Feststoffakku-Firma Factorial eröffnet Präsenz in München

Factorial Energy, ein von Mercedes-Benz, Stellantis und Hyundai-Kia unterstützter US-Entwickler von Feststoff-Batteriezellen, expandiert nach Europa. Das Unternehmen hat die Gründung einer europäischen Niederlassung in Deutschland angekündigt.

Wann und wo genau Factorial Energy in Deutschland ansässig wird, geht aus der von dem US-Unternehmen veröffentlichten Mitteilung nicht hervor. Auf Anfrage von electrive.net gibt die Firma aber bekannt, wohin es sie genau zieht: nämlich nach München. Dort entstehe eine „Präsenz von Mitarbeitern“, jedoch keine vollständige Tochtergesellschaft, präzisiert der Unternehmenssprecher.

Die Expansion begründet der Feststoffbatterie-Spezialist mit den Anliegen, seine Partner und Kunden in der europäischen Automobilindustrie besser bedienen zu können, weitere strategische Beziehungen aufzubauen und eng mit wichtigen europäischen Lieferanten und Fertigungspartnern zusammenzuarbeiten. Außerdem liebäugelt Factorial Energy mit „der umfassenden Automobilkompetenz der Region sowie dem Zugang zu renommierten Universitäten und Einrichtungen für den künftigen Teamaufbau“.

Vergangenes Jahr hatte das Unternehmen mit Sitz in Woburn im US-Bundesstaat Massachusetts bereits Aktivitäten in Südkorea und Japan angekündigt. Nun streckt Factorial Energy also die Fühler auch Richtung Europa aus. „Wir werden von Anfang an dabei sein, wenn sich die Europäische Kommission mit neuen Regelungen rund um die Nachhaltigkeit von Batterien befasst, wie etwa den Initiativen ‚Battery Passport‘ und ‚Green Deal‘, um die Verbreitung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Die lokale Präsenz verschafft uns eine direkte Nähe zu unseren Partnern in der Automobilindustrie sowie Spielraum mit Blick auf die gesetzlichen Maßnahmen in Europa“, erklärt Siyu Huang, CEO und Mitbegründer von Factorial Energy.

Factorial hat seit 2021 Entwicklungsvereinbarungen mit Mercedes-Benz, Stellantis und Hyundai-Kia am Laufen. Im April desselben Jahres kündigte das US-Unternehmen erstmals eine 40-Ah-Zelle mit Festelektrolyt an, die E-Autos zu einer um 20 bis 50 Prozent höheren Reichweite verhelfen soll. Im Juli 2021 wurden dann erste Resultate der Testläufe veröffentlicht. Demnach ist es gelungen, bei einer 40-Ah-Zelle bei 25 Grad Celsius eine Kapazitätserhaltungsrate von 97,3 % nach 675 Zyklen zu erzielen. Aktuellere Daten werden nicht genannt. In seiner aktuellen Mitteilung bezeichnet Factorial seine „FEST“ genannte Technologie (Factorial Electrolyte System Technology) als „bahnbrechend“, da sie „eine größere Reichweite pro Ladung sowie erhöhte Sicherheit bei vergleichbaren Kosten mit herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien bietet“. Außerdem soll für ihre Produktion „größtenteils“ bestehende Anlagen zur Lithium-Ionen-Batterieherstellung genutzt werden können.

Vergangenes Jahr startete das Unternehmen zudem den Bau einer neuen Entwicklungs- und Produktionsstätte in Methuen, einem Vorort von Boston in Massachusetts. Die Mittel dazu stammen unter anderem aus einer Anfang 2022 abgeschlossenen Finanzierungsrunde über 200 Millionen US-Dollar, die Stellantis und Mercedes-Benz seinerzeit anführten.
businesswire.com

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