Envision AESC stutzt Pläne für französische Batteriefabrik

Die Batteriefabrik von Envision AESC am nordfranzösischen Renault-Standort in Douai soll kleiner ausfallen als ursprünglich angekündigt. Statt der Kapazität von 43 GWh bis zum Jahr 2030 sind laut einem Agenturbericht nur noch 30 GWh oder mehr bis 2029 geplant. Hintergrund ist offenbar ein Standortwechsel.

In seinem Bericht beruft sich Bloomberg auf ein offizielles Dokument der französischen Behörde CNDP, der Commission Nationale du Débat Public. Dort wird die neue geplante Produktionskapazität von 30 GWh bis 2029 genannt. Bei der Ankündigung im Juni wurde eine Produktionskapazität von 24 GWh bis 2027 und 43 GWh bis 2030 in Aussicht gestellt.

Die Verkleinerung folgt laut Projektleiter Ayumi Kurose der Entscheidung, die Anlage auf einem Parkplatz neben dem Renault-Montagewerk Douai statt in einem Waldgebiet zu bauen. Wegen dort lebender Wildtiere hätte es wohl aus Gründen des Artenschutzes einige Hürden bei der Genehmigung gegeben. „Es wäre kompliziert gewesen, in dieser Zone eine Batteriefabrik zu bauen“, so Kurose.

Laut dem Dokument plant Envision AESC statt einer großen Fabrik in dem Waldgebiet vier kleinere Anlagen – drei davon sollen auf rund neun GWh kommen, eine auf 4,5 GWh. Die Chinesen werden anfänglich rund 800 Millionen Euro in Douai investieren und bis zu 1.200 Mitarbeiter beschäftigen, der Bau soll bis Ende 2024 beginnen. Von der Produktion sind laut den aktuellen Angaben zu Anfang neun GWh für Renault reserviert – der Autobauer selbst hatte aber bereits angekündigt, bis Ende des Jahrzehnts bis zu 24 GWh von Envision AESC zu benötigen – das wäre dann der Großteil der derzeit geplanten Anlage.

Envision AESC befindet sich laut Bloomberg selbst in Gesprächen mit „mindestens fünf anderen Autoherstellern in Europa“. Ohne den weiteren Ausbau wären hier aber wohl nur kleinere Liefer-Volumina möglich, wenn Renault tatsächlich 24 GWh beziehen will. Laut Envision-Projektleiter Kurose könne mit mehreren kleineren Fabriken der Output noch erhöht werden – das werde aber noch geprüft.

Die Batteriefabrik in Douai ist Teil des ebenfalls im Sommer angekündigten eMobility-Industrieclusters Renault ElectriCity. Unter dem neuen Dachunternehmen sollen die Elektroauto-Aktivitäten der nordfranzösischen Renault-Werke Douai, Maubeuge und Ruitz gebündelt und 400.000 Fahrzeugen pro Jahr ab 2025 gebaut werden. Aus der Batteriefabrik in Douai will Renault NMC-Zellen mit einer „erschwinglicheren“ Zellchemie für die Volumenfahrzeuge beziehen. Die Performance-Zellen werden weiterhin von dem langjährigen Batterie-Partner LG Energy Solution zugeliefert. Zudem hat Renault eine Partnerschaft mit dem französischen Startup Verkor geschlossen, hier will der Autobauer bis zu zehn GWh an Hochleistungs-Zellen (wohl für allem für die elektrischen Alpine-Modelle) beziehen.
bnnbloomberg.ca

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