Auto Shanghai: BYD zeigt größeres Luxus-SUV und PHEV-Kombi

Im ersten Quartal ist BYD zum größten Elektroauto-Hersteller der Welt aufgestiegen. Wer da für die wichtige Automesse in Shanghai ein Neuheiten-Feuerwerk erwartet hat, dürfte enttäuscht werden: BYD bedient dort eher die Nischen und ergänzt das Modellportfolio nur an wenigen Stellen.

Bild: Yangwang

Das wohl auffälligste und zugleich beeindruckendste Fahrzeug auf dem BYD-Messestand ist wohl der Yangwang U8L. Die Luxusmarke von BYD hat ihr großes SUV nochmals verlängert, um im Innenraum Platz für eine besonders luxuriöse Sechssitzer-Konfiguration mit vier bequemen Einzelsitzen im Fond zu schaffen. Dazu wurde der Radstand um 20 Zentimeter auf 3,25 Meter gestreckt, was in der Seitenansicht des Autos vor allem ab der B-Säule sichtbar wird. Insgesamt misst der U8L jetzt glatte 5,40 Meter, also 8,1 Zentimeter mehr als der U8 in der Luxury Edition – das liegt vor allem daran, dass der U8L auf das außen an der Heckklappe montierte Reserverad verzichtet. Der Innenraum hat tatsächlich um mehr als acht Zentimeter zugelegt. Von der zusätzlichen Länge sollen vor allem die Passagiere in der dritten Sitzreihe profitieren, heißt es. Bei BYD gibt man sich stolz, dass der U8L sogar den Rolls-Royce Cullinan übertreffe.

Technisch basiert der Yangwang U8L weiterhin auf der e4-Plattform von BYD, die vier Elektromotoren (also einen je Rad) mit unabhängiger Drehmomentverteilung bietet. Die vier Elektromotoren leisten zusammen 880 kW und bieten maximal 1.280 Nm Drehmoment. Allerdings handelt es sich beim U8L nicht um ein rein Batterie-elektrisches Fahrzeug, sondern um ein EREV mit Range Extender: Ein zwei Liter großer Benziner fungiert als zusätzlicher Generator. Beim Fahrwerk verfügt der U8L über die hydraulische Karosseriesteuerung DuSus-P von BYD, bei den Fahrassistenten nutzen die Yangwang-Modelle das „God’s Eye A“ – also die hochwertigste Variante des BYD-Systems mit drei Lidar-Sensoren.

Die Preise für den Yangwang U8L sind noch nicht bekannt, mit Marken-Emblemen aus 24-karätigem Gold dürfte das große Luxus-SUV aber nicht günstig werden. Mit dem U8L zielt BYD stärker auf die Chauffeur-orientierten Kunden, während der „normale“ U8 auch für Selbstfahrer gedacht ist. Dieser Chauffers-Markt wird ist aktuell noch eines der wenigen Segmente, in dem ausländische Marken wie Mercedes-Benz mit dem GLS eine wichtige Rolle spielen. Übrigens: Kurz vor der Messe in Shanghai hat Yangwang sein 10.000. Fahrzeug ausgeliefert – einen U8.

Am anderen Ende der Preisskala hat BYD seine Seal-06-Serie um einen Kombi erweitert – jedoch nur als Plug-in-Hybrid. Die vor einem Jahr vorgestellte PHEV-Limousine BYD Seal 06 DM-i hat sich mit über 220.000 Einheiten zu einem der Bestseller entwickelt. Auf der Auto Shanghai hat BYD der Limousine jetzt den Seal 06 DM-i Wagon als Kombi zur Seite gestellt. Beide Seal-06-Varianten sind Teil der sogenannten Ocean-Serie von BYD.

Der Kombi ist 4,85 Meter lang, 1,89 Meter breit, 1,51 Meter hoch und kommt auf einen Radstand von 2,79 Metern. Der 1,5 Liter große Benziner leistet 74 kW und wird je nach Variante mit einem 120 oder 160 kW starken Elektromotor kombiniert. Die schwächere Version kommt auf 53 Kilometer rein elektrische Reichweite nach dem chinesischen Standard CLTC, der in der Regel etwas höhere Reichweiten als der strengere WLTP-Normtest ergibt. Die stärkere Version wird mit immerhin 83 Kilometern E-Reichweite angegeben.

Im zweiten Quartal soll dann auch der Seal 06 EV folgen – eine 4,72 Meter lange Limousine mit Batterie-elektrischem Antrieb. Mit 2,82 Metern ist der Radstand hier aber etwas länger. Es soll zwei Antriebsvarianten geben, die aber beide auf nur einen Elektromotor setzen – mit 110 und 160 kW Leistung. Die Preise sollen laut CarNewsChina zwischen 120.000 und 150.000 Yuan (ca. 14.500 bis 18.000 Euro) liegen, sind aber von BYD noch nicht bestätigt.

Im dritten Quartal sollen dann die SUV-Ableger folgen – namens Sealion 06 DM-i als PHEV und Sealion 06 EV als Batterie-elektrisches Auto. Der Sealion 06 ist 4,81 Meter lang und bietet ebenfalls 2,82 Meter Radstand. Trotz der ähnlichen Größe ist das Karosserie-Design eher auf Lifestyle ausgelegt als auf Nutzwert wie beim Seal 06 DM-I Wagon. Der Sealion 06 DM-i wird wohl nur den stärkeren PHEV-Antrieb mit 160 kW Elektro-Leistung erhalten, beim Sealion 06 EV sind drei Antriebsvarianten geplant – mit 170 kW, 180 kW sowie ein Allradler mit 110 kW vorne und 280 kW hinten. Beide SUV-Varianten werden vermutlich zwischen 160.000 und 200.000 Yuan eingepreist (ca. 19.300 bis 24.000 Euro).

