Hyundai und GM planen E-Transporter für Nordamerika
Bei den weiteren Baureihen handelt es sich um vier Fahrzeuge für den mittel- und südamerikanischen Markt als reine Verbrenner bzw. mit Hybridantrieben, wie die beiden Unternehmen mitteilen. Dabei geht es um einen Kompakt-SUV, einen nicht näher beschriebenen Pkw sowie zwei unterschiedlich große Pickups. Hyundai und GM erwarten, dass die gemeinsam entwickelten Modelle, die ab 2028 auf den Markt kommen sollen, einen Absatz von mehr als 800.000 Fahrzeugen pro Jahr erreichen werden – zu den Erwartungen für die einzelnen Baureihen und speziell den E-Transporter äußern sich die Unternehmen aber nicht.
Interessant ist aber die Arbeitsteilung: Während der US-Konzern die Entwicklung der Plattform für die Pickups leiten wird, übernimmt Hyundai die Entwicklung des Kompakt-SUV für Südamerika und auch die des Elektrotransporters. Gerade letzteres überrascht, da General Motors mit Brightdrop eine eigene Marke für E-Transporter in Nordamerika aufgebaut hatte, die auf der EV-Plattform Ultium basieren. Bisher waren die Brightdrop-Fahrzeuge kein großer Erfolg, aktuell ruht die Produktion für ein halbes Jahr – jetzt will GM wohl einen weiteren Versuch mit koreanischer Technik wagen. Der neue E-Transporter solle ein „kleinerer Bruder der BrightDrop-Transporter von Chevrolet“ werden, wie Shilpan Amin, Senior Vice President und Global Chief Procurement and Supply Chain Officer bei GM, angibt.
E-Transporter soll in den USA gebaut werden
Die Unternehmen werden dann die jeweiligen Plattformen nutzen und „einzigartige Innen- und Außenausstattungen entwickeln, die zu ihren jeweiligen Marken passen“. Der E-Transporter wird schon konkret für 2028 mit einer Fertigung in den USA angekündigt. Es wird aber nicht spezifiziert, wo die Fahrzeuge gebaut werden – also ob es eine gemeinsame Fertigung in einem Werk gibt oder ob Hyundai und GM die Fahrzeuge separat fertigen. Da Hyundai hier die Plattform stellt, wäre eine Produktion in der auf E-Fahrzeuge ausgelegten Metaplant in Georgia denkbar. GM will mit der Zusammenarbeit laut Amin vor allem „Kosten senken, die Fertigung rationalisieren und neue Modelle schneller auf den Markt bringen“.
Die Marke Hyundai ist bei leichten Nutzfahrzeugen mit Elektroantrieb bisher nicht sehr aktiv. Es existieren nur Pläne, den Van Staria zu elektrifizieren und es besteht eine Kooperation mit Iveco. Dennoch gibt es in dem koreanischen Konzern schon entsprechendes Knowhow und Technik: Kia hat die Plattform E-GMP für leichte Nutzfahrzeuge zur E-GMP.S modifiziert und bietet mit dem PV5 einen ersten E-Transporter an, weitere Modelle sollen folgen.
Nach der Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung im September 2024 prüfen die Unternehmen weiterhin zusätzliche gemeinsame Fahrzeugentwicklungsprogramme für globale Märkte sowie Möglichkeiten der Zusammenarbeit bei Antriebssystemen, darunter Verbrennungsmotoren, Hybrid-, Batterie- und Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologien. Zudem heißt es nun, dass GM und Hyundai auch „gemeinsame Beschaffungsinitiativen in Nord- und Südamerika für Materialien, Transport und Logistik“ planen. Weitere Bereiche für mögliche Kooperationen seien Rohstoffe, Komponenten und komplexe Systeme – man will auch eine Zusammenarbeit bei kohlenstoffarmem Stahl prüfen.
„Die strategische Zusammenarbeit von Hyundai mit GM wird uns helfen, unseren Kunden in verschiedenen Fahrzeugsegmenten und Märkten weiterhin Mehrwert und Auswahl zu bieten“, sagte José Muñoz, Präsident und CEO der Hyundai Motor Company. „Unsere gemeinsame Präsenz in Nord- und Südamerika hilft uns, unseren Kunden noch effizienter das zu bieten, was sie sich wünschen – formschöne, hochwertige und sicherheitsorientierte Fahrzeuge mit Technologien, die sie schätzen.“
„Durch die Partnerschaft können GM und Hyundai unseren Kunden schneller und kostengünstiger eine größere Auswahl bieten“, sagt GM-Manager Amin. „Diese ersten gemeinsam entwickelten Fahrzeuge zeigen deutlich, wie GM und Hyundai ihre komplementären Stärken und ihre gemeinsame Größe nutzen werden.“
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