Audi startet Produktion und Vorverkauf des AUDI E5 Sportback

Das erste Serienexemplar des AUDI E5 Sportback ist im Werk in Anting vom Band gelaufen. Zugleich ist in China der Vorverkauf des Modells der Audi-Submarke für den chinesischen Markt gestartet – zu Preisen ab 235.900 Yuan oder umgerechnet etwa 28.200 Euro. (Update am Meldungsende)

Audi e5 sportback vorverkauf
Bild: Audi

Für diesen Preis gibt es in Deutschland keinen Elektro-Audi zu kaufen, das hierzulande günstigste Modell (derzeit der Q4 40 e-tron) startet bei 46.150 Euro Listenpreis. Und auch die Technik unterscheidet sich massiv: Während der Q4 e-tron auf dem MEB von Volkswagen basiert und für diesen Preis einen 59 kWh großen Akku mit 400 Volt hat (63 kWh brutto), bietet der im April auf der Automesse in Shanghai vorgestellte AUDI E5 Sportback ganz andere Daten. Hier ist schon in der Basis ein 76-kWh-Akku verbaut, der mit dem 220 kW starken Hecktriebler eine Reichweite von 618 Kilometer (allerdings im chinesischen CLTC, nicht im WLTP) erzielt.

Das erste Modell der China-spezifischen Marke AUDI nutzt dafür die gemeinsam mit dem Joint-Venture-Partner SAIC entwickelte Advanced Digitized Platform (ADP). Für dieses und kommende Modelle hat Audi eine eigene Fertigung in Anting, einem Stadtteil von Shanghai, gebaut – auf dem bestehenden Werksgelände von SAIC-VW. Die Produktion in Anting zeichnet sich laut Audi „durch einen hohen Automatisierungsgrad, den Einsatz modernster Fertigungstechnologien wie Machine Learning zur Qualitätssicherung und eine digitale Steuerung aller Produktionsprozesse aus“. 700 Mitarbeitende fertigen zunächst den E5 Sportback, zwei weitere AUDI-Modelle sollen in den kommenden beiden Jahren folgen.

In der relativ kurzen Mitteilung zum Produktionsbeginn und dem Start des Vorverkaufs nennt Audi nur wenige, bereits bekannte Daten zum AUDI E5 Sportback, selbst die Preise im Vorverkauf werden nicht genannt. Diese sind aber natürlich über chinesische Medien bekannt geworden: AUDI bietet den E5 Sportback zu Preisen zwischen 235.900 und 319.900 Yuan an, was der Spanne von 28.200 bis 38.200 Euro entspricht.

Für die 235.900 Yuan gibt es den E5 Sportback Pioneer mit der erwähnten Antriebs-Kombination auf dem 76-kWh-Akku und dem Heckmotor mit 220 kW Leistung – bisher hatte Audi diese Akku-Variante nicht angekündigt, sondern nur von einem 100-kWh-Akku gesprochen. Dieser Akku steckt im Pioneer Plus, dann in Kombination mit einem 300 kW starken Heckantrieb. Diese Variante, die 269.900 Yuan im Vorverkauf kostet, bietet mit 773 CLTC-Kilometern die höchste Normreichweite. Tatsächlich gibt es sogar drei Akku-Varianten, denn der 386 kW starke Pioneer Quattro (ab 269.900 Yuan) als erstes Allrad-Modell hat einen 83-kWh-Akku für 623 Kilometer Reichweite. Darüber rangiert nur noch der E5 Flagship Quattro mit dem angekündigten 579 kW starken Antrieb des Topmodells – hier wieder mit dem 100-kWh-Akku für dann 647 Kilometer Reichweite.

Laut der CarNewsChina handelt es sich bei dem 76-kWh-Akku um eine Batterie mit LFP-Zellen, die von einem Joint Venture von SAIC und dem Batterieriesen CATL hergestellt werden. Der 100-kWh-Akku nutzt hingegen NMC-Zellen von CATL. Zur mittleren Batterie mit 86 kWh gibt es keine Angaben. Die Karosserie fertigt SAIC-Volkswagen, die Elektromotoren stammen von der SAIC-Tochter Huayu Automotive Electric Systems.

