EnBW baut HPC-Park bei Chemnitz – mit bis zu 400 kW Ladeleistung

Bild: Daniel Bönnighausen

Die EnBW hat mit dem Bau eines neuen Schnellladeparks bei Chemnitz begonnen und setzt dabei erstmals auf Schnellladepunkte der nächsten Generation mit bis zu 400 Kilowatt Leistung. Die Eröffnung ist noch für dieses Jahr geplant.

Der neue EnBW-Ladepark mit direkter Anbindung an die A4 (Anschlussstelle Chemnitz Ost) soll mit 24 HPC-Anschlüssen in Betrieb gehen. Bei Bedarf kann die Anlage laut der EnBW-Mitteilung später auf 32 der 400-kW-Ladepunkte erweitert werden. Da je Ladesäule zwei Ladepunkte verbaut sind, werden es zunächst also zwölf und später bis zu 16 Ladesäulen sein.

Bei den 400-kW-Ladesäulen wird es sich wohl um das neue Modell Hypercharger HYC400 von EnBW-Langzeitpartner Alpitronic handeln. Bei dem HYC400 geht es weniger um die mögliche Spitzen-Ladeleistung an einem Ladepunkt (vor allem im Pkw-Bereich), sondern mehr um das Verhalten, wenn beide Ladepunkte einer Säule belegt sind. Beim bekannten und von der EnBW vorrangig genutzten HYC300 waren noch Leistungsmodule mit 75 kW verbaut. Damit war eine Aufteilung zwischen den beiden Ladepunkten von 300/0 kW, 225/75 kW oder 150/150 kW möglich.

Beim HYC400 gibt Alpitronic für das dynamische Lastmanagement jedoch eine Granularität von 50 kW an – die Leistung kann also in 50-kW-Schritten zwischen den beiden Ladepunkten verteilt werden. Und aufgrund der höheren Spitzenleistung können zwei Fahrzeuge gleichzeitig mit bis zu 200 kW laden – für zwei 400-Volt-Modelle wäre also das parallele Laden ohne temporäre Einbußen möglich.

Der Standort befindet sich neben einer McDonald’s-Filiale in unmittelbarer Nähe des „Olipark“-Hachmarkt-Centers. Die EnBW wird dort aber auch einen durchgehend verfügbaren „Rewe ready“-Shop, Toiletten und Sitzgelegenheiten aufbauen. Der Standort nordöstlich von Chemnitz wird auch über ein Solardach verfügen. An der nahegelegenen HEM-Tankstelle gibt es bereits Schnelllader, hier hat Allego jedoch nur ein Exemplar des Hyperchargers HYC150 in Betrieb.

Mit der Lage an der Anschlussstelle Chemnitz Ost soll der Ladepark „optimal ans Fernverkehrsnetz zwischen der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt angebunden“ sein. Die EnBW rechnet in der Mitteilung vor, dass nach einem Ladestopp in Chemnitz „einer Weiterfahrt bis nach Frankfurt am Main, Kassel oder München nichts im Wege“ stehe.

„Im Schnitt eröffnen wir täglich einen neuen Standort“, sagt Volker Rimpler, Vice President Construction & Rollout E-Mobilität bei der EnBW. „So können unsere Kund*innen dort laden, wo sie unterwegs sind: beim Einkaufen, in der Innenstadt oder entlang der wichtigsten Knotenpunkte im Fernverkehrsnetz, wie an der A4 bei Chemnitz.“

Die EnBW verfügt bereits über zwei eigene HPC-Parks in Sachsen: Nahe Zwickau (Ausfahrt 11 der A72) sind sechs Hypercharger HYC300 (mit zwölf Ladepunkten) in Betrieb. In Meerane (A4/B93) sind es vier Ladesäulen mit acht Ladepunkten.
enbw.com

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