DS zeigt elektrisches Oberklassemodell N°8
Der DS N°8 (sprich: „DS Nummer Acht“) wird mit einer WLTP-Reichweite von 750 Kilometern angegeben und soll laut der Mitteilung ab Anfang 2025 bestellbar sein – die Markteinführung ist für Mitte 2025 geplant.
Bei der Verwendung des Begriffs „Oberklasse“ ist jedoch Vorsicht geboten: Stellantis bezieht sich hier auf die hochwertige Ausrichtung des neuen DS-Modells, nicht unbedingt auf die Größe. Denn mit 4,82 Metern ist der N°8 in einem Bereich, den viele noch als Mittelklasse ansehen würden – ein Tesla Model Y als Elektro-Bestseller ist mit 4,75 Metern nur sieben Zentimeter kürzer. Fahrzeuge, die bei den deutschen Premium-Marken als „Oberklasse“ gelten, liegen in der Regel deutlich über der Fünf-Meter-Marke, oft eher in Richtung 5,20 Meter.
Wichtig wird das auch bei der Wahl der Plattform: Denn das neue DS-Flaggschiff basiert nicht auf der STLA Large, sondern auf der STLA Medium – und ist damit eher als Schwerstermodell zum Peugeot e-5008 oder Opel Grandland Electric zu sehen. Das heißt auch: Der DS N°8 ist ein reines 400-Volt-Elektroauto.
DS bietet beim N°8 die Wahl zwischen zwei Batteriepaketen: Der Standardakku bietet eine nutzbare Kapazität von 74 kWh und wird mit einem 169 kW starken Frontantrieb angeboten. Die Long-Range-Batterie mit einer Nettokapazität von 97,2 kWh ist mit zwei unterschiedlichen Antrieben erhältlich: Dabei handelt es sich um einen 180-kW-Frontantrieb und einen 257 kW starken Allradantrieb mit zweitem Elektromotor an der Hinterachse. In der reichweitenstärksten Version (großer Akku mit 180 kW) soll der N°8 auf eine WLTP-Reichweite von bis zu 750 Kilometern kommen. Das sind 50 Kilometer mehr als bei den bisher bekannten Stromern auf Basis der STLA Medium. Das soll unter anderem aufgrund der optimierten Aerodynamik (cW-Wert von 0,24) erreicht werden, so DS.
Beide Batteriepakete des DS N°8 erlauben einen Ladestrom von maximal 160 kW. „Bei entsprechender Vorkonditionierung“ soll der Akku innerhalb von 27 Minuten von 20 auf 80 Prozent aufgeladen werden, wie es in der Mitteilung heißt. Dabei soll in zehn Minuten eine Reichweite von 200 Kilometern nachgeladen werden. Die AC-Ladeleistung gibt DS mit 11 kW an, später soll Optional auch ein 22-kW-Lader angeboten werden. Bei der AC-Ladedauer gibt es in der deutschen und englischen Pressemitteilung leicht unterschiedliche Angaben – mal dauert der Ladevorgang mit 11 kW 6:10 Stunden (englische Mitteilung) oder 5:55 Stunden (deutsche Mitteilung). Das soll zwar für den Long-Range-Akku gelten, kann aber keinen Ladevorgang von null auf 100 Prozent meinen – denn in grob sechs Stunden werden mit 11 kW nur 66 kWh nachgeladen, der Akku hat aber einen nutzbaren Energiegehalt von 97,2 kWh. Eine bidirektionale Ladefähigkeit wird nicht erwähnt.
Übrigens: Die Long-Range-Batterie nutzt Zellen aus der ACC-Fabrik im französischen Douvrin. Bei der Standard-Range-Batterie soll es sich Berichten zufolge um eine LFP-Zellchemie von BYD handeln.. Die Elektromotoren stammen von NPE, einem weiteren Joint Venture der Gruppe, und wurden in Trémery (Frankreich) entwickelt und produziert.
Bei der Marke DS steht auch das meist eher extravagante Design im Fokus. Beim N°8 fallen etwa die schmalen Scheinwerfer (bestehend aus drei horizontalen Modulen mit jeweils acht LEDs) und die senkrecht angeordneten Tagfahrlichter auf. Auch der beleuchtete Grill „DS Luminascreen“ und das beleuchtete DS-Logo vorne sorgen für einen eigenständigen Auftritt.
Standard Range FWD | Long Range FWD | Long Range AWD | |
---|---|---|---|
Antrieb | FWD | FWD | AWD |
Leistung | 169 kW | 180 kW | 257 kW |
Drehmoment | 345 Nm | 345 Nm | 511 Nm |
Beschleunigung | 7,7 s | 7,8 s | 5,4 s |
Höchstgeschwindigkeit | 190 km/h | 190 km/h | 190 km/h |
WLTP–Reichweite | 572 km | 750 km | 686 km |
Batteriekapazität | 74 kWh | 97,2 kWh | 97,2 kWh |
Ladeleistung DC | 160 kW | 160 kW | 160 kW |
Ladezeit DC 20-80% | – | 27 min | 27 min |
Preis | – | – | – |
Trotz der steilen Front gibt es einige Elemente, die den Luftwiderstand reduzieren sollen. Die Lufteinlässe in der Frontschürze werden nur nach Bedarf geöffnet, die Türgriffe vorne sind flächenbündig integriert und die hinteren in der C-Säule versteckt. Außerdem soll das spezielle Design der Felgen die Aerodynamik verbessern. Mit ihren schwarzen Elementen greifen die Felgen auch die optionale Bi-Ton-Lackierung mit schwarzer Fronthaube und schwarzem Dach auf.
Auch innen bietet der N°8 ein DS-typsiches Design, welches „Komfort, Gelassenheit und Luxus auf Pariser Art“ verkörpern soll. Dabei geht es nicht nur um die Materialien und das Design der Oberflächen mit teils auffälligen Gravuren. Die Vordersitze mit integrierten Kopfstützen bieten auch einen zusätzlichen Luftausströmer im Nackenbereich, die „für einen unvergleichlichen Temperatur-Komfort sorgen“ sollen – bisher sind solche Neckwarmer vor allem aus Cabrios bekannt.
Bei der Konnektivität verfügt das neue Auto über das weiterentwickelte Betriebssystem DS Iris 2.0. Dieses bietet etwa eine Sprachsteuerung und Integration von ChatGPT. Außerdem ist ein EV-Routing integriert, das bei der Routenführung Ladestationen einplanen soll.
DS kündigt schon jetzt eine umfangreiche Serienausstattung an, so sind etwa ein elektronisch gesteuertes Fahrwerk, Head-up Display und LED-Pixel-Scheinwerfer sowie zahlreiche Assistenten ab Werk an Bord. Eine Neuheit soll das System Wrong Pedal Prevention (WPP) sein.“ Es erkennt eine Verwechslung von Fahr- und Bremspedal und trägt durch elektronischen Eingriff dazu bei, daraus resultierende Unfälle zu verhindern“, so DS.
Preise sind noch nicht bekannt. Diese wird DS in einigen Wochen zum Bestellstart nennen.
stellantis.com (deutsche Mitteilung), stellantis.com (englische Mitteilung mit genaueren, technischen Daten)
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