China: E-Auto-Marken Neta und Avatr ziehen Investoren an

Zwei chinesische Elektroauto-Marken haben im großen Stil frisches Kapital eingeworben. Die Marke Neta schloss jüngst eine Crossover-Finanzierungsrunde in Höhe von 7 Milliarden Yuan (rund 881 Millionen Euro) ab. Avatr sammelte seinerseits 3 Milliarden Yuan (378 Millionen Euro) ein.

Bei der zu Hozon Auto gehörenden Marke Neta ist über die Crossover-Finanzierungsrunde wenig bekannt. Das Portal „CN EV Post“ berichtet, dass die Investoren namentlich nicht genannt werden. Insofern bleibt offen, woher die genannten 7 Milliarden Yuan stammen. Da sogenannte Crossover-Finanzierungsrunden häufig die letzten Runden vor einem Börsengang sind, könnte bei Neta ein IPO bevorstehen. Bereits 2021 berichtete unter anderem Bloomberg, dass die 2014 gegründete Marke an die Börse in Hongkong gebracht werden solle. Offiziell bestätigt wurde dies von Neta oder Hozon Auto jedoch nie.

Aktuell treibt die Marke ihre Internationalisierung voran: Im Frühjahr startete Neta mit dem Bau seiner ersten Produktionsstätte außerhalb Chinas. Diese entsteht in der thailändischen Hauptstadt Bangkok und soll Ende Januar 2024 in Betrieb genommen werden.  Im Januar 2023 wurde zudem bekannt, dass Neta die Skateboard-Plattform von Anteilseigner CATL nutzen wird.

Die Verkaufszahlen von Neta gingen jüngst zurück: Im Juli lieferte das Unternehmen 10.039 Fahrzeuge aus, was 28 Prozent weniger sind als im Vorjahresmonat (14.037) und 17 Prozent weniger als im Juni (12.132). Im Zeitraum Januar bis Juli 2023 übergab Neta insgesamt 72.456 Fahrzeuge, was einem Rückgang von 6,11 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht.

Doch kommen wir zur zweiten chinesischen E-Auto-Marke mit beträchtlichem Kapitalzuwachs: Avatr von Changan und CATL hat laut „CN EV Post“ in einer Serie-B-Finanzierungsrunde 3 Milliarden Yuan (378 Millionen Euro) von Investoren eingesammelt und wird dadurch nun mit knapp 20 Milliarden Yuan (2,52 Milliarden Euro) bewertet. Avatr will mit dem frischen Kapital besonders seine internationale Expansion vorantreiben.

Avatr bereitet aktuell zudem die Einführung seines zweiten Modells vor. Die rund fünf Meter lange E-Limousine namens Avatr 12 folgt auf den im August 2022 gelaunchten Coupé-artigen Elektro-SUV Avatr 11. Die E-Motoren liefert Huawei zu. Laut einem Bericht von „CarNewsChina“ aus diesem Juli basiert der Avatr 12 auf derselben 750-Volt-Plattform wie das Debütmodell Avatr 11 – und teilt auch dessen Antriebskomponenten. Insofern dürfte die Limousine ebenfalls mit zwei Batterieoptionen – 90,4 kWh und 116,8 kWh – auf den Markt kommen.

Ursprünglich wurde die Avatr-Marke 2018 übrigens von Changan und Nio gegründet, seinerzeit noch unter dem Namen „Changan Nio“. Die Entwicklung lief laut einem früheren Bericht des Portals „CN EV Post“ jedoch holprig und Nio sei später „mit einer neuen Finanzierung im Grunde aus dem Joint Venture ausgestiegen“. Derzeit hält Changan 40,99 % der Anteile und CATL 17,1 %. Der Rest gehört verschiedenen Investmentfonds. Huawei hält keine Anteile, liefert aber Software, Elektromotoren und andere Teile.
cnevpost.com (Neta), cnevpost.com (Avatr)

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