Great Wall will ab 2024 E-Fahrzeuge in Brasilien bauen

Der chinesische Autohersteller Great Wall Motor (GWM) will im kommenden Jahr in Brasilien ein Werk eröffnen, das ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge produzieren soll. Bei der Produktionsstätte handelte es sich um das 2021 von Daimler gekaufte Werk in Iracemápolis im brasilianischen Bundesstaat São Paulo.

Die Fabrik soll nach offiziellen Angaben am 1. Mai 2024 mit einer Jahreskapazität von 100.000 Fahrzeugen in Betrieb gehen. Great Wall plant, mit seinen in Iracemápolis produzierten Elektro- und Hybridautos zunächst den brasilianischen Markt und später weitere lateinamerikanische Länder zu bedienen. In Brasilien will Great Wall in den kommenden drei Jahren konkret vier BEV-Modelle seiner Marke Ora und sechs Hybridmodelle der Marke GWM auf den Markt bringen.

Um auf die genannten 100.000 Fahrzeuge pro Jahr zu kommen, strebt GWM an, noch im ersten Halbjahr 2023 mit der Modernisierung und Erweiterung des Werks zu beginnen. Insgesamt will der Hersteller binnen zehn Jahren 10 Milliarden brasilianische Reais (umgerechnet 1,83 Milliarden Euro) in den Aufbau der dortigen Automobilfertigung inklusive F&E- und Zuliefernetzwerk investieren und 2.000 direkte Arbeitsplätze in Brasilien schaffen. Ziel sei, durch die Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern eine Lokalisierungsrate von über 60 % zu erreichen, teilte Great Wall kürzlich mit. Außerdem wollen die Chinesen bis 2025 Geld für den Roll-out eines lokalen Ladenetzwerks in die Hand nehmen, „um die Abdeckung der Kernstädte in Brasilien zu ermöglichen“.

Eine Besonderheit ist, dass GWM als erstes lokal gefertiges PHEV-Fahrzeug einen Pickup mit sogenanntem Fuel-Flex-Motor für den brasilianischen Markt plant. Hintergrund ist, dass in Brasilien Ethanol ein weit verbreiteter Kraftstoff ist und sogenannte Fuel-Flex-Motoren die Betankung mit Benzin ebenso wie mit Ethanol unterstützen. „Die Forschungs- und Entwicklungsteams des Unternehmens haben daran gearbeitet, die Effizienz von Elektromotoren mit dem in Brasilien weit verbreiteten Ethanol zu kombinieren“, heißt es dazu.

Auch Wasserstoff-Fahrzeuge sollen zum künftigen Portfolio von GWM in Brasilien gehören. Das Ethanol soll hier ebenfalls eine Rolle spielen, indem es „die Brücke zur Kommerzialisierung von Wasserstofffahrzeugen“ bildet. Dazu soll Ethanol zur Herstellung von Wasserstoff herangezogen werden.

„Das GWM-Werk in Brasilien wird das erste NEV-Werk in Brasilien sein, das sich auf Hybrid- und Elektrofahrzeuge spezialisiert“, äußert Geraldo Alckmin, Vizepräsident von GWM Brasilien. „Die neue Industrialisierung Brasiliens muss Dekarbonisierung und Innovation beinhalten und nachhaltigere und effizientere Produktionsmethoden schaffen.“ Das Werk in Iracemápolis wird nach Angaben des Herstellers der viertgrößte Produktionsstandort von GWM weltweit sein.
argusmedia.com, carnewschina.com, gwm-global.com

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