Skoda Motorsport zeigt elektrische Rennwagenstudie

Die Motorsportsparte der tschechischen VW-Tochter Škoda hat das elektrische Modell Enyaq Coupé RS zu einem Rennwagen umgerüstet. Die Enyaq RS Race genannte Studie bietet eine breitere Spur und geringere Bodenfreiheit als das Serienpendant und nutzt zahlreiche Bauteile aus innovativen, nachhaltigen Biokomposit-Materialien.

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Bild: Skoda

Johannes Neft, Škoda Auto Vorstand für Technische Entwicklung, erklärt: „Der Škoda Enyaq RS Race wurde von Škoda Motorsport komplett selbst entwickelt. Er basiert auf dem Serienmodell Enyaq Coupé RS, hebt sich aber durch sein noch markanteres Design und die starke Motorsport-DNA davon ab, die sich insbesondere in der optimierten Aerodynamik und der exzellenten Beschleunigung zeigt. Im Hinblick auf nachhaltige Lösungen dient das neue Concept Car auch als Pilotprojekt für zukünftige Innovationen in der Serienproduktion. Die Bauteile aus Biokomposit-Werkstoffen reduzieren das Gewicht deutlich und wir testen sie im Motorsport, unter anderem im aktuellen Škoda Fabia RS Rally2, mit Blick auf eine zukünftige Umsetzung.“

Umgekehrt diente auch der Škoda Fabia RS Rally2 als Blaupause für einige Elemente im Enyaq RS Race: Sowohl das Handling als auch die Sicherheitsausrüstung der Fahrerkabine orientieren sich an der Rally-Version des Fabia.

Angekündigt wurde die Studie Enyaq RS Race bereits im Mai, seitdem sind auch schon die Leistung von 250 kW sowie ein Stromverbrauch (kombiniert) von 14,8 – 20,1 kWh/100 km bekannt. Der Antriebsstrang hat zwei Elektromotoren und wird von einer 82 kWh großen Batterie aus dem Serienmodell gespeist. Wie im Škoda Enyaq Coupé RS ist die Höchstgeschwindigkeit auf 180 km/h begrenzt, durch sein geringeres Gewicht erzielt der Enyaq RS Race allerdings eine noch rasantere Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in weniger als fünf Sekunden. Abweichend vom Serienfahrzeug liegt das Concept Car um 70 Millimeter tiefer über der Fahrbahn und besitzt eine vorn um 72 und hinten um 116 Millimeter verbreiterte Spur. Spezielle Schutzplatten am Unterboden verhindern, dass die Fahrzeugstruktur aufsetzt und schützen damit Fahrwerkskomponenten und Batterie.

Der größte Unterschied zum Serienmodell besteht im erheblich geringeren Gewicht, das durch den Einsatz der Biokomposit-Materialien erzielt wird: Die Studie bringt 316 Kilogramm weniger auf die Waage bringt als das serienmäßige Basisfahrzeug. Die nachhaltigen Biokompositteile – entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Škoda Motorsport Partner Bcomp – kommen an der Karosserie zum Beispiel bei Stoßfängern, Kotflügeln, Dach und Lufthutze sowie am Heckflügel zum Einsatz.

So wich das serienmäßige Panorama-Glasdach des Enyaq Coupé RS komplett einem Bauteil aus Bioverbundstoff. Im Innenraum bestehen beispielsweise Instrumententräger, Türverkleidungen und Fußstützen für Fahrer und Beifahrer aus dem leichten Material. Ein Beispiel für solche biobasierten Materialien ist AmpliTex, ein technisches Verstärkungsgewebe aus nachwachsenden Flachsfasern aus europäischem Anbau.

Zum Anfertigen der Karosserie des Enyaq RS Race entnahmen die Techniker einzelne Karosserieteile aus der Serienproduktion, gestalteten sie grundlegend um und setzten sie wieder zusammen. Im Innenraum verstärkt der aus hochfestem Chrom-Molybdän-Stahl gefertigte Sicherheitskäfig die Karosseriestruktur und schützt die Insassen.

skoda-media.de

1 Kommentar

zu „Skoda Motorsport zeigt elektrische Rennwagenstudie“
Ralf
11.10.2024 um 08:09
Cooles Teil, aber wo bleibt das E-Auto für 10.000 Euro? Skoda avanciert aber immer mehr zur Nobelmarke, wo im VW Konzern kann denn Otto-Normalverbraucher noch ein günstiges Fahrzeug bekommen? VW bedeutet ja "Volks Wagen", den seh ich aber leider nicht. Nicht mal mehr bei Seat, da ist mit Cupra jetzt die neue High Price Marke abgespaltet worden. Ich bin mal gespannt was jetzt alles passiert, wenn die staatlich gedopten Chinesen zum Angriff blasen. Die bauen jetzt ein Werk nach dem Anderen direkt vor unserer Nase, VW macht Werke dicht und der Chinese öffnet sie wieder? Da braucht es richtig gute Strategien, Zölle helfen jedenfalls nicht wirklich und Show-Cars leider auch nicht. Vielleicht sollte man mal an den Kunden denken.

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