Ford will kanadisches Werk zu EV-Zentrum machen

Ford hat eine Investition von 1,8 Milliarden Kanadischen Dollar (1,2 Milliarden Euro) angekündigt, um den Oakville Assembly Complex in Ontario in ein kanadisches Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen umzuwandeln.

Dieses EV-Zentrum soll die Montage von Fahrzeugen und Batteriepaketen umfassen. In diesem Zuge soll der Standort auch von Oakville Assembly Complex in Oakville Electric Vehicle Complex umbenannt werden, wie der US-Hersteller mitteilt. Die Umrüst-Arbeiten sollen im zweiten Quartal 2024 beginnen. Ab 2025 will Ford dann „die Produktion von Elektrofahrzeugen der nächsten Generation“ starten. Überraschend kommt die Ankündigung allerdings nicht: Die Investition über 1,8 Milliarden CAD in die EV-Umrüstung des Werks ist bereits seit dem September 2020 als Teil einer Einigung mit der Gewerkschaft Unifor bekannt.

Eine Produktionskapazität für die Elektrofahrzeuge und auch die Batteriepacks werden in der Mitteilung ebenso wenig genannt wie die konkreten Modelle, die in Oakville vom Band laufen sollen. Allerdings sprechen die Amerikaner davon, Oakville in ein „Zentrum für die Herstellung von Elektrofahrzeugen in Kanada mit hohem Volumen zu verwandeln“. Das sei ein „Schlüssel für Fords Plan, bis Ende 2026 eine weltweite Produktionsrate von 2 Millionen Elektrofahrzeugen jährlich zu erreichen“.

In dem 1953 eröffneten Werk fertigen derzeit 3.000 Menschen die Modelle Ford Edge und Lincoln Nautilus. Letzterer zählt mit einer Länge von knapp 4,85 Metern in Nordamerika eher zu den mittelgroßen SUV. Der Ford Edge wird in der zweiten Generation sogar offiziell von Ford auch in Europa angeboten. Angesichts der aktuellen SUV-Produktion liegt auch für die Zukunft die Fertigung von E-SUV der Größenklasse unter fünf Metern nahe.

Konkreter wird Ford bei den Batterien: In Oakville soll eine knapp 38.000 Quadratmeter große Batteriemontage entstehen. Dort werden Zellen und Module aus dem BlueOval SK Battery Park in Kentucky zu einbaufertigen Batteriepacks zusammengefügt. Ob das nur für die Fahrzeugproduktion vor Ort geschieht oder ob von Oakville aus noch weitere Fahrzeugwerke mit Batteriepacks beliefert werden, ist nicht bekannt.

„Kanada und der Oakville-Komplex werden bei unserer Ford+-Transformation eine entscheidende Rolle spielen. Es wird ein moderner, hocheffizienter, vertikal integrierter Standort für die Batterie- und Fahrzeugmontage sein“, sagt Ford-CEO Jim Farley. „Ich freue mich sehr darauf, dass die Welt die unglaublichen elektrischen und vollständig digital vernetzten Fahrzeuge der nächsten Generation sieht, die in Oakville produziert werden.“

„Die Umstellung von Ford von Gas- auf Elektrofahrzeuge ist in vollem Gange. Nach seiner Fertigstellung wird der Oakville Electric Vehicle Complex Tausende von gut bezahlten Arbeitsplätzen für unsere hart arbeitenden kanadischen Autoarbeiter sichern und die Wettbewerbsfähigkeit des kanadischen Automobilsektors steigern“, sagt François-Philippe Champagne, Minister für Innovation, Wissenschaft und wirtschaftliche Entwicklung von Kanada. „Die Partnerschaft zwischen Ford und Kanada trägt dazu bei, uns für die kommenden Jahrzehnte als weltweit führendes Unternehmen in der Lieferkette für Elektrofahrzeuge zu positionieren.“
ford.com

0 Kommentare

zu „Ford will kanadisches Werk zu EV-Zentrum machen“

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Lesen Sie auch