LGES ändert Plan für Arizona-Werk – hin zu größeren Rundzellen

LG Energy Solution hat beschlossen, sein Werk in Arizona ab Ende 2025 für die Produktion großer 46er-Rundzellen (46 Millimeter im Durchmesser) zu nutzen. Der Batteriehersteller ändert damit seinen bisherigen Plan, wonach in diesem Werk Zellen des Formats 2170 gefertigt werden sollten.

Bild: LG Energy Solution

Bereits bei der ersten Ankündigung des Werks im Jahr 2022 war die Produktion von 2170-Rundzellen geplant. Da LGES aber Ambitionen nachgesagt wurden, einer der Tesla-Lieferanten für 4680-Rundzellen zu werden, gab es bereits länger Gerüchte, wonach das Arinzona-Werk zumindest später für die großvolumigen Zellen nachgerüstet werden könnte. Bereits in diesem Frühjahr wurde eine erste Erweiterung der Kapazität beschlossen, jedoch für LFP-Zellen.

Im Zuge der erneuten Planänderung wird zudem die Kapazität desvon den zuletzt geplanten 27 Gigawattstunden auf 36 GWh jährlich weiter erhöht, wie LGES im Rahmen der Bekanntgabe seiner aktuellen Quartalszahlen mitteilt.

Laut einem Bericht von „Business Korea“ wird LG Energy Solution in Arizona Zellen des Formats 4680 produzieren, also mit einem Durchmesser von 46 Millimetern und einer Höhe von 80 Millimetern. Damit scheint sich auch zu bestätigen, dass Tesla der Hauptabnehmer sein wird – denn 4680er Rundzellen werden in erster Linie von Tesla verwendet. BMW setzt bei der Neuen Klasse künftig auch auf Rundzellen mit 46 Millimetern Durchmesser, aber mit 95 oder 120 Millimetern Höhe.

Reuters hatte im März berichtet, dass Panasonic und LG Energy Solution die 4680-Zellen für den Cybertruck liefern sollen. Durch den Ausbau der Produktionskapazitäten für die 46-mm-Zellen soll auch die Zusammenarbeit mit anderen Autoherstellern gestärkt werden.

„Neben der 4680 sind wir dabei, verschiedene weitere Batterien der 46er-Serie zu entwickeln“, wird LGES-Finanzchef Lee Chang-sil von „Business Korea“ zitiert. Für die Entwicklung der großen Zellen nutzt LG Energy Solution sein Werk im südkoreanischen Ochang. Der Produktionsstart der dortigen Pilotlinie soll den neuen Infos zufolge in der zweiten Jahreshälfte 2024 erfolgen.

Die 2170er Rundzellen sollen nicht mehr aus Arizona, sondern aus China kommen. Das Werk in Nanjing in China wird „als Hauptproduktionszentrum für 2170-Rundzellen dienen“, wie es in der Mitteilung heißt. Der Schwerpunkt soll dabei auf der Marktnachfrage in China und Europa und der Diversifizierung des Produktionsportfolios liegen.
 
„Als Reaktion auf die sich ständig weiterentwickelnden und diversifizierten Marktbedürfnisse werden wir eine differenzierte Produktionswettbewerbsfähigkeit in allen Segmenten sicherstellen, von Premium über Mainstream bis hin zu erschwinglichen Preisen“, sagt Youngsoo Kwon, CEO von LG Energy Solution. „Dies wird unser zentraler Motor für ein beständiges mittel- bis langfristiges Wachstum sein, auf dessen Grundlage wir zu einem globalen Marktführer werden, der unseren Kunden den weltweit besten Wert bietet.“

Zellchemien werden weiterentwickelt

Es wird zwar bestätigt, dass in Arizona 4680er Zellen gebaut werden sollen, aber nicht genau, mit welcher Zellchemie sie gefüllt werden. Dafür gibt es in der Mitteilung einige allgemeinere Ankündigungen rund um die Zellchemie. Das Unternehmen plant etwa, die Energiedichte seiner NCMA-Batterien für Premium-Fahrzeuge durch die Erhöhung des Nickelanteils auf über 90 Prozent zu erhöhen. Zudem sollen auch Siliziumanoden eingeführt werden, um in Kombination eine Schnellladezeit von weniger als 15 Minuten zu erreichen.

Für das mittlere und untere EV-Segment sollen die NCM-Zellen mit etwas niedrigerem Nickelgehalt weiterentwickelt und das Portfolio ergänzt werden. Hier plant LGES die Einführung der erwähnten LFP-Zellchemie und auch LMFP mit zusätzlichem Mangan für eine etwas höhere Energiedichte. Die „Mittelnickel“-NCM-Zellen sollen zehn Prozent günstiger werden, eine höhere Energiedichte bieten und auch thermisch stabiler sein.

lgcorp.com, businesskorea.co.kr

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