Stellantis plant wohl weitere Batteriefabrik in den USA

Nach zwei Batteriefabriken in Indiana – zusammen mit Samsung SDI – will Stellantis wohl eine dritte Zellfertigung in Nordamerika bauen. Stellantis hat im Rahmen seiner vorläufigen Einigung mit der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) zugestimmt, zusammen mit einem noch nicht namentlich genannten Partner eine neue Batteriefabrik zu bauen. Der Standort steht demnach bereits fest.

Bild: Stellantis

Die Zellfabrik im Wert von 3,2 Milliarden US-Dollar in Belvidere im US-Bundesstaat Illinois entstehen. Dort sollen rund 1.000 Jobs geschaffen werden. Der Standort scheint auf den ersten Blick ungewöhnlich, muss aber vor dem Hintergrund der weiteren Investitionsankündigungen gesehen werden: Das Fahrzeugwerk Belvidere hatte in diesem Februar den Betrieb eingestellt, also würde es vor Ort keinen Abnehmer geben. Allerdings soll das Werk gemäß der vorläufigen Einigung wieder hochgefahren werden – 2027 soll dort die Produktion von 80.000 bis 100.000 mittelgroßen Pickup-Trucks pro Jahr beginnen. Welches Modell künftig in Belvidere gebaut wird, ist noch nicht bekannt.

Stellantis wollte auf Reuters-Anfrage noch keine Stellungnahme abgeben. Man werde warten, bis die Arbeiter abgestimmt hätten, bevor man über den Deal diskutiere, so der Autobauer.

Seit März 2023 baut StarPlus Energy, ein Joint Venture von Stellantis und Samsung SDI, in Kokomo im US-Bundesstaat Indiana, eine neue Zellfabrik. Diese soll im ersten Quartal 2025 in Betrieb gehen und später eine Produktion von 33 GWh pro Jahr erreichen. Vor einigen Wochen wurde bekannt, dass StarPlus Energy am gleichen Standort ein zweites Batteriewerk von 34 GWh errichten will.

In die zweite Kokomo-Fabrik will Stellantis 3,2 Milliarden Dollar investieren – damit dürfte die Zellfabrik in Belvidere eine ähnliche Größenordnung erreichen. Offen ist aber, ob Stellantis wieder auf Samsung SDI als Partner setzt oder einen anderen Zell-Experten an Bord holt – um die Abhängigkeit zu verringern und die Lieferkette zu diversifizieren.

Zudem ist noch nicht bekannt, welche Art von Zellen dort gefertigt werden soll. US-Konkurrent Ford baut seine NCM-Zellen bekanntlich in Kooperation mit SK On (im Joint Venture BlueOvalSK), die günstigen LFP-Zellen sollen aber mit CATL-Technologie gebaut werden. Das soll aber nicht in Form eines Joint Ventures, sondern offiziell in Eigenregie geschehen – um an US-Fördergelder zu kommen.

Die neuen Investitionen von Stellantis in den USA umfassen darüber hinaus 1,5 Milliarden US-Dollar ins Jeep-Werk in Toledo (Ohio), einschließlich des Baus eines rein elektrischen Jeep Wrangler ab dem Jahr 2028. Stellantis wird zudem 3,5 Milliarden US-Dollar in drei Montagewerke in Michigan investieren, darunter 1,5 Milliarden US-Dollar in ein Werk in Detroit, um neue Versionen des Dodge Durango und des Jeep Grand Cherokee zu bauen, darunter auch rein elektrische Varianten ab 2026 und 2027.

Nach sechs Wochen Streik hatte sich die UAW Ende Oktober mit den Big Three geeinigt und die Arbeitsniederlegung in Werken von GM, Ford und Stellantis beendet. Neben Investitionszusagen sehen die Einigungen vor allem höhere Löhne für die Arbeiter vor.

reuters.com, motor1.com

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