Porsche investiert erneut in Batteriematerialentwickler Group14

Vor drei Jahren ist Porsche bei dem auf Silizium-Anoden spezialisierten Batteriematerialentwickler Group14 eingestiegen und zählt zu einem der wichtigsten Kooperationspartner des US-Startups. Der Sportwagenhersteller, aber auch die Mutter des Batterieherstellers SK On und andere Unternehmen haben nun insgesamt 463 Millionen Dollar in Group14 investiert.

Bild: Group14

Ziel der Serie-D-Finanzierungsrunde ist es, die Skalierung und weltweite Auslieferung von SCC55, dem Silizium-Batteriematerial von Group14 zu beschleunigen. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde vom südkoreanischen Mischkonzern SK, der zugleich die Muttergesellschaft des Batterieherstellers SK On ist. Weiterhin haben sich Bestandsinvestoren wie Porsche Investments, die TDK-Tochter ATL, OMERS, Decarbonization Partners, Lightrock Climate Impact Fund, Microsoft Climate Innovation Fund und andere beteiligt. Dabei kamen insgesamt 463 Millionen US-Dollar zusammen, umgerechnet sind das aktuell rund 397 Millionen Euro. Über alle Finanzierungsrunden hinweg hat Group14 mittlerweile über 1 Milliarde US-Dollar an Eigenkapital eingeworben.

Wesentlicher Bestandteil des neuen Deals ist die komplette Übernahme des Joint Ventures von Group14 mit SK Materials in Sangju, Südkorea. Die dortige Fabrik für Batteriematerialien produziert Group14s Flaggschiffprodukt SCC55 und hat im September 2024 mit der Auslieferung des Silizium-Anodenmaterials an Kunden begonnen.

„Dies ist ein entscheidender Moment für Group14 und ein klares Signal, dass die Zukunft der Hochleistungs-Energiespeicherung, angetrieben von unserem Silizium-Batteriematerial, bereits begonnen hat“, sagt Rick Luebbe, CEO und Mitgründer von Group14. „Wir stärken regionale Batterie-Lieferketten und schützen unsere Kunden vor den Unsicherheiten des globalen Handels.“

Group14 hat auch enge Verbindungen nach Deutschland: 2022 stieg Porsche im Rahmen der damaligen Serie-C-Finanzierungsrunde als Investor ein und steuerte 100 Millionen US-Dollar zur insgesamt 400 Millionen US-Dollar schweren Kapitalspritze bei. Im Zuge dessen gab Porsche auch bekannt, dass Group14 künftig auch die Porsche-Batterietochter Cellforce mit Batteriematerial beliefern sollte. 2023 folgte die Übernahme des deutschen Unternehmens Schmid Silicon, das im Industriepark Schwarze Pumpe an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg eine Anlage zur Produktion von Monosilan-Gas betreibt, einem wichtigen Vorprodukt für die Silizium-Batterietechnologie SCC55 von Group14.

Erst vor wenigen Tagen hat zudem V4Smart, die von Porsche übernommene und umbenannte Varta-Batterietochter, ihre Batteriezelle der zweiten Generation vorgestellt. Die Rundzelle soll in zwei verschiedenen Versionen auf den Markt kommen – und das neue Anodenmaterial von der Porsche-Beteiligung Group14 enthalten. Eigentlich hatte zudem der deutsche Batteriezellhersteller CustomCells im vergangenen Jahr eine Liefervereinbarung mit Group14 unterzeichnet, jedoch ging das Unternehmen später insolvent. Aktuell ist unbekannt, ob der spätere CustomCells-Retter Abacon weiterhin Batteriematerial von Group14 beziehen will.

Eine weitere wichtige Partnerschaft von Group14 in Deutschland besteht zudem mit dem Chemiekonzern BASF: Beide Firmen haben gemeinsam im Frühjahr eine marktreife Siliziumanodenlösung vorgestellt, die Graphit in Lithium-Ionen-Batterien ersetzen soll. Dabei wird das BASF-Bindemittel Licity 2698 X F mit dem fortschrittlichen Silizium-Anodenmaterial SCC55 von Group14 kombiniert.

prnewswire.com

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