Ulm und Neu-Ulm bestellen 37 E-Busse bei Daimler Buses

Die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm haben bei Daimler Buses eine Bestellung über 37 neue Elektrobusse ausgelöst. Die 15 Solo- und 22 Gelenkbusse sollen sukzessive bis Ende 2026 ausgeliefert werden. Der Vertrag beinhaltet zudem die Option zur Lieferung von neun weiteren E-Bussen.

Bild: Daimler Buses

Bereits im September 2024 hatte der Aufsichtsrat der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) grünes Licht für das Projekt gegeben, wonach bis zum Jahr 2027 insgesamt bis zu 46 neue Elektrobusse angeschafft und die dafür erforderliche Ladeinfrastruktur aufgebaut werden sollen. Nach einer europaweiten Ausschreibung hat Daimler Buses den Zuschlag für die Elektrobusse erhalten. Bestellt wurden zunächst 15 dreitürige Solobusse mit einer Beförderungskapazität von bis zu 65 Fahrgästen und 22 viertürige Gelenkbusse mit Platz für bis zu 143 Passagiere, heißt es.

Die neuen E-Busse der SWU sollen mit der vierten und damit neuesten Batteriegeneration (NMC4) ausgestattet sein. Statt wie bisher 98 kWh kommt bei der vierten Generation ein Batteriepaket auf einen Energieinhalt von 111 kWh. Im zwölf Meter langen eCitaro-Solobus können bis zu sechs Packs (ergo: 666 kWh) verbaut werden, was für bis zu 500 km reichen soll. In der 18 Meter langen Gelenkbus-Version können bis zu sieben Packs (777 kWh) eine Reichweite von bis zu 400 km ermöglichen. Für welche Konfiguration sich die Stadtwerke entschieden haben, darüber gibt es keine Auskunft.

Geladen werden können die Batterien mit bis zu 300 kW an den CSS-Lademöglichkeiten an der linken oder an der rechten Seite über der Vorderachse. Auch kann der eCitaro „unterwegs an speziell dafür aus­gelegten Haltestellen über einen Pantografen auf dem Busdach“ geladen werden. Offenbar hat sich die SWU auch für diese Option entschieden. In der Mitteilung von Daimler Buses heißt es dazu: „Dieses sogenannte Opportunity Charging ist notwendig, um den anspruchsvollen Buslinienverläufen in Ulm und Neu-Ulm unter allen Bedingungen gerecht zu werden und den Einsatz zusätzlicher Fahrzeuge zu vermeiden. Um die Pantograf-Ladestation punktgenau anzufahren, unterstützt den Fahrer ein spezielles Dach-Kamerasystem.“

Daimler Buses stattet die neuen E-Busse der SWU zudem mit dem Digital Services Package von Omniplus aus. Vertraglich soll mit dem ÖPNV-Unternehmen die Nutzung der digitalen Dienste und telemetriebasierten Fahrzeug-Diagnosesysteme für die Dauer von zwölf Jahren vereinbart worden sein.

„Elektromobilität im ÖPNV ist ein zentraler Schlüssel für lebenswerte Städte. Wir freuen uns sehr, dass wir die SWU bei diesem zukunftsweisenden Projekt begleiten dürfen – mit unserem Know-how, innovativer Technik und einem starken Team direkt vor Ort in Neu-Ulm“, so Till Oberwörder, CEO von Daimler Buses. „Wir freuen uns, dass wir mit Daimler Buses einen verlässlichen Partner an unserer Seite haben, der seine Kompetenz bereits vielfach unter Beweis gestellt hat“, ergänzt SWU-Verkehrschef Ralf Gummersbach. „Besonders begrüßen wir, dass es sich um einen deutschen Hersteller mit einem Standort direkt hier in Neu-Ulm handelt. So bleibt ein erheblicher Teil der Wertschöpfung im Land – das stärkt unsere heimische Wirtschaft und bringt zusätzliche Vorteile für Service und Wartung.“

Mit der neuen Flotte sollen zum einen bestehende Dieselbusse auf Ulmer Linien ersetzt werden, zum anderen sollen die zusätzlichen Fahrzeuge eine Verbesserung des Angebots in Ulm und Neu-Ulm ermöglichen. Doch bis es soweit ist, dauert es noch. Die Auslieferung der 37 Batterie-elektrischen Fahrzeuge werde sukzessive bis Ende 2026 erfolgen. Die optionalen neun Fahrzeuge sind für den Einsatz ab 2027 eingeplant. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der 46 Elektrobusse im Jahr 2027 wird mehr als die Hälfte der SWU-Stadtbusflotte vollständig emissionsfrei betrieben, teilen die Stadtwerke mit. 14 E-Gelenkbusse des Typs eCitaro G sind bereits im Einsatz, die 2023 bestellt und in den Jahren 2024 und 2025 an die SWU ausgeliefert wurden.

Ganz ohne Förderung ging es jedoch nicht: „Rund 34,6 Millionen Euro investiert die SWU in Fahrzeuge und Ladeinfrastruktur – eine Zukunftsinvestition, die ohne Fördermittel nicht möglich wäre. Eine umsichtig geplante Haushaltsstrategie sorgt dafür, dass das Projekt auch wirtschaftlich tragfähig ist“, so die Stadtwerke. Anfang dieses Jahres hatten das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und das Regierungspräsidium Tübingen den Stadtwerken Ulm/Neu-Ulm einen Förderbescheid über 24,6 Millionen Euro überreicht, um „zentrale Maßnahmen zur Umstellung des öffentlichen Nahverkehrs auf emissionsfreie Bus-Antriebe“ zu unterstützen – primär bei der Ladeinfrastruktur. Im April erhielten die Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm (SWU) zudem vom baden-württembergischen Verkehrsministerium einen Förderbescheid in Höhe von 7,5 Millionen Euro für die Beschaffung von 27 neuen Elektrobussen.

daimlertruck.com, swu.de

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