Toyota hat erste 50 Mirai für Berliner Pilotprojekt auf der Straße

Die Alltagstauglichkeit von Wasserstoffautos zeigen soll das zweijährige Pilotprojekt H2 Moves Berlin von Toyota Deutschland, Anglo American sowie der SafeDriver Group mit Ennoo in Berlin. Die ersten 50 Mirai für die Personenbeförderung sind bereits in Berlin unterwegs, in wenigen Monaten sollen es 200 BZ-Fahrzeuge sein.

Mit den Fahrzeugen wollen die Partner von H2 Moves Berlin „eine nachhaltige und emissionsfreie Mobilitätsoption bieten und eine breite Akzeptanz für die alternative Antriebstechnik schaffen“. Laut einer Mitteilung von Toyota Deutschland handelt es sich um die bundesweit größte Wasserstoffflotte in der gewerblichen Personenbeförderung. Aktuell sind bereits 50 Toyota Mirai auf den Berliner Straßen unterwegs, in den kommenden Monaten wird die Flotte auf bis zu 200 Mirai ausgebaut. Buchbar sind die H2-Toyota über die App von Uber, dort gibt es einen eigenen Filter „Comfort Electric – Premium Hydrogen/Electric Vehicles“.

Genau in diesem Einsatz – der Personenbeförderung mit Taxen oder Ride-Hailing-Diensten – sollen Wasserstofffahrzeuge „ihren besonderen Vorteil“ ausspielen, so Toyota. Sprich: Der Mirai bietet pro Tankfüllung bis zu 650 Kilometer Reichweite und soll sich mit den kurzen Tankzeiten für den Dauereinsatz eignen – ohne Ladepause. Betankt werden die Fahrzeuge von H2 Moves Berlin an den Wasserstoff-Tankstellen von H2 Mobility Deutschland. Die fünfte Wasserstoff-Tankstelle des Betreibers in Berlin wurde wie berichtet in diesem Januar eröffnet.

Von dem Tankvorgang bekommen die Kunden, wie auch bei konventionellen Taxen und Uber-Fahrern, in der Regel nichts mit. Dennoch berichten die Projektpartner von erstem positivem Feedback. „Unsere Fahrgäste sind bereits jetzt von dem nachhaltigen und komfortablen Mobilitätserlebnis mit Wasserstoff begeistert“, sagt Thomas Mohnke, Geschäftsführer der SafeDriver Group. „Die Fahrer:innen schätzen die Kombination aus der Fahrleistung eines Elektroautos mit der Reichweite und Tank-Geschwindigkeit eines Verbrenners. Ein derartiges Angebot für die gewerbliche Personenbeförderung ist einzigartig in Deutschland.“

André Schmidt, Präsident von Toyota Deutschland, ergänzt: „Mit dem Pilotprojekt bauen wir nicht nur das Angebot um wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge in Berlin aus, sondern zeigen auch, wie alltagstauglich und effizient Modelle wie der Toyota Mirai speziell in der gewerblichen Personenbeförderung sind.“

Bei den 200 Mirais handelt es sich um jene Fahrzeuge, die im November 2022 von der Initiative „Grüne Mobilität? Ja, bitte“ von Unternehmen der Taxi- und Mietwagenbranche angekündigt wurden. In der aktuellen Mitteilung ist die Initiative aber nicht mehr zu finden – H2 Moves Berlin ist das Projektteam, das für den Berliner Einsatz verantwortlich ist. „Die Initiative www.gruene-mobilitaet.de ist bundesweit engagiert und in der Antriebsfrage technologieoffen. Grüne Mobilität bemüht sich einerseits darum, die Unternehmen und FahrerInnen in der Taxi- und Mietwagen-Branche Deutschlands zum Umdenken hin zu elektrisch angetriebenen Fahrzeugen zu motivieren, andererseits Politik und Verwaltungen darauf aufmerksam zu machen, dass der Durchbruch dieser emissionsfreien Antriebe erst erreicht werden kann, wenn gesetzliche und administrative Restriktionen abgeräumt sind“, erklärt Mohnke auf Nachfrage von electrive.net.

Bei Toyota ist die Beteiligung an dem Projekt klar: Der Hersteller bringt die Fahrzeuge in H2 Moves Berlin ein. Anglo American ist ein Bergbauunternehmen, das auch zu den führenden Produzenten von Platin gehört – was in der Brennstoffzelle unverzichtbar ist. Die SafeDriver Group bündelt hochwertige Mobilitätslösungen für den Personentransport im Bereich der Eventlogistik, im B2B-Bereich und in der Urban-Mobility. Ennoo ist ein europaweiter Anbieter von Personenbeförderungsleistung sowie Logistiklösungen von der Mikromobilität bis hin zur KEP-Branche.
toyota-media.de, h2movesberlin.com

5 Kommentare

zu „Toyota hat erste 50 Mirai für Berliner Pilotprojekt auf der Straße“
Sig
21.04.2023 um 10:01
Steuergeld-Verschwendung pur. wie Dr. Söder´s 500 Mio EUR für 100 BMW X5 h2
Dennis Rodmann
23.04.2023 um 07:46
Finde ich lustig, wie Wasserstoff-Infrastruktur für Sie eine Steuerverschwendung ist, aber die Abermilliarden-Kosten für Ladesäulen und Subventionen für Hersteller (sowohl für Käufer von E-Autos direkt als auch für Forschung, Batteriefabriken etc.), alles um auf Biegen und Brechen Elektroautos populär zu machen statt Wasserstoffautos, scheinen Ihnen egal zu sein. Da hat sich nicht die bessere Technologie "durchgesetzt", da wurden Unsummen ausgegeben, damit Sie jetzt ahnungslos sagen können "Elektroauto RICHTIG, Wasserstoffauto FALSCH".
Reiter
25.04.2023 um 12:52
Jedes Wasserstoffauto hat denselben Betrag wie ein BEV bekommen, ihre H2 Tankstellen für wenige hundert asiatische Fahrzeuge wurden mit 800.000 bis 2 Million pro Tanke gefördert, ihre unausgereiften Brennstoffzellen werden auch weiterhin mit deutschen Forschungsgeldern bedacht. Und selbst damit kauft sich keiner so eine überteuerte Kiste....
Frank
21.04.2023 um 18:50
Wieso Steuergeldverschwendung. Da steht nichts davon, dass Fördermittel fließen
Simon
25.04.2023 um 09:53
Eher marketing- als Forschungsprojekt. Das der Mirai voll alltagstauglich ist, stellt wohl kaum jemand in Frage. Das Problem ist ja eher die Infrastruktur wenn man nicht nur in Berlin rumfahren möchte und die Grundsätzliche Frage ob der PKW der richtige Anwendungsfall für H2 ist.

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