Golf wird erster VW mit Rivian-Technologie

Das neue Software-Joint-Venture von Rivian und Volkswagen ist erst wenige Wochen alt. Nun gibt es Hinweise, dass das Duo VW-seitig den Fokus zunächst auf den neuen elektrischen Golf legen werden. Das Flaggschiff-Projekt Trinity soll dagegen erst später drankommen.

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Bilder: Volkswagen, Rivian / Montage: electrive

Diese Prioritätenplanung geht auf Aussagen von VW-Markenchef Thomas Schäfer selbst zurück, der in der „Automotive News“ wie folgt zitiert wird: „Wir haben entschieden, wie wir das Software-definierte Fahrzeug realisieren wollen. Das wird mit Rivian geschehen, dem Joint Venture, in dem wir die neue elektrische Elektronik-Architektur zusammenstellen. Aber wir haben auch entschieden, dass wir diese Reise mit einem eher ikonischen Produkt beginnen wollen. Wir werden also mit dem Golf beginnen.“ Wichtig: Vor VW sollen aber Modelle von Porsche und Audi ab 2027 zum Zug kommen. Welche genau, bleibt offen.

Kurz zur Einordnung: Das Mitte diesen Monats gegründete 50:50-Joint Venture nennt sich Rivian and VW Group Technology, LLC und wird von Wassym Bensaid (Rivian) und Carsten Helbing (Volkswagen-Konzern) geleitet. Für Volkswagen ist das Joint Venture ein neuer Anlauf, seinen Software-Rückstand aufzuholen. Konkret streben die Partner an, auf Basis von Rivians bestehender Software- und Elektroarchitektur (Original: „E/E architecture & vehicle software“) eine weiterentwickelte Technologieplattform für softwaredefinierte Fahrzeuge zu schaffen. Das Gesamtvolumen des Deals beziffern die Partner nun auf bis zu 5,8 Milliarden US-Dollar (rund 5,5 Milliarden Euro). Dieses Investment schultert Volkswagen alleine.

Die Aussagen Schäfers sind ein weiterer Hinweis auf die Prioritäten, die Rivian und Volkswagen verhandelt haben. Klar ist, dass die Markteinführung des Volumenmodells R2 von Rivian für das erste Halbjahr 2026 geplant ist. Erste Volkswagen-Modelle auf Basis der gemeinsam weiterentwickelten Rivian-Architektur sollen wie erwähnt 2027 folgen, wobei Rivian über den Einsatz bei Volkswagens SSP- und PPE-Plattform hinaus jüngst von der „Einbeziehung ausgewählter MEB-Modelle von Volkswagen“ sprach. Parallel berichtet das „Manager Magazin“, dass der Roll-out der Volkswagen-Modelle auf Rivian-Basis mit einem Modell von Volkswagens neuer US-Marke Scout und einem Porsche-SUV losgehen solle. Bisher galt als gesetzt, dass der MEB und die Weiterentwicklung MEB+ weiter auf die E3-Software von VW-Softwaretochter Cariad baut. Das stimmt wohl nur noch zum Teil.

Der neue strombetriebene VW Golf soll sich laut „Automotive News“ im Jahr 2029 in die Reihe der von Rivian-Tech profitierenden Stromer einreihen. Das deckt sich mit deutschen Medienberichten, die bereits im Sommer schrieben, dass sich der Start des rein elektrischen Nachfolgers des VW Golf um 15 Monate auf 2029 verschieben werde. Beim Trinity deuten aktuelle Gerüchte auf eine Markteinführung frühestens im Jahr 2032 hin.

autonews.com (Paywall) via insideevs.com

5 Kommentare

zu „Golf wird erster VW mit Rivian-Technologie“
Richard
02.12.2024 um 08:43
2029 Recht zügig.
MWF
02.12.2024 um 11:54
What? 2029 schon? Das ist ja schon in 5 Jahren. (Ironie aus)Leider bezeichnend für die von den Gewerkschaften, Politik und Betriebsrat geführter VW AG. Sich von Herrn Diess zu trennen weil er es zu "eilig" mit der BEV-Entwicklung hatte, war ein riesiger Fehler. Dem Betriebsrat und seinem Schattenkabinett sei Dank!
Gerhard Schlottmann
03.12.2024 um 09:31
Ja, korrekt! Und dann kommt der "Golf-Crash" mit Ansage: Ein E-Fzg. mit VW-Technik von 24 zu einem Porsche-Preis von 30, wer braucht sowas? Was da wieder eine kohle verbrannt wird lässt einen fassungslos zurück. Muss man in Deutschland wirklich Ingenieur sein um so einen Blödsinn zu fabrizieren?
Aztasu
03.12.2024 um 16:20
Völlig falsch. Die Volkswagen-Konzern-weite SSP-Plattform wird eine 800V Plattform sein und kommt 2028 im Audi A4 zum ersten mal zum Einsatz. Ladezeiten dürften bei 15min von 10-80% liegen. Das schaffen einige chinesische Hersteller, aber ein westlicher Hersteller, der diese Technik dann auch noch in einem Kompaktwagen wie dem Golf 9 in bringt gibt es schlicht nicht. Hyundai/KIA sowie Porsche sind bei aktuell bei 18min von 10-80%. Angeblich soll es die ersten Fahrzeuge mit der spatial-IT-architecture die zusammen mit Rivian entwickelt wird ja bereits 2027 geben, das könnte also entweder ein vorgezogener Start des Audis sein, was ich aber nicht glaube, oder aber der Rivian R2 für die europäische Produktion. Dieser hat aber nichts mit der SSP Plattform zu tun. Also für 2028 in einem Audi A4 und 2029 in einem Golf 9 wäre die neue Plattform nichts bahnbrechendes mehr, aber sicherlich gehobener Durchschnitt der sich durchaus messen lassen kann. Mit Technik von 2024 oder Porsche-Preisen hat das alles rein gar nichts zu tun
Neo
02.12.2024 um 14:30
Kennt ihr nicht den 3. Teil von Matrix und was dort mit Trinity passiert?

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