E-Busse für Europa: BYD verdreifacht Kapazität im Werk Komárom

BYD hat den Grundstein zur Erweiterung seiner Produktionsstätte für Elektrobusse in der ungarischen Stadt Komárom gelegt. Damit soll die Produktionskapazität des 2017 eröffneten Werks auf 1.250 Fahrzeuge pro Jahr verdreifacht werden.

Bild: BYD

BYD investiert weiter in Ungarn: Die in Komárom ansässige Fabrik zum Bau von E-Nutzfahrzeugen soll größer werden. Dort stellt BYD seit 2017 E-Busse für den europäischen Markt her – aktuell bis zu 400 Einheiten pro Jahr. Laut dem ungarischen Außenminister Peter Szijjarto pumpt BYD nun weitere 32 Milliarden Forint (umgerechnet rund 80 Millionen Euro) in den nordungarischen Standort, um die Jahreskapazität auf 1.250 Elektrobusse und -Lastwagen zu verdreifachen. Bei Reuters wird er wie folgt zitiert: „Wir Ungarn betrachten die Ost-West-Kooperation nicht als Bedrohung, sondern als Chance, eine große Chance.“ Die Regierung fördert das Projekt, das rund 620 neue Arbeitsplätze schaffen soll, entsprechend mit 3,1 Milliarden Forint, was rund 7,8 Millionen Euro entspricht.

Mit der Erweiterung seiner E-Bus-Fabrik treibt BYD seine Lokalisierungsstrategie weiter voran. So betreibt das Unternehmen auch bereits Batterie-Montagewerke in Fót und in Páty. Ende 2025 soll zudem die E-Auto-Produktion in einem neuen Werk im südungarischen Szeged beginnen. Außerdem plant BYD die Verlegung seines Europa-Hauptquartiers nach Budapest – inklusive eines F&E-Labors. Letzteres gilt unter Branchenbeobachtern als „Belohnung“ seitens China für Ungarns ablehnende Haltung gegenüber den europäischen Zölle auf chinesische Elektroautos. EU-Länder, die für diese Zölle gestimmt hatten, sahen sich in den vergangenen Monaten dagegen mit „Strafen“ wie dem Abzug schon geplanter Produktionen chinesischer Autos konfrontiert. So etwa im Fall von Polen, wo sich Leapmotor zurückzog.

Doch zurück nach Ungarn: Das neue BYD-Hauptquartier in Budapest soll im 11. Bezirk der ungarischen Hauptstadt entstehen und laut Unternehmensangaben „tausende hochqualifizierte Arbeitsplätze“ schaffen. In Medienberichten war jüngst von zunächst 2.000 Jobs die Rede. Zudem ist eine enge Zusammenarbeit mit mindestens drei ungarischen Universitäten geplant.

Parallel schreiten die Arbeiten am Fahrzeugwerk in Szeged voran. Vor rund einem halben Jahr kündigte BYD-Topmanagerin Stella Li den dortigen Produktionsstart für Ende 2025 an. Vom Band laufen sollen zunächst der Dolphin und der Atto 3, gefolgt vom Atto 2 und einer europäischen Version des Kleinwagens Seagull. Wir erinnern uns: BYD hatte schon Ende 2023 den Bau seiner Elektroauto-Fabrik in Ungarn angekündigt. Im Februar 2024 hieß es dann, das Werk solle binnen drei Jahren eröffnet werden. Mit einem Start of Production (SOP) Ende 2025 würde BYD dieses Ziel deutlich unterbieten. Erreicht wird es aber wohl nur mit der Planänderung, die beiden bekannten Kompakt-Modelle zuerst nach Europa zu verlagern – und nicht wie zuvor angekündigt mit dem Seagull zu beginnen.

Das Werk soll zwar nur langsam hochgefahren werden (Li: „Wir werden Stück für Stück vorgehen, ein Modell nach dem anderen bringen.“), spielt aber eine Schlüsselrolle in den Europa-Plänen der Chinesen. Laut Stella Li können dort später bis zu zwölf Modelle parallel gebaut werden.

ungarnheute.hu, balaton-zeitung.info, dailynewshungary.com, reuters.com

1 Kommentar

zu „E-Busse für Europa: BYD verdreifacht Kapazität im Werk Komárom“
Kaleita
30.06.2025 um 14:17
Ungarn mit Orban hat genau die richtige Strategie, ist Weltoffen, Multipolar und schatztalle Völker. Die EU ist engstirnig und extrem dumm.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert