Renault bestätigt Aus für VW-Gespräche zu E-Kleinwagen

Renault-Chef Luca de Meo hat jetzt bestätigt, was vor einigen Tagen durchgesickert ist: VW und Renault haben ihre Gespräche über eine mögliche Kooperation für E-Kleinwagen beendet. Und de Meo macht deutlich, von welcher Seite das mögliche Gemeinschaftsprojekt beendet wurde.

Bilder: Renault, VW; Montage: electrive

„Ich wollte zeigen, dass die europäische Industrie als Team zusammenarbeiten kann, daher denke ich, dass dies eine verpasste Chance ist, aber es könnte noch andere geben“, erklärte de Meo gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Damit ist klar, dass de Meo die Partnerschaft gerne realisiert hätte.

Somit liegt nahe, dass die Gespräche seitens VW beendet wurden. Die Wolfsburger lehnten jedoch eine Stellungnahme gegenüber Reuters ab.

Ende vergangener Woche hatte Reuters noch unter Berufung auf Insider berichtet, dass der in den vergangenen Monaten vorangetriebene Deal geplatzt sei. Ein Informant gab an, dass es am Ende nicht gelungen sei, eine gemeinsame Lösung zu finden. Laut einer zweiten Quelle habe sich VW letztlich zurückgezogen. Dieser Insider stellte auch klar, dass die Wolfsburger das Fahrzeug nun alleine entwickeln wollen.

Seitens VW hieß es zuletzt im März, dass man zwar schon am Design des künftigen E-Kleinwagens arbeite, aber noch über die genaue Umsetzung entschieden werden müsse. „Der Arbeitstitel ist ID.1 und das Fahrzeug ist für 2027 geplant“, erklärte VW-Markenchef Thomas Schäfer am Rande der Präsentation der Geschäftszahlen für 2023. Schäfer stellte aber auch klar, dass der Preis von 20.000 Euro wirtschaftlich sehr herausfordernd sei und sich „aufgrund der hohen Batteriekosten“ nur mit „sehr großen Stückzahlen“ erreichen lasse – was damals als Plädoyer für eine Renault-Partnerschaft gedeutet wurde. Insgesamt hat VW zu diesem Zeitpunkt aber vier Szenarien geprüft.

Laut Reuters wird Renault nun in Eigenregie die Entwicklung des Twingo E-Tech Electric vorantreiben, der 2026 auf den Markt kommen soll. Das Fahrzeug soll auf einer abgespeckten Version der AmpR Small (früher CMF-BEV) basieren, damit der Twingo preislich unterhalb des Renault 5 auf der gleichen Plattform (ab 24.990 Euro) positioniert werden kann. Auch Renault hätten höhere Stückzahlen geholfen, die Kosten weiter zu senken. Ein neuer Partner scheint derzeit nicht in Sicht.

Früheren Berichten zufolge hätte auch der VW ID.1 die AmpR Small nutzen sollen, VW hätte jedoch eigene Antriebe beigesteuert. Gebaut werden sollte das E-Auto von Renault, womöglich im slowenischen Novo Mesto, wo etwa der aktuelle Twingo vom Band läuft. Doch der mögliche Produktionsstandort könnte einer der Punkte gewesen sein, an dem die Kooperation letztendlich gescheitert ist. Denn wie das „Manager Magazin“ bereits im April berichtet hatte, soll der VW-Betriebsrat rund um die Vorsitzende Daniela Cavallo Bedenken gehabt haben. Denn Volkswagen hat gleich mehrere unterausgelastete Werke in Europa, etwa die MEB-Fabrik in Zwickau und Audi sucht noch immer nach einem Nachfolge-Projekt für das Werk Brüssel, wenn die Produktion der nächsten Generation des Q8 e-tron wie geplant nach Mexiko umzieht. Ein Stückzahlen-trächtiges Projekt an Renault zu geben, dürfte für Widerstand gesorgt haben – mangels Bestätigung aus Wolfsburg bleibt das aber reine Spekulation.

reuters.com

2 Kommentare

zu „Renault bestätigt Aus für VW-Gespräche zu E-Kleinwagen“
Mesut Uyanik
23.05.2024 um 23:47
hallo electrive zu vw hätte auch ford als kooperationspartner gepasst schließlich kooperieren vw und ford bei nutzfahrzeugen ford und vw hätten auch zu einer kleinwagenkooperation gepasst oder vielleich auch zu vw der chinesische vw-Kopperationspartner SAIC der auch mit Audi kooperiert vw und SAIC als kleinwagen kooperationspartnermit freundlichen grüßenMesut Uyanik
Meyer
25.05.2024 um 09:14
Renault hatte sich sicher ggf Vorteile auf der Kapitalseite versprochenTechnologisch, was das Produkt-Setting im "Kleinwagensegment" angeht, braucht Renault VW nichtZeit verloren

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