Stellantis und Leapmotor wohl kurz vor Kooperationsvereinbarung

Stellantis soll angeblich kurz vor dem Abschluss einer Investitionsvereinbarung mit dem chinesischen Elektroauto-Hersteller Leapmotor stehen. Laut einem Medienbericht geht es neben der finanziellen Beteiligung auch um den Zugriff auf eine E-Auto-Plattform.

Bild: Leapmotor

Wie das Portal „CarNewsChina“ unter Berufung auf drei mit der Angelegenheit vertrauten Quellen berichtet, will Stellantis in Leapmotor investieren und dessen Plattform Leap 3.0 für BEV- und EREV-Fahrzeuge lizenzieren. Eine Höhe des möglichen Investments oder die Anteile an Leapmotor, die sich Stellantis sichern will, werden aber nicht genannt.

Leapmotor hatte im September auf der IAA mit dem C10 das erste Modell auf Basis der Leap 3.0 präsentiert. Der C10 soll als erstes globales Modell der Marke auch in Europa auf den Markt kommen – genaue Märkte wurden aber noch nicht genannt. Klar ist: Wie in China setzt Leapmotor auch bei den kommenden Europa-Modellen neben dem rein elektrischen BEV-Antrieb auch auf das EREV-Konzept. Dabei ist im Fahrzeug ein kleiner Verbrenner verbaut, der als Generator für die Batterie fungiert, aber nie die Räder direkt antreibt – also ähnlich zum einst verfügbaren BMW i3 mit Range Extender.

Bei der Batterie setzt die Leap 3.0 auf ein Cell-to-Chassis-Konzept, bei dem die Batteriezellen direkt in das Batteriepack verbaut werden und das Batteriepack an sich strukturell belastet wird. Das soll laut Leapmotor die Reichweite, Leistung und Sicherheit der Batterie verbessern. Der ölgekühlte Elektroantrieb hat eine Leistung von 170 kW bis 250 kW und soll sowohl für einen Hinterrad- als auch für einen Allradantrieb geeignet sein. Zudem gibt es Siliziumkarbid-Halbleiter.

Der aktuelle Bericht kommt nicht überraschend: Im August hatte bereits Bloomberg berichtet, dass Stellantis eine Zusammenarbeit mit einem chinesischen Elektroauto-Hersteller prüft, um seine Präsenz auf dem größten Automarkt der Welt zu stärken. Mit den neuen Informationen könnte es also in Kürze konkret werden.

Stellantis hat derzeit in China einen schweren Stand. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern sein einziges China-Werk in einem Joint Venture mit GAC geschlossen, nachdem ein Versuch der Übernahme durch Stellantis gescheitert war. Der Konzern machte dafür die zunehmende Einmischung chinesischer Politiker in die Wirtschaft verantwortlich.

Lepamotor hatte bereits zur Premiere der Leap 3.0 betont, offen für Kooperationen zu sein – das Unternehmen wolle nicht nur selbst Autos bauen, sondern auch „ein Anbieter von Kerntechnologien für Elektrofahrzeuge“ werden, wie es Zhu Jiangming, CEO von Leapmotor, ausgedrückt hat. Bereits früh war von zwei Interessenten die Rede. Neben Stellantis verhandelt angeblich auch Volkswagen mit Leapmotor über eine mögliche E-Auto-Kooperation in China – wohl für die China-Marke Jetta. 

carnewschina.com

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