E-Auto-Anteil bei Neuzulassungen erreicht in Norwegen 97 Prozent

Im April wurden in Norwegen 10.942 Elektroautos neu zugelassen – etwas weniger als im März, aber rund 900 E-Autos mehr als im April des Vorjahres. Knapp 11.000 neue E-Autos sind wir aus Norwegen schon fast gewöhnt. Was jetzt bemerkenswert ist: Das sind 97 Prozent aller Neuzulassungen in dem Land.

Bild: Peter Schwierz

Die 10.942 neuen Elektroautos im April sind 250 Neuzulassungen weniger als im März 2025 – also ein nahezu konstantes Niveau. Der Unterschied: Im März gab es ein kleines „Hybrid-Hoch“, insgesamt wurden 13.304 Neuwagen zugelassen – also ein E-Auto-Marktanteil von 84,1 Prozent. Im April 2025 wurden hingegen über alle Antriebsarten hinweg 11.286 neue Autos in Norwegen registriert, wie die Straßeninformationsbehörde OFV mitteilt. Damit sind 97 Prozent aller Neuwagen rein elektrisch und der April übertrifft den bisherigen Jahresschnitt von 92,3 Prozent nochmals spürbar.

Nach den ersten vier Monaten hat die OFV 42.882 Neuzulassungen in der norwegischen Statistik registriert – 28 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Wachstum des Gesamtmarktes wurde also (vom erwähnten „Hybrid-Hoch“ bei Toyota) von den Elektroautos getrieben. Aber: Jenes „Hybrid-Hoch“ hatte auch einen politischen Hintergrund: Am 1. April ist eine Steueränderung in Kraft getreten, die Hybride deutlich teurer gemacht hat, was zu über 1.200 Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden im März geführt hat. Im April mit dem neuen Steuersatz waren es nur noch 56 neue PHEV. „zeigt deutlich, wie die Steuerpolitik der Regierung den Autoverkauf beeinflusst“, sagt OFV-Direktor Øyvind Solberg Thorsen. Die Zahlen des OFV zeigen zudem, dass Unternehmen und Industrie bei der Anschaffung neuer Dienstwagen immer häufiger auf Elektroautos setzen.

Das heißt auch, dass im April nur noch 344 Nicht-Elektroautos neu zugelassen wurden – die 56 Plug-in-Hybride haben wir bereits genannt. Hinzu kommen noch 98 Vollhybride, 25 Benziner (mit 0,2 Prozent Marktanteil) und 165 neue Diesel mit 1,5 Prozent Marktanteil (nach 3,2 Prozent im April 2024). Brennstoffzellen-Pkw sind in Norwegen nicht sehr verbreitet und werden in der Neuzulassungs-Statistik von der OFV nicht gesondert aufgeführt.

Angesichts dieser Zahlen ist es natürlich auch naheliegend, dass die Modellstatistik von Elektroautos dominiert wird. Bisher konnten aber immer wieder einzelne Hybrid-Modelle (vor allem von Toyota) in die Top Ten vorstoßen. Wie die OFV mitteilt, waren im April erstmals alle Pkw-Modelle der Top-30-Liste rein elektrisch. Erst auf Platz 39 taucht ein Auto auf, das kein Elektroauto ist. „Wir haben noch nie erlebt, dass wir die Liste der Neuwagenverkäufe so weit nach unten durchgehen müssen, bevor etwas anderes als Elektroautos auftaucht“, bestätigt Solberg Thorsen.

Das meistverkaufte Modell war mit dem europäischen Auslieferbeginn des Juniper-Facelifts das Tesla Model Y mit 869 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 7,7 Prozent. Es folgen mit dem VD ID.4 (724) und dem Toyota bZ4X (697) zwei weitere in Norwegen seit Monaten gefragte Modelle. Der Elektro-Toyota hat aber nur denkbar knapp das Podium erreicht: Vom VW ID.7 hat die OFV mit 696 Neuzulassungen gerade einmal ein Fahrzeug weniger registriert. Auch der ID.3 mit 620 Neuzulassungen hat sich noch gut geschlagen.

Dahinter ist der Abstand etwas größer: Der Nissan Ariya (423), Skoda Enyaq (356), Volvo EX30 (343), BMW iX1 (293 und Ford Explorer (291) komplettieren die Top Ten. Allerdings muss beim Enyaq erwähnt werden, dass auch hier gerade ein Modellwechsel auf da Facelift läuft, was sich kurzfristig auf die Neuzulassungen auswirken kann.

Das meistverkaufte Elektroauto einer chinesischen Marke war im April der Xpeng G6 mit 185 Neuzulassungen. Insgesamt kamen chinesische Hersteller laut der OFV-Mitteilung im laufenden Jahr auf einen Marktanteil von etwa zwölf Prozent.

Auf Jahressicht liegt ebenfalls das Model Y vorne, hier mit 3.656 Neuzulassungen – das ist zwar immer noch der erste Platz, aber 31,4 Prozent weniger als 2024. Dies könne ein Zeichen dafür sein, dass viele Menschen mittlerweile andere Marken für ebenso interessant halten und in etwa demselben Preissegment ebenso viel zu bieten haben, sagt Solberg Thorsen. Im Zeitraum Januar bis April folgt aber der Toyota bZ4X auf Platz 2 mit 2.984 Fahrzeugen vor dem ID.4 (2.617).

ofv.no (Mitteilung) , ofv.no (Gesamtstatistik), ofv.no (Modelle, alle auf Norwegisch)

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