BorgWarner kommt mit Xpeng und Polestar ins Geschäft

BorgWarner hat von Xpeng zwei weitere Aufträge für Elektromotoren erhalten, um neue SUV-Modelle des chinesischen Herstellers auszustatten. Parallel gibt der US-Zulieferer an, dass sein neues Torque-Vectoring-System in Elektroautos von Polestar debütieren wird.

borgwarner hvh220 xpeng
Bild: BorgWarner

Zunächst zum Folgeauftrag von Xpeng: Erst im Februar hatte BorgWarner publik gemacht, Hairpin-Elektromotor des Typs HVH220 für den chinesischen Hersteller zu bauen. Eingesetzt werden sollen diese im X9 MPV und der nächsten elektrischen B-Segment-Limousine von XPeng. Der Produktionsstart ist für das dritte Quartal 2024 geplant. Nur drei Monate später gibt BorgWarner an, Motoren desselben Typs auch für zwei SUV-Modelle des chinesischen Herstellers zu liefern. Zum Auftragswert machen die Amerikaner keine Angaben. Der Produktionsstart soll aber 2025 erfolgen.

Der HVH220-Motor von BorgWarner kann mit einer Spannung von bis zu 800 Volt betrieben werden bis zu 300 kW Leistung erzeugen. Er basiert auf der sogenannten Hairpin-Wicklungstechnologie, verwendet eine Ölkühlung und beherbergt einen Stator mit den namensgebenden 220 mm Außendurchmesser. Dr. Stefan Demmerle, President und General Manager von BorgWarner PowerDrive Systems, betont: „Wir freuen uns sehr, unser E-Motor-Geschäft mit XPeng zu erweitern und damit auf unserer langjährigen Partnerschaft aufzubauen. Wir entwickeln unsere HVH-Technologie kontinuierlich weiter und möchten unserem Kunden maximale Effizienz für die beiden künftigen SUV-Modelle bieten.“

Parallel gibt BorgWarner bekannt, dass Polestar der erste Anwender seines neuen Torque Vectoring mit integrierter Achsabschaltung sein wird. Das „eTVD“ genannte System sei derzeit im Polestar 3 SUV in Produktion, heißt es. Die Fertigung für einen weiteren nicht namentlich genannten großen europäischen OEM werde im Laufe des Jahres anlaufen. Als Torque Vectoring bezeichnet man den Kern von sogenannten Drehmoment-Managementsystemen. Dadurch lassen sich die Drehmomente an den einzelnen Rädern intelligent steuern, was die Stabilität verbessern, die Dynamik erhöhen und die Traktion beim Anfahren und Beschleunigen optimieren soll.

Das eTVD bezeichnet BorgWarner als 3-in-1-System, das ein Differenzial ersetzt und sowohl über Torque Vectoring als auch über eine bedarfsgesteuerte Achsabschaltfunktion verfügt. „Im Gegensatz zu bremsbasierten Systemen vermeidet das Torque Vectoring Eingriffe unnötige Bremseingriffe und reduziert auf diese Weise unerwünschte Rauigkeiten und Vibrationen“, heißt es. Es führe so zu einem geringeren Verschleiß von Bremsen und Reifen und reduziere damit die Partikelemissionen.

Laut Volker Weng, President und General Manager von BorgWarner Drivetrain and Battery Systems geht der Markttrend zu mehr softwaredefinierten Modulen und Fahrzeugen. „Da ist es entscheidend, über hochentwickelte Systeme wie unser eTVD zu verfügen, die das Fahrzeugverhalten präzise und schnell vorausberechnen und steuern können. Wir haben von unseren Kunden außerordentlich positives Feedback über ihre Erfahrungen bei Testfahrten erhalten und freuen uns darauf, mit unserer Software, unseren Steuerungen und unserer Expertise bei der Fahrzeugkalibrierung weitere Marktbedürfnisse zu decken.“

borgwarner.com (Xpeng), borgwarner.com (Polestar)

2 Kommentare

zu „BorgWarner kommt mit Xpeng und Polestar ins Geschäft“
Mausbiber
07.05.2024 um 21:49
Warum wird dann das Werk in Ludwigsburg Geschlossen
vRotz
08.05.2024 um 00:23
Weil in Deutschland die Bürokratie in den Himmel wächst und die Unternehmen sich nicht mehr auf die Gesetze verlassen können.... Leider habe ich Erfahrung mit dem deutschen Staat gemacht und das ist erschreckend!!! Siehe Stihl, die gehen in die "teure Schweiz"

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