Hyundai will mit BAIC offenbar neue E-Auto-Marke für China gründen

Hyundai hadert weiter mit seiner China-Strategie: Einem Medienbericht zufolge hat der koreanische Autobauer seine Elektroauto-Pläne für den weltweit größten Markt erneut überdacht. Nun soll es offenbar eine in Kooperation mit BAIC geplante neue E-Auto-Marke richten.

Bild: Hyundai

Wie „Korea Economic Daily“ von Insidern erfahren haben will, plant Hyundai zusammen mit seinem chinesischen Partner BAIC nun eine neue E-Auto-Marke exklusiv für den chinesischen Markt. Die Marke mit dem internen Codenamen OE RE soll von Hyundai und BAIC zu je 50 Prozent gehalten werden und speziell auf den chinesischen Markt zugeschnittene E-Autos mit günstigeren LFP-Batterien anbieten.

Der frühere Plan, dass Hyundai in China künftig E-Autos der BAIC-Marke Arcfox im Joint-Venture-Werk in Peking produzieren soll, sei aus finanziellen Gründen gescheitert, heißt es in dem Artikel unter Berufung auf die internen Quellen. Arcfox ist eine 2017 von dem chinesischen Autokonzern gegründete Premium-Marke. Es wäre das erste Mal gewesen, dass Hyundai Autos einer Marke baut, die nicht zum eigenen Konzern gehört. Die Idee hinter der offenbar wieder verworfenen Strategie war, die Auslastung von Hyundais Werken in China zu steigern, die derzeit bei unter 50 Prozent liegt.

Ursprünglich soll Hyundai laut einem früheren Artikel der „Korea Economic Daily“ geplant haben, schlicht Elektromodelle seiner Marke Ioniq in China einzuführen. Dieser Plan sei aber wieder verworfen worden, weil es als „leichtsinnig“ bewertet wurde, mit seiner eigenen Marke gegen marktbeherrschende chinesische E-Auto-Hersteller wie BYD anzutreten, so die Zeitung laut ihren unternehmensinternen Quellen.

Nun soll es also eine eigene, auf China zugeschnittene E-Auto-Marke richten. Sie ist Teil der im Juni 2023 angestoßenen Initiative von Beijing Hyundai Motor, innerhalb von drei Jahren bis zu fünf Elektro-Modelle in China auf den Markt zu bringen.

Für Hyundai ist China ein schwieriger Markt. Das hat politische Gründe. Wie die „Korea Economic Daily“ berichtet, ist die jährliche Autoproduktion (über alle Antriebsarten hinweg) von Hyundai in China von 1,6 Millionen Einheiten in 2017 auf nun etwa 250.000 gefallen. Hintergrund sind von der Regierung erlassene Restriktionen gegen koreanische Marken als Reaktion auf die 2017 erfolgte Stationierung eines US-Raketenabwehrsystems namens THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) in Seoul. „In dieser Zeit verpasste Hyundai Motor die Chance, vom Boom der Elektroautos in China zu profitieren, und liegt beim Gesamtabsatz von Elektroautos hinter den neuen chinesischen Marken zurück“, so die Zeitung. Hyundai habe einst den vollständigen Rückzug aus dem Nachbarland erwogen, sich dann aber entschlossen, sein Geschäft mit sauberen Fahrzeugen wiederzubeleben.

kedglobal.com

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