Elektroflugzeug-Startup Lilium hofft auf Staatshilfe aus Frankreich

Lilium, Entwickler eines elektrischen Senkrechtstarter-Flugzeugs, darf auf finanzielle Unterstützung der französischen Regierung hoffen. Man befinde sich in „fortgeschrittenen Gesprächen mit der französischen Regierung über Pläne zur Ausweitung der Produktionskapazitäten in Frankreich und mögliche staatliche Subventionen und Kreditbürgschaften“, teilt Lilium mit.

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Bild: Lilium

Die Ankündigung machte Lilium im Rahmen des Wirtschaftsgipfels „Choose France“ in Versailles, mit dem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ausländische Investoren ins Land locken will. 

Um die Staatshilfen zu erhalten, müsste das in München beheimatete Lilium einen Standort in Frankreich aufbauen. Und genau das hat Lilium auch vor. So prüft das Unternehmen derzeit mehrere mögliche Standorte in Frankreich, darunter die Luft-, Raumfahrt- und Batterieproduktionshochburg Nouvelle Aquitaine, um seine industrielle Präsenz zu erweitern, wobei die Gespräche voraussichtlich in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Unter den vielen Gründen, die für Frankreich sprechen, sind für Lilium die gut etablierte Luft- und Raumfahrtindustrie, das Fachwissen im Bereich der Elektromobilität, die hochqualifizierten Arbeitskräfte und das unterstützende staatliche Umfeld besonders attraktiv. Mit einer geschätzten Gesamtinvestition von bis zu 400 Millionen Euro über mehrere Jahre hinweg hätte Lilium das Potenzial, mit dieser Erweiterung seiner industriellen Präsenz bis zu 850 neue direkte Arbeitsplätze zu schaffen.

Unterdessen ist offen, ob Lilium auch in Deutschland Hilfen erhält. Die Bundesregierung und der Freistaat Bayern haben die staatliche Förderbank KfW mit der Durchführung einer Due-Diligence-Prüfung beauftragt. Abhängig von deren Ergebnis könnte Lilium staatliche Bürgschaften als Sicherheit für einen KfW-Kredit erhalten, dessen Höhe noch festgelegt werden muss. Lilium strebt aber ein Kreditvolumen von mindestens 100 Millionen Euro an.

„Wir bedanken uns bei den Verantwortlichen in Berlin und München für ihre Entscheidung und die konstruktive Zusammenarbeit in den letzten Wochen“, so Lilium-CEO Klaus Roewe. „Wir erwarten eine zügige Prüfung, denn Transparenz ist für uns als börsennotiertes Unternehmen an der Tagesordnung.“ Roewe weiter: „Die Elektrifizierung liegt als Beitrag zur notwendigen Dekarbonisierung der Industrie im starken öffentlichen Interesse. Bei der Förderung durch die Bundesregierung geht es nicht nur darum, gleiche Wettbewerbsbedingungen mit den USA und China zu schaffen, sondern auch darum, dass Deutschland den Finanzmärkten signalisiert, dass Innovationen und neue Technologien in Deutschland unterstützt werden.“

Die Produktion des Lilium Jet hat 2023 am Hauptsitz von Lilium in der Nähe von München mit einer Kleinserie begonnen. Mit der für 2026 geplanten Indienststellung des Lilium Jet bereitet sich das Unternehmen auf eine größere Produktion vor, um die erwartete weltweite Marktnachfrage zu decken. Lilium verfügt nach eigenen Angaben über eine Auftragspipeline von mehr als 780 Lilium Jets, einschließlich verbindlicher Aufträge und Absichtserklärungen von Betreibern aus den Vereinigten Staaten, Südamerika, Europa, Asien und dem Nahen Osten.

handelsblatt.com (Frankreich), lilium.com (KfW)

1 Kommentar

zu „Elektroflugzeug-Startup Lilium hofft auf Staatshilfe aus Frankreich“
Der kritische Beobachter
19.05.2024 um 14:58
Nur mal zum mitschreiben: ein unternehmen wird seit Jahren von Investoren gepäppelt, in der Hoffnung, dass die Batterien für e-vertikal-Lufttaxis auch in großer Außentemperatur funktionieren.es bestehen nach wie vor keine Regelungen über den betrieb, notfallverfahren, Landeplätze im in und Ausland, sowie für die Abwicklung in der Luftraumstruktur selber.dazu kommt, daß der aerokurier sich mit der lilium-thematic auseinander gesetzt hat, und dem unternehmen eklatante schwächen in der auslegung nachgewiesen hat. trotzdem, weil vielleicht auch grün dahinter steht - werden dem unternehmen investorengelder zugeschanzt - obwohl die zukunft sehr unsicher ist! alle eckpunkte der konstruktion zu betrachten - würde den rahmen jetzt sprengen! die kosten für einen strecke von 100 km von a-b - es gibt keine belastbare kalkulation. aber es wird gefördert was das zeug hält......einfach lachhaft aus technischer und kaufmännischer sicht...

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