E5AntriebBatterieCLTCLeistungPreis (Yuan)
PionierRWD76 kWh618 km220 kW235.900
Pioneer PlusRWD100 kWh773 km300 kW269.900
Pioneer QuattroAWD83 kWh623 km386 kW269.900
Flagship QuattroAWD100 kWh647 km579 kW319.900

Der 4,88 Meter lange E5 Sportback verfügt über einen Lidar-Sensor auf dem Dach und 26 weitere Sensoren für das teilautonome Fahrassistenzsystem – drei Radar-EInheiten, zwölf Ultraschall-Sensoren und elf Kameras. Die Verarbeitung dieser Daten übernehmen Orin-X-Chips von Nvdia, die Software stammt von Momenta. Das Infotainment-System auf dem 59 Zoll großen Display im Innenraum basiert auf einem Qualcomm Snapdragon 8295 Cockpit-Chip.

Es ist interessant, dass AUDI für sein erstes Modell einen Kombi bzw. Sportback gewählt hat, nicht ein SUV. Zuletzt kamen in China aber auch einige gefragte Kombi-Modelle auf den Markt, etwa der Zeekr 007 GT (ab 202.900 Yuan), der Nio ET5 Touring (ab 298.000 Yuan) und kürzlich wurde noch der Stelato S9T vorgestellt (ab 328.900 Yuan). AUDI will die erste E5 Sportback ab September ausliefern.

Update vom 17. September 2025

Audi hat in China nun auch mit dem regulären Verkauf des AUDI E5 Sportback begonnen und dazu ein online gestreamtes Event abgehalten. Die Preise liegen weiterhin zwischen 235.900 und 319.900 Yuan und bleiben damit gegenüber der Vorverkaufsphase stabil. Innerhalb der ersten 30 Minuten nach Markteinführung gingen laut Audi 10.153 Bestellungen ein.

audi-mediacenter.com (Mitteilung), carnewschina.com, cnevpost.com (Update)