Die BYD-Marke Denza, die kürzlich ihr Europa-Debüt gefeiert hat, stellt in Shanghai mit dem Denza Z Concept die Studie eines E-Sportwagens aus. Der Denza Z soll über das für Sportwagen optimierte Fahrwerkssystem DiSus-M verfügen und eine Steer-by-Wire-Lenkung erhalten. Nähere Angaben zum Antrieb oder zur Serienreife gibt es aber noch nicht. Nur die ambitionierte Aussage, dass es der sportliche Viersitzer mit Modellen wie dem Porsche 911 aufnehmen können soll.

Ein Luxus-SUV, ein Kombi einer bestehenden Limousine, eine Sportwagen-Studie und Ausblicke auf weitere Modelle – das ist im Kern das, was der weltgrößte Elektroauto-Hersteller auf einer der wichtigsten Automessen bietet. Und dennoch passt es zur Strategie von BYD: Das Unternehmen ist zwar auf derartigen Messen präsent, stellt seine relevanten Neuheiten aber lieber auf eigenen Veranstaltungen vor. Im Jahresverlauf sind also noch zahlreiche BYD-Premieren zu erwarten.

carnewschina.com, cnevpost.com (beide Yangwang U8L), cnevpost.com (10.000. Yangwang), carnewschina.com (Seal 06 DM-i), cnevpost.com (Denza Z Concpet)

7 Kommentare

zu „Auto Shanghai: BYD zeigt größeres Luxus-SUV und PHEV-Kombi“
Aztasu
24.04.2025 um 17:30
Als Oberschlaumeier vom Dienst und da ich alles besser weiß als Ihr anderen Leser kann ich nur sagen: Dieses Auto wird die deutsche Autobilindustrie komplett vernichten. Kein Chance. Tesla und BYD werden siegen.
Aztasu
26.04.2025 um 15:00
Lol Peinlicher Versuch hier Identitäten zu klauen, man sieht die Tesla-Blase ist sich für nichts zu schade. Eine Schande für die E-Mobilität, die Tesla-Fahrzeuge als auch die Community
kein VW-Fanboy
26.04.2025 um 16:54
Ohje, ohje. Weil ein User oder eine Userin das Wort "Aztasu" (für was steht das eigentlich?) verwendet, wird er/sie gleich der Tesla-Fanbase zugerechnet? Vielleicht interessiert sich der oder die Autor:in gar nicht für Autos und hat nur satt die immergleichen "VW baut die besten Autos der Welt" zu lesen? Mal darüber nachgedacht, dass Du das Gegenteil bewirken könntest? Eine Übersättigung eintritt? Der Grenznutzen Deines Anliegens dabei negativ wird? Ist Dir Selbstreflexion ein Begriff?
Aztasu
27.04.2025 um 12:54
Mich wundert warum deine Hetze und Falschnachrichten hier noch nicht gesperrt sind. Deine ganzes Leben scheint darauf abzuzielen die deutsche Automobilindustrie zu hassen. Ziemlich erbärmlich. Aztasu steht für nichts und ist ein Kunstwort und deshalb ist der Identitätsdiebstahl ziemlich eindeutig, wahrscheinlich von einem wie dir aus der hassenden Tesla-Bubble. Man ist das krass peinlich.
Mathias Binder
24.04.2025 um 22:51
Das große Ding von BYD ist zu groß für unsere Stellplätze zu Hause, im Einkaufszentrum, in Garagen und Tiefgaragen, eher in der USA da aber viele was dagegen haben. Und jetzt zu Dir Du liebe Nörgelin, wenn wir zulassen das solche Fahrzeuge unser Eigentum sein sollte, sägen wir an unseren Arbeitsstellen.Wir würden uns nie vernichten wollen von Aussagen die uns Schäden verursachen. Sondern wir lieben unsere Deutsche Europäische Autos. Ihr Jungen Leute könnt mal unsere Märkte unterstützen, sowie wir Euch das gleiche tun werden. Klar das Asien das Tempo vorgibt, aber wenn wir ständig rüber schauen als selbst besser zu werden. Wer will unser Lebensstatment kaputt machen, Familie, Haus, Auto und Freunde?
Jörg van der Heiden
25.04.2025 um 11:04
Quadratisch und Mist. Nicht alles was von dort kommt ist auch gut. Wir sollten China nicht so hoch loben, denn woher stammt die meiste Technik, welche dort verwendet wird? Genau, aus aller Welt. Wäre der Rest der Welt nicht so dämlich und würde dort alles produzieren lassen, dann wäre China nie soweit.
Frank Schleifer
25.04.2025 um 17:53
Fakt ist generell, dass der Mensch i. A. leider immer darauf bedacht ist, zu sehen, wo (er selbst) bleibt und das es ihm möglichst gut geht. Wenn das Individuum daraus Vorteile zieht, z. B., das Produkt A billiger ist als das vergleichbare Produkt B, dann wird er A nehmen, egal, woher es kommt, da ist es mit der "Solidarität" mit einheimischen Produkten, den Arbeitsplätzen der Nachbarn hier usw. nicht mehr weit her. Jeder/jede ist sich i. A., das ganze Blabla hin oder her, real leider selbst der Nächste. Wenn Autos aus China gut und günstig sind und immer den neuesten, angesagtesten Schnickschnack bieten, werden sie gekauft werden.

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