hat der Konzern in den vergangenen Monaten die Errichtung von Gigafabriken in Douai in Frankreich, Kentucky sowie in South Carolina in den USA, Ibaraki in Japan und Extremadura in Spanien angekündigt.

Fakt ist: Mehrere dieser Werke entstehen in enger Zusammenarbeit mit der Renault-Nissan-Mitsubishi-Allianz. Zu den neuesten Kunden gehört aber auch BMW: Envision AESC wird das US-amerikanische BMW-Werk Spartanburg einer kürzlich unterzeichneten Vereinbarung zufolge künftig mit Rundzellen beliefern. Dort will BMW bis 2030 mindestens sechs vollelektrische BMW X-Modelle fertigen. Envision AESC ist neben den chinesischen Herstellern CATL und Eve Energy einer der drei Batterie-Partner für BMWs Neue Klasse.
northeastautomotivealliance.com

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