22 Kommentare

zu „Audi startet Produktion und Vorverkauf des AUDI E5 Sportback“
DerBauleiter
19.08.2025 um 10:52
das Design ist mir etwas zu zurückhaltend und unauffällig. Etwas mehr Dominanz wäre schön
dare100em
19.08.2025 um 12:31
Ist eben das, was der (chinesiche) Markt verlangt. Wie eben auch das komplett Drehregler und Schalterfreie Cockpit.Im Gegensatz zur "Neuen Klasse" oder einem XM von BMW sogar noch zurückhaltend. Auch dort hat BMW klar kommuniziert, dass dieses Design für die globalen Bedürfnisse im arabisch-asiatischen Raum entwickelt ist, nicht für das - immer unwichtigere - Europa.
Peter
19.08.2025 um 12:09
Toll, ein deutscher Autobauer vernachlässigt den deutschen Markt. Wieso nochmal kann er hier kein Auto für 30.000 Euro mit hoher Reichweite anbieten?
Matt
19.08.2025 um 21:34
Man muss sich auch mal überlegen, wer das Auto baut. Die Mitarbeiter dort verdienen 1/5 des deutschen Kollegen - die also nicht weit weg sind von der Gehaltsklasse, die das Auto jetzt günstig haben will. Selbst haben sie dazu aber nichts beigetragen. Davon, dass man in Deutschland das dicke Geld verdienen will, aber am Ende nicht keinen Job mehr hat, weil niemand den bezahlen kann, kann man sich irgendwann auch kein Auto mehr kaufen können. Das Prinzip lässt sich auch mühelos auf andere Produkte übertragen, billiger können die Chinesen nämlich alles herstellen, weil der chinesische Mitarbeiter viel billiger ist.Dann bauen wir irgendwann gar nichts mehr, und es gibt bei uns nur noch Kartoffeln - für die braucht man dann aber eher Traktoren, keine Business-Autos.
Frank
18.09.2025 um 12:45
Die Lohnkosten der MAs können es nicht alleine sein. Lt. Studie sind es in (D) ca. 3300$, in (CHN) 600$, (Mex) 300$, Marokko 100$, USA & (F) 1600$ je Fahrzeug. Danach müsste Marokko das Autobauerland No.1 sein. Da spielen auch andere Faktoren mit. Nicht jeder hat im VW Konzern einen Vertrag mit Lohnfortzahlung während er in der JVA einsitzt. In diesem Zusammenhang, Herzliche Glückwünsche zum 10. Jubiläum Dieselgate mit einem geschätzten von Schaden ca. 32 Mrd. $. Das muss auch in die Kalkulation rein. Funktioniert aber nur in Ländern, deren Gedächtnisleistung "Betrug am Kunden" an der Nachweisbarkeitsgrenze liegt.
Thoralf Schilde
20.08.2025 um 08:39
Naja, alles kein Grund warum sie den in China gebauten Audi nicht auch hier anbieten könnten! WOLLEN sie aber nicht, wegen der Konkurrenz zu den eigenen hier verkauften Produkten die viel zu teuer angeboten werden - und letztlich auch nicht in Deutschland hergestellt sind. Automobilpreise werden seitens der etablierten Autobauer schon lang nach Kaufkraft im jeweiligen Land kalkuliert - nicht nach Herstellungskosten! Der Verweis auf die Kosten der Deutschen Arbeitnehmer ist also so nicht tragfähig.
Horst
20.08.2025 um 08:36
Vielleicht solltest du erst mal hinterfragen warum der Staat einen so hohen Anteil Ein kassiert. Mehrwertsteuer, lohnnebenkosten, etc.
Thoralf
21.08.2025 um 15:09
Das Meckern auf "den Staat" ist ja heutzutage "in" - geht aber Meilenweit am Ziel vorbei. Andere Länder kassieren weitaus höhere Abgaben für Luxusgüter wie Automobile, dennoch werden diese zu den dadurch hohen Gesamt-Preisen auch dort gekauft. In Deutschland hat das päppeln der Automobilindustrie mit gigantischen Subventionen lange Tradition - und dennoch zahlen wir die höchsten Grundpreise auf die Pkw, zzgl. Abgaben.
Erzgebirger
19.08.2025 um 14:12
Ich finde das Fahrzeug als Sportback/Kombi gut, davon gibt es viel zu wenig, alles andere diese SUV's, fände auch den Einstiegspreis von etwa 28.200 Euro für Deutschland und Europa attraktiv! Meinet halben auch 35.000 Euro, das wäre eine Ansage und für eine Familie eventuell noch zu leisten und auch von der Größe her für bis zu 4 Personen in Ordnung. So könnte in Deutschland die E-Mobilität gefördert werden. Aber für den Preis gibt es hier zu Lande gerade mal, bzw. wenn überhaupt den ID3. Von einem ID7 oder gar einem Audi e-tron ganz zu schweigen, so kann keine Mobilitätwende kommen.
