Nissan schiebt US-Produktion von E-SUV nach hinten
Das berichtet zumindest die bei den japanischen Autobauern in der Regel gut informierte Zeitung Nikkei. Ursprünglich sollte die Produktion 2028 beginnen, wird nun aber auf Ende 2028 oder Anfang 2029 verschoben. Hintergrund sei die Entscheidung der Trump-Regierung, Steuervergünstigungen für Elektroautos zu streichen sowie die schwache Nachfrage.
Eine genaue Quelle für die Information nennt Nikkei aber nicht. Dennoch liegt es nahe, dass der Bericht zutrifft, denn die US-Tochter von Nissan hat in einer Mitteilung bestätigt, ihre Pläne zur Produktion von Elektrofahrzeugen in Mississippi „leicht“ anzupassen.
Bei den beiden Modellen handelt es sich um Elektro-Crossover, von denen eines unter der Marke Nissan und eines unter der Premiummarke Infiniti auf den Markt kommen. Allerdings ist nicht das erste Mal, dass die Planung rund um die beiden Modelle angepasst und nach hinten geschoben wurde. Erst im April wurde aus einem internen Memo an Zulieferer bekannt, dass das Nissan-Model mit dem Codenamen PZ1K im Januar 2028 in Produktion gehen solle – rund ein Jahr später als bis dato geplant. Und der entsprechende Infiniti (PZ1J) solle ab Mai 2028 gebaut werden, mit vier Monaten Verspätung. Die Entwicklung zweier ebenfalls geplanter E-Limousinen (wieder eine als Nissan und eine als Infiniti) wurde in diesem Zuge komplett gestoppt.
Ursprünglich hatte Nissan sogar geplant, schon ab 2024 fünf Elektromodelle in den USA auf den Markt zu bringen – neben den schon erwähnten vier Modellen sollte auch ein kleineres E-SUV entwickelt werden. Dieses Projekt wurde aber ebenfalls gestoppt. Stattdessen könnte der in seiner dritten Generation zum Kompakt-SUV mutierte Leaf aus dem britischen Werk Sunderland in den USA verkauft werden – oder ein sehr ähnliches und für den US-Markt leicht angepasstes Modell.
Erst vor wenigen Tagen hatte Honda die Entwicklung eines großen Elektro-SUV mit sieben Sitzen für den US-Markt gestoppt, um die dortige Marktentwicklung nach dem beschlossenen Auslaufen der US-Steuergutschrift für E-Autos abzuwarten. An den Plänen für Mittelklasse-Modelle der neuen 0 Series hält Honda aber fest. Und schon im vergangenen Oktober hatte Toyota ähnliche Pläne für ein dreireihiges E-SUV aus einem seiner US-Werke vertagt, allerdings nur von Ende 2025 auf einen nicht näher definierten Zeitpunkt im kommenden Jahr.
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