BYD verschifft erstmals E-Autos „made in Thailand“ nach Europa

BYD hat nach Medienangaben mit dem Export der ersten Charge an E-Autos aus Thailand begonnen. Die knapp 