dare100em
20.08.2025 um 11:34
Das liegt doch aber weniger an Audi als unseren Spätdekadenten Randbedingungen mit Lohnnebenkosten jenseits 50% und Stromkosten, die mitlerweile WELTWEIT (!) ganz oben sind.iD3, iD4, iD7 werden alls in Deutschland gebaut, die meisten Audi-Modelle ebenfalls - und das sogar in Bayern, wo die Löhne nocghmals höher sind.Wenn alles in China produziert wird und wir keine Zölle erheben, bekommen wir dann auch Autos für <30k €, haben dann aber selbst auch keine nennenswerte Wertschöpfung mehr mit allen Konsequenzen.
Thoralf
21.08.2025 um 15:19
Beim Industriestrompreis liegt Deutschland im Mittelfeld - bitte nicht mit dem Privaten Strompreis verwechseln! Und was die Löhne anbelangt: Wer auf etwas verzichten möchte der werfe den ersten Stein! Die Strompreise könnten deutlich runter wenn wir keine Regierung hätten die wieder mehr fossiles Gas verfeuern will und zudem den teuren Strom noch mit unsinnigen Abgaben verteuert. Das Grundproblem ist die Gier; in Billiglohnländern gibt es halt mehr Marge - einziger Trost: auch Billiglohnländer werden über kurz oder lang zu nicht mehr so billigen Ländern. Nach Asien kommt vermutlich Afrika.
Dimitri
20.08.2025 um 17:16
Blödsinn. In China gibt es Maschinen zu einem Drittel des Preises und Rohstoffe zum halben Preis wie in der EU. Zum Teil staatlich subventioniert. Mit Löhnen hat das weniger zu tun. Die sind in den Großstädten schon fast auf deutschem Niveau. Den Preisvorteil im Maschinenbereich (massive Überkapazitäten) und im Rohstoffsektor kann man durch überlegene Technologie (und die hat Deutschland oft noch) aktuell nicht mehr kompensieren.
dare100em
21.08.2025 um 15:07
Natürlich sind das wesentliche Faktoren. Die Lohnkosten und insbesondere die Lohnnebenkosten mit Arbeistschutz, Betriebsrat etc. führen jedoch nachweisslich zusammen mit der stagnierenden Produktivität zu einem - seit 15 Jahren - schleichenden Verfall der Wettbewerbsfähigkeit. Die Stromkosten, Regularien und der globale Wettbewerb kommen on top.Es wird halt gerade auch viel Produktion ins ach-so-böse Ungarn verlagert, die haben nahezu keine eigenen Rohstoffe und/oder einen Anlagenbau. Polen ähnlich.
Fortenbacher
19.08.2025 um 19:55
E5 Sportback mit 59 Zoll-Display im Fahrgastraum ? Wo sitzt der Kraftfahrer
DerJens
19.08.2025 um 19:59
Sieht ganz gefällig aus. Im Vergleich zum Xiaiomi doch eher langweilig. Und da kann man nicht behaupten, dass die Chinesen auf "langweilig" stehen. Aber da kann man mal wieder sehn, wie man hierzulande mit den Preisen über den Tisch gezogen wird.
Benni
19.08.2025 um 21:35
Sieht ja aus wie eine Kopie vom chinesischen Nio ET5 Touring. Und die Namensverwandtschaft E5...
Thoralf Schilde
20.08.2025 um 08:35
Nee, Front und Heck sind völlig anders. Die Front des Audi schöner - dafür das Heck des Nio ET5 eleganter und sportlicher.
Pse
20.08.2025 um 07:31
Klasse, jetzt macht Konzern ein Audi fake für China selbst. AUDI Gerade vom hinten sieht es wirklich schlecht und Innem sollte man lieber Plüsch als Alcantara überall draufhauen wo es nur geht. Jetzt fangen auch die Zahlen chinesisch klingen, da man bei 800V über 600A ziehen muss, und wo man es bekommt ist fraglich. Gratulation, halte daumen das die Chinesen es wirklich kaufen, den Unterschied zwischen Audi und AUDI werden die garnicht merken. Genauso wie Yamaha oder Yahama.
Nik
20.08.2025 um 13:41
Fake Audi für China.China hat sich Ingenieure samt Patente gekauft ... alles was offiziell in China gebaut wird, ist KEIN FAKE... billiger Schrott kommt nicht mehr aus China... er kommt aus deutschen Konzernen.
MWF
21.08.2025 um 07:43
Der letzte Versuch…
Alex
21.08.2025 um 09:57
Wie wäre es, dass das Logo vorne und hinten statt "AUDI" sondern "ALDI" heißt? Passt doch sehr gut zu der Preispositionierung und dem minderwertigen Design...
Markus
21.08.2025 um 11:00
Genau. Ein richtiger Audifahrer will mindestens 50.000€ zahlen, sonst taugt die Karre ja nix.

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