Daimler Truck: Werkslogistik erfolgt mit 14 eActros 600

Ein gutes Dutzend Logistikpartner von Daimler Truck stellt bei seiner Werksbelieferung auf den Batterie-elektrischen Mercedes-Benz eActros 600 um. Mit insgesamt 14 Einheiten des Fernstrecken-Lkw vergrößert der Hersteller den Radius seiner lokal emissionsfreien Inbound-Logistik teils bis in die Nachbarländer hinein.

Bild: Daimler Truck

Bei Daimler Truck herrscht ein neues Spardiktat und speziell in Deutschland will der Hersteller Jobs abbauen. Das hält den Konzern aber nicht davon ab, die Werkslogistik wie geplant zu dekarbonisieren. So kommen zu den rund 40 verschiedenen Logistikrouten, die von den strombetriebenen Verteiler-Lkw eActros 300/400 abgedeckt werden, neue Fernverkehrstouren hinzu, die der neue eActros 600 dank seiner höheren Reichweite von 500 Kilometern bewältigen können soll. Die Initiative ist Teil des Konzern-internen Projekts „Electrify Inbound Logistics“ – mit dem Ziel, die Zulieferlogistik der Werke Wörth am Rhein, Gaggenau, Kassel und Mannheim in den kommenden Jahren vollständig zu elektrifizieren.

Vor diesem Hintergrund sind ab sofort auch 14 Logistikpartner mit weiter entfernt liegenden Ausgangspunkten bei ihrer Werksbelieferung elektrisch unterwegs. Daimler Truck spricht von „einem erweiterten Fokus auf das europäische Frachtnetzwerk“. Erprobt wurde das Konzept unter anderem seit September 2024 zwischen Kassel und Wörth. Zum heutigen Auftakt der Initiative veranstaltete der Konzern eine symbolische Sternfahrt, bei der die 14 betreffenden eActros-600-Trucks den Standort Wörth gleichzeitig zu ihrem ersten Praxiseinsatz verließen.

Achim Puchert, CEO Mercedes-Benz Trucks, kommentiert: „Mit der heute gestarteten Sternfahrt und dem Start der Batterie-elektrischen Fernverkehrslogistik zur Versorgung unserer deutschen Werke setzen wir ein starkes Zeichen für die emissionsfreie Zukunft des Transports. Unsere Werkslogistik mit dem eActros 600 zu elektrifizieren, steht für
die Verbindung von technologischer Innovation und vertrauensvoller
Zusammenarbeit mit unseren Partnern – und zeigt, dass CO2-freie
Logistiklösungen bereits heute Realität sind.“

Die beteiligten Speditionspartner übernehmen laut Puchert zum Teil sehr
anspruchsvollen Routen, die zwischen 150 und 600 Kilometer umfassen und teilweise länderübergreifend verlaufen – etwa von und nach Italien, Tschechien und Luxemburg. Wo erforderlich, nutzen die Fahrzeuge unterwegs auch öffentliche Ladeinfrastruktur – zusätzlich zum Depotladen an den Standorten von Daimler Truck und den Depots der Speditionen. Zu den teilnehmenden Speditionen gehören: Alfred Schuon Internationale Spedition & Logistik, Duvenbeck, Edgar Rothermel Internationale Spedition, Ernst Frankenbach Spedition, Fercam, Gruber Logistics, HAAF Spedition, H. Ristelhueber’s Nachfolger Spedition, Lkw Walter, Paul Schockemöhle Logistics, Petko Angelov, die Raben Group, die Seifert Logistics Group, Spedition Bork und Walter Schmitt.

Als Bestandteil des künftigen Inbound-Logistikkonzepts forciert Daimler Truck auch den Aufbau von Ladeanlagen an seien Werksstandorten. Für das laufende Jahr ist daher die Installation von acht Schnellladesäulen über alle deutschen
Standorte hinweg geplant. Sie gesellen sich zu den 15 vorhandenen Ladesäulen in Wörth (davon sechs Lkw-Schnellladesäulen mit 400 kW) und den aktuell elf Ladesäulen in den Werken Gaggenau, Kassel und Mannheim sowie den dazugehörigen Außenlagern (davon sieben Lkw-Schnellladesäulen à 400 kW). Koordiniert wird der Aufbau von der Konzern-eigenen Ladeinfrastruktur-Marke TruckCharge.

Die Werks-Ladesäulen teilen werden sich die 14 eActros 600 künftig mit den Vorreitern der elektrifizierten Werkslogistik bei Daimler Truck: nämlich einer Flotte von Verteil-Lkw des Typs eActros 300/400. Diese haben in den vergangenen zwei Jahren bereits „mehr als 20 Prozent der direkt beauftragten Transporte mit Produktionsmaterial auf regionalen Anlieferrouten elektrifiziert“, so der Konzern. „Das sind über 100 Lkw-Einfahrten pro Tag mit Batterie-elektrischen Lkw in unsere Werke.“ Allein 2024 sollen die E-Lkw auf rund 40 verschiedenen Routen etwa zwei Millionen Kilometer rein elektrisch zurückgelegt haben. Mit den neuen eActros 600 soll dieser Wert auf jährlich bis zu 2,5 Millionen Kilometer ansteigen.

Die Serienproduktion des eActros 600 hat Daimler Truck im November in Wörth gestartet. Das Modell verfügt über eine 621 kWh große Batterie mit LFP-Zellen, die eine Reichweite von rund 500 Kilometern ermöglichen soll. Mit dem zum Start verbauten CCS-Anschluss kann die Batterie mit bis zu 400 kW geladen werden, der eActros 600 ist aber auch für das MCS-Laden (Megawatt Charging System) vorbereitet. Damit sind später Ladeleistungen von über 1.000 kW möglich.

daimlertruck.com

2 Kommentare

zu „Daimler Truck: Werkslogistik erfolgt mit 14 eActros 600“
Tobias
14.07.2025 um 14:31
Den für die Automobilteile so wichtigen LowLiner gibt es leider nicht beim eActros 600
Nils
14.07.2025 um 15:20
Gibt es potenziell Platz, der für LowLiner eingespart werden könnte? Oder haben LowLiner gänzlich andere Chassis?

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