Hertz tritt bei E-Auto-Plänen auf die Bremse

Der Autovermieter wird den Ausbau seiner Elektro-Flotte nicht so schnell vorantreiben wie bisher geplant. Der Grund sind höher als erwartete Reparaturkosten und der gesunkene Marktwert der Stromer.

Bild: Hertz

Das Mietwagenunternehmen Hertz hat im dritten Quartal niedrigere Margen erwirtschaftet als erwartet. Schuld sind unter anderem die E-Autos, erklärt Hertz-Chef Stephen Scherr zur Bekanntgabe der aktuellen Quartalszahlen. So hätten die wiederholten Preissenkungen von Tesla auch den Wiederverkaufswert der E-Autos gesenkt. Zudem seien die Reparaturen der Elektrofahrzeuge kostenintensiver als angenommen.

„Unsere direkten Betriebskosten blieben in diesem Quartal im Rahmen, da sie mit dem Transaktionsvolumen wuchsen. In den meisten Fahrzeugkategorien konnten wir Produktivitätssteigerungen erzielen. Die Ausnahme blieben die Kosten für Fahrzeugschäden, insbesondere bei unseren E-Fahrzeugen“, sagt Scherr.

Er fügt hinzu: „Die Rückgänge der Herstellerpreise für Elektrofahrzeuge im Laufe des Jahres 2023, die vor allem von Tesla ausgelöst wurden, haben dazu geführt, dass der Marktwert unserer Elektroautos im Vergleich zum letzten Jahr gesunken ist, sodass der Wiederverkauf einen größeren Verlust und damit eine größere Belastung darstellt.“

Trotzdem hält Hertz an seinem Plan fest, insgesamt 100.000 Stromer von Tesla und 175.000 von GM einzuflotten – wird aber laut Scherr das bisherige Ziel, dass Elektroautos bis Ende 2024 mehr als ein Viertel der Flotte ausmachen, nicht erreichen.

Hertz hat derzeit 35.000 Tesla-Fahrzeuge und rund 50.000 Elektrofahrzeuge in seiner Flotte – ist also weit entfernt von den 100.000 Teslas, die das Unternehmen ursprünglich bestellt und bis Ende 2022 erwartet hatte. Dass die Einflottung von Teslas bei Hertz deutlich langsamer voranschreitet als ursprünglich geplant, hatte sich bereits im Februar angedeutet.

Hertz wollte wie berichtet 50.000 der bei Tesla bestellten 100.000 E-Autos für Uber-Fahrer in den USA bereitstellen. Weitere 25.000 Elektroautos will Hertz an Uber-Fahrer in europäischen Hauptstädten vermieten, darunter Modelle von Tesla und Polestar. Der Autovermieter hatte Polestar mit der Lieferung von bis zu 65.000 E-Autos beauftragt. Eine weitere Bestellung über bis zu 175.000 Stromer tätigte Hertz bei General Motors.

cnbc.com

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