Grünheider Bürgerschaft wehrt sich gegen Teslas Vergrößerungspläne

Tesla stößt bei der Planung für den Ausbau seiner deutschen Fabrik auf Widerstand. Die Bürgerinnen und Bürger von Grünheide haben eine Erweiterung des Werksgeländes bei einer Abstimmung jetzt mehrheitlich abgelehnt.

Bild: Tesla

Tesla will neben dem 300 Hektar großen bestehenden Werksgelände auf zusätzlichen rund 170 Hektar einen Güterbahnhof, Lagerhallen und einen Betriebskindergarten errichten. Die Pläne sind seit 2022 bekannt. In der Bürgerbefragung ging es um diese neuen Flächen, daneben strebt Tesla auch des Ausbau des Werks auf dem bestehenden Fabrikgelände an. Letzteres stand explizit nicht zur Abstimmung.

Wie es nach dem Votum genau weitergeht, ist noch unklar. Es ist laut Medienberichten rechtlich nicht bindend, doch Grünheides Bürgermeister Arne Christiani sagte nach der Abstimmung, den abgelehnten Bebauungsplan werde man in der jetzigen Form den Gemeindevertretern nicht mehr vorlegen. Das nächste Mal tagen die Gemeindevertreter am 14. März – bisher war die Erweiterung aber nicht auf der Tagesordnung. Der nächste Termin wäre dann am 16. Mai. Außerdem müsste der Finanzausschuss des Landtags einem Verkauf der Fläche durch Brandenburgs Landesforstbetrieb zustimmen.

Tesla will wie berichtet die Produktionskapazität in Grünheide von 500.000 Einheiten auf eine Million E-Autos pro Jahr verdoppeln und plant laut Brandenburgs Umweltministerium auch „eine Erhöhung der Batteriespeicherproduktionskapazität von derzeit 50 auf künftig 100 Gigawattstunden pro Jahr“. Letzteres beinhaltet auch die Produktion von Batteriezellen.

spiegel.de, wiwo.de, teslamag.de, twitter.com, twitter.com

12 Kommentare

zu „Grünheider Bürgerschaft wehrt sich gegen Teslas Vergrößerungspläne“
Musicman
21.02.2024 um 16:06
Ich würde so lachen wenn Tesla die Fabrik abbaut und in Mexiko wieder aufbaut. Dort freuen sich die Menschen sicher über neue Arbeitsplätze.
Ando
22.02.2024 um 08:11
Wenn ich Musk wäre, würde ich - wie mittlerweile viele andere Unternehmen auch - Deutschland den Rücken kehren und die Fabrik lieber in Polen oder Tschechien aufstellen.
GA
22.02.2024 um 08:27
Das Problem ist immer und überall gleich: alle wollen Arbeitsplatze, Erneuerbare Energie, Klimaschutz, E-Autos etc. aber man geht auf die Barrikaden, sobald man selbst Nachteile dafür in Kauf nehmen müsste:Volle Ablehnung gegen Windräder oder Stromleitungen, die man hören oder sehen könnte, keine Firmen in der Nachbarschaft die einen mit Lärm, Verkehr, oder sonst irgendwie stören könnten, keine Wärmepumpen die Geld kosten oder laut sein könnten etc.Leider gibt es aber in Deutschland nicht soviel freie Flächen, die es ermöglichen würden, so zu planen, dass niemand betroffen wäre...
Manfred Stummer
22.02.2024 um 08:58
Noch nie habe ich eine derartige Ablehnung bei Betriebserweiterungen von deutschen Autobauern erlebt! M. A. nach wird hier der Gleichheitsgrundsatz verletzt! Keine Ahnung was E. Musk den deutschen angetan hat.
Catrachocolo
23.02.2024 um 13:48
Ein Soziopath und gesellschaftlicher Brandstifter, denen seine Angestellten am Allerwertesten vorbeigehen (siehe z.B. Unfallraten und 'in Werkshallen nächtigen') und Autos, die ungefragt alles und jeden in ihrer Umgebung permanent überwachen. Das sollte eigentlich reichen, mit so einem Unternehmen nichts zu tun haben zu wollen. Schon schlimm genug, dass es so viele Menschen gibt, die trotzdem mit diesem Monster Geschäfte machen und seine Produkte kaufen. Aber so sind Egoisten nun mal.
Dutch Diesel
30.03.2024 um 09:53
...Google, Amazon & Co. überwachen noch viel mehr! Die Banken machen aus Kunden gläserne Geschöpfe und noch vieles mehr! Die Unfallraten im Grünheider Werk liegt nicht höher als anderweitig. Wie viele Arbeitnehmer schlafen in den Hallen? Selbst gezählt oder HörenSagen? Zuviele Gerüchte und bewuste Falschbehauptungen die NICHT bewiesen werden können! Elon, packe Deine Sachen und kehre Deutschland den Rücken! Andere Länder freuen sich über Dich!
Tin
05.03.2024 um 21:38
Als ob die Kriminellen Machenschaften der deutschen Autoindustrie da besser sind wag ich zu bezweifeln.
Donbosco
22.02.2024 um 11:33
Hat diese Region die Infrastruktur und Ressourcen um die Arbeiter mit Familien unterzubringen? Neben der Erweiterung der werden auch weitere Flächen , Energie, Straßen benötigt.
Robert
22.02.2024 um 12:23
Das ist ein weiterer Beweis das Deutschland ein Museumsland ist das komplett fortschrittsfeindlich ist Vielleicht kann man ja Eintritt dann verlangen wer Deutschland besucht also statt Meuseumsdorf ein Museumsland. "Kommen sie und besuchen uns, hier können sie noch Live erleben wie man vor hundert Jahren und mehr gelebt und gearbeitet hat"
Michael
23.02.2024 um 08:54
Ja, den Gedanken habe und teile ich auch seit einiger Zeit. Rückbau zum Stand der 1970er Jahre und die Menschen aus den fortschrittlichen Ländern können Museumstouren durch unser Land buchen; in elektrischen Flugdrohnen und wir machen Industriefolklore Vorführungen. :-\
Musicman
22.02.2024 um 14:12
:-) top. Eine wirklich kreative Idee! Finde ich gut.
peter achenbach
22.02.2024 um 14:42
Die Gewerbesteuer aber gerne für die Gemeinde entgegen nehmen, und dann?Frei nach dem Motto: „Wasch mich, aber mach mich nicht nass“

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