Lübeck hat H2-Müllfahrzeug, aber keine Tankstelle
Der Plan für Lübeck war wie folgt: Auf der Deponie Niemark sollte ein Elektrolyseur mit der „Energie der Abfälle“ (O-Ton HL-live.de) Wasserstoff erzeugen, der dann für den Betrieb des vom Bund geförderten Entsorgungsfahrzeug genutzt wird. Auf der 1963 eröffneten Deponie haben die Entsorgunsbetriebe eine mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage, die dort herausgefilterten organischen Stoffe werden in der angeschlossenen „Bioenergiefabrik“ zu Strom und Wärme verwertet. Ein Teil des Stroms hätte den Elektrolyseur versorgen sollen. Eine Zusammenarbeit und wissenschaftliche Begleitung mit der TU Hamburg war bereits geplant.
„Das ursprüngliche Vorhaben einer fördermittelfinanzierten kleinen Tankstelle mit kleinem Elektrolyseur wurde aufgegeben. Es gelang nicht, eine Genehmigung zu bekommen aufgrund der unüberwindlichen Voraussetzungen“, heißt es jetzt seitens der Entsorgungsbetriebe. Zwar plane nun ein privater Investor eine Wasserstoff-Tankstelle in Lübeck, doch es fehle noch an einer entsprechenden Nachfrage.
Das Entsorgungsfahrzeug ist übrigens trotzdem im Einsatz, wenn auch anders als geplant: Die Batterie wird nur per Kabel geladen, das Nachladen über die Wasserstoff-Brennstoffzelle während der Fahrt fällt aber weg. Damit ist die Reichweite natürlich deutlich geringer als erhofft. Laut früheren Angaben kommt die Batterie auf einen Energiegehalt von 85 kWh und kann in 30 Minuten schnell geladen werden. Die 12,6 Kilogramm Wasserstoff an Bord (mit einem Energiegehalt von rund 450 kWh) fehlen aber.
hl-live.de, luebeck.de (Daten zum Fahrzeug)
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