Exyte baut Trockenraum in PowerCo-Batteriefabrik Salzgitter

Der Stuttgarter Anlagenbauer Exyte hat von Volkswagen den Auftrag erhalten, den Trockenraum für die erste Batteriezellen-Gigafabrik des Konzerns in Salzgitter zu errichten. Der Trockenraum ist bekanntlich das Herzstück einer Zellproduktion.

Bild: Volkswagen

Exyte ist nach eigenen Angaben verantwortlich für Planung, Beschaffung, Bau und Inbetriebnahme des Trockenraums, der eine Fläche von fünf Fußballfeldern einnehmen wird. Um Batteriezellen von hoher und vor allem gleichbleibender Qualität herzustellen, ist eine saubere und trockene Umgebung nötig, die streng überwacht und kontrolliert werden muss. Luftfeuchtigkeit und Partikelkontamination – der Atem der Arbeiter kann ausreichen, die Raumfeuchte zu verändern – müssen auf ein Minimum reduziert werden.

Derzeit handelt es sich nur um einen Auftrag für die PowerCo-Fabrik in Salzgitter, aber alleine der VW-Konzern plant in Europa sechs dieser 40-GWh-Fabriken, etwa auch in Sagunt nahe Valencia. Weitere Aufträge an Exyte könnten also folgen – das Stuttgarter Unternehmen sieht allgemein großes Potenzial in Projekten zur Planung und zum Bau von Gigafabriken für Batteriezellen, einschließlich Trockenräumen. Nach Expertenschätzungen werden in den kommenden Jahren weltweit bis zu 150 Gigafabriken gebaut. Allein in Europa sind derzeit 30 Gigafabriken in Planung, um die Elektromobilität voranzutreiben.

„Der Erhalt dieses Auftrags ist ein Erfolg von strategischer Bedeutung für Exyte. Er bestätigt das Vertrauen, das weltweit führende Unternehmen in unsere Fähigkeit haben, komplexe und anspruchsvolle Projekte umzusetzen“, sagt Wolfgang Büchele, CEO von Exyte. „Die Planung und der Bau von Produktionsanlagen für Batteriezellen ist ein Geschäftsfeld, das sich weiter positiv entwickeln wird. Exyte ist in einer idealen Position, um sich in Zukunft weitere Möglichkeiten für profitables Wachstum zu schaffen.“

 

Exyte als Firmenname existiert erst seit 2018 durch eine Ausgründung aus M+W Group. Diese wiederum geht auf das 1912 in Stuttgart gegründete Unternehmen Meissner + Wurst zurück, das von Anfang an Absauganlagen, Ventilatoren und andere Geräte rund um die Lufttechnik hergestellt hat. Daher verfügt Exyte umer eine lange Tradition und viel Erfahrung, auch aus dem Bau von Halbleiterfabriken mit ähnlichen Anforderungen. Auch eine „Gigafabrik mit dem derzeit größten Trockenraum Europas“ hat Exyte nach eigenen Angaben geplant und gebaut.

„Design und Bau eines großflächigen Produktionsbereichs, der neben anderen Parametern eine relative Luftfeuchtigkeit von nahezu null Prozent ermöglicht, ist eine technische Meisterleistung, die Exyte mit Bravour meistert“, sagt Mark Garvey, Präsident der Global Business Unit Advanced Technology Facilities von Exyte.

Die Grundsteinlegung für die Batteriezellen-Fabrik in Salzgitter war im Juli 2022 erfolgt. Rund ein Jahr später wurde mit dem Aufbau des Maschinen- und Anlagenparks begonnen. Die Fabrik soll ab 2025 mit einer Jahreskapazität von 40 GWh die Einheitszelle des Volkswagen-Konzerns fertigen.

prnewswire.com

3 Kommentare

zu „Exyte baut Trockenraum in PowerCo-Batteriefabrik Salzgitter“
Christian
13.10.2023 um 12:11
PowerCo braucht doch keine Trocknungsanlagen mehr. Da gibt es doch deren revolutionäres Verfahren. Wieso jetzt doch?
Sebastian Schaal
13.10.2023 um 16:00
Hallo Christian,bei dem Trockenraum oder Reinraum geht es nicht um Trocknungsprozesse von Materialien, sondern um die Halle an sich: Die Bereiche, in denen die Batteriezelle vor dem Schließen hergestellt wird, müssen absolut staubfrei sein und über eine sehr trockene Luft verfügen. Daher der Begriff "Trockenraum", in diesem werden keine Materialien getrocknet, sondern die Anlage hält die Luft darin trocken und partikelfrei.Viele Grüße Sebastian Schaal
Christian
16.10.2023 um 10:56
Danke für die Klarstellung.

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