Stellantis bereitet E-Motor-Fertigung in Ungarn vor

Stellantis wird künftig auch in seinem ungarischen Werk Szentgotthárd Elektroantriebe fertigen. Zur entsprechenden Ausstattung der Fabrik sollen gut 100 Millionen Euro in die Hand genommen werden. Die ersten Electric Drive Modules (EDMs) made in Ungarn sind für Ende 2026 vorgesehen.

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Bild: Stellantis

Im Szentgotthárd baut Stellantis zurzeit Verbrennungsmotoren, konkret laufen dort 1,2-Liter-Turbo-Dreizylinder und 1,6-Liter-Vierzylinder vom Band. In knapp drei Jahren sollen aus der nahe der österreichischen-ungarischen Grenze gelegenen Stadt auch Elektroantriebe für mehrere Stellantis-Modelle kommen. Dazu kündigt der Hersteller nun eine 103-Millionen-Euro-Investition an, die sowohl Stellantis-Kapital als auch Zuschüsse der ungarischen Regierung enthält.

Zu den Elektromotoren präzisiert das Unternehmen ansonsten nur, dass es sich um EDMs für die kommende STLA-Plattform handeln wird. Stellantis hatte die Pläne zu der neuen Plattform im Jahr 2021 bekannt gegeben. Demnach ersetzt die „STLA Small“ für Kleinst- und Kompaktwagen die zweite Generation der Plattform e-CMP. Die neue Plattform soll Reichweiten von mindestens 500 Kilometern für Pkw in den Segmenten A, B und C ermöglichen. Zudem gibt es auch „STLA Medium“ für Pkw der Segmente C und D sowie „STLA Large“ für Pkw der Segmente D und E mit Reichweiten von bis zu 700 bzw. 800 Kilometern. Als vierte Stellantis-Plattform soll ab 2024 „STLA Frame“ für große SUVs und Pickup-Trucks mit BEV-Reichweiten von mindestens 500 Kilometern dienen.

Die Produktion der E-Motoren werde in Ungarn in den bestehenden Gebäuden des Werks untergebracht und von weitergebildeten Mitarbeitern übernommen, heißt es. „Die Verlegung der Produktion von elektrischen Antriebsmodulen nach Szentgotthard zur Unterstützung unserer Transformation in Richtung Elektrifizierung ist ein weiterer wichtiger Teil unseres Ziels, unseren Kunden eine saubere, sichere und erschwingliche Mobilität zu bieten“, betont Arnaud Deboeuf, Stellantis Chief Manufacturing Officer.

Die Investition in Ungarn ist das jüngste Beispiel für Stellantis‘ Strategie, in bestehenden Werken E-Komponenten herzustellen. So nutzt der Konzern bereits seine Produktionsstätten im französischen Tremery-Metz zur E-Motor-Fertigung (in Kooperation mit Nidec). Im US-amerikanischen Kokomo ist dieser Schritt für das dritte Quartal 2024 geplant. Ebenfalls noch dieses Jahr soll die Herstellung von elektrifizierten Doppelkupplungsgetrieben (eDCTs) der nächsten Generation im italienischen Mirafiori beginnen. Diese sind für die Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeuge des Konzerns vorgesehen.

Grundsätzlich strebt Stellantis im Zuge seiner E-Roadmap „Dare Forward 2030“ bis Ende der Dekade zu 100 Prozent Batterie-elektrische Pkw in Europa und zu 50 Prozent Batterie-elektrische Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in den Vereinigten Staaten an.

media.stellantis.com

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