GM und Samsung SDI planen gemeinsame Batteriefabrik

General Motors und Samsung SDI planen eine gemeinsame Batteriezellen-Fabrik in den USA. Diese soll mit Investitionen von mehr als 3 Milliarden Dollar gebaut werden und 2026 in Betrieb gehen. Eine Überraschung gibt es beim Zellformat, das die neuen Partner gemeinsam produzieren wollen.

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Die Fabrik, deren genauer Standort noch nicht bekannt gegeben wird, wird laut der Mitteilung von GM über eine Jahreskapazität von mehr als 30 GWh verfügen. Gemeinsam mit den Zellfabriken aus dem Joint Venture Ultium Cells (zusammen mit LG Energy Solution) soll mit der Investition von umgerechnet 2,7 Milliarden Euro die gesamte Batteriezellenkapazität von GM in den USA bei voller Produktion auf etwa 160 GWh steigern.

Bis wann die beiden Partner den genauen Standort der Fabrik sowie Details zum Umfang und Beschäftigungsprognosen veröffentlichen werden, ist nicht bekannt. GM schreibt bisher nur, „dass die Zahl der neuen Arbeitsplätze im Bau- und Betriebsbereich in die Tausende“ gehen soll.

Fest steht aber: In der Gemeinschaftsfabrik von GM und Samsung SDI sollen sowohl prismatische als auch Rundzellen mit hohem Nickelanteil gefertigt werden. Bereits im März wurde gemutmaßt, dass Samsung SDI General Motors künftig mit Rundzellen für Elektroautos beliefern wird. Spekuliert wurde damals übrigens über Michigan als Standort.

Mit der Bestätigung für prismatische Zellen und Rundzellen von Samsung SDI wird GM künftig somit alle in der Elektromobilität üblichen Zellformate nutzen, denn Ultium Cells fertigt vor allem Pouchzellen. Laut Doug Parks, Executive Vice President bei GM für Global Product Development, Purchasing and Supply Chain, soll das neue Joint Venture mit Samsung SDI das Kapital und die Technologie beider Unternehmen nutzen, um neue Wettbewerbsvorteile für GM zu schaffen.

GM braucht stabile Zellgehäuse für Cell-to-Pack-Technologie

„Wir werden die Produktion weiter skalieren und die Chemie unserer Pouch-Zellen hinsichtlich Leistung, Reichweite und Kosten optimieren, indem wir neue Ansätze nutzen, die im Wallace Battery Center von GM und von unseren Technologiepartnern entwickelt wurden“, sagt Parks. „Die Einführung neuer Zellformfaktoren wird es uns ermöglichen, noch schneller in noch mehr Segmente zu expandieren und Zellen direkt in Batteriepakete zu integrieren, um Gewicht, Komplexität und Kosten zu reduzieren. Mit mehreren starken Zellpartnern können wir unser EV-Geschäft schneller skalieren, als wir könnten alleine gehen.“

Sprich: Da sowohl prismatische Zellen als auch Rundzellen über ein solides Zellgehäuse verfügen und somit mechanisch belastet werden können, werden Konzepte wie Cell-to-Pack- oder Cell-to-Chassis-Technologien überhaupt erst möglich. Mit den Pouchzellen, die als Folien-Beutel eben nicht als tragendes Teil in die Struktur eines Batteriepacks integriert werden können, wäre das nicht möglich.

Die Ultium-Fahrzeugplattform ist von Anfang an darauf ausgelegt worden, dass in den Batteriepacks unterschiedliche Zellformate und -chemien genutzt werden können. General Motors verweist etwa auf den Cadillac Lyriq: Die in den USA gebaute Version nutzt Pouchzellen von Ultium Cells, während das in China gebaute Modell im selben Batteriepack prismatische Zellen nutzt.

Ultium Cells verfügt bereits über eine fertige Zellfabrik in Ohio, die zweite Anlage in Tennessee soll von 35 auf 50 GWh erweitert werden und eine dritte Zellfabrik soll in Michigan entstehen. Die Pläne für eine vierte gemeinsame Fabrik in Indiana wurden bisher nicht realisiert – stattdessen tauchten die Gerüchte um Samsung SDI als Partner für eine vierte US-Batteriefabrik von GM auf. Was nun auch eingetreten ist.

Neben den von Parks angeführten Vorteilen soll die Partnerschaft mit Samsung SDI vor allem auch die Batterie-Lieferkette von GM stärken. „Die Lieferkettenstrategie von GM für Elektrofahrzeuge konzentriert sich auf Skalierbarkeit, Widerstandsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Kostenwettbewerbsfähigkeit. Unsere neue Beziehung mit Samsung SDI wird uns dabei helfen, all diese Ziele zu erreichen“, sagt GM-CEO Mary Barra. „Die Zellen, die wir zusammen bauen werden, werden uns helfen, unsere EV-Kapazität in Nordamerika weit über 1 Million Einheiten pro Jahr zu skalieren.“

Yoon-ho Choi, President und CEO von Samsung SDI, ergänzt: „Wir werden unser Bestes tun, um die Produkte mit dem höchsten Maß an Sicherheit und Qualität bereitzustellen, die mit unseren konkurrenzlosen Technologien hergestellt werden, um GM dabei zu helfen, seine Führungsposition auf dem Elektrofahrzeugmarkt zu stärken.“

Update 14.06.2023: General Motors und Samsung SDI haben nun Details zu ihrer geplanten Batteriezellen-Fabrik bekannt gegeben. Diese soll im US-Bundesstaat Indiana errichtet werden. Der Spatenstich für die gemeinsame Fabrik soll im kommenden Jahr erfolgen.
prnewswire.com, iedc.in.gov (Update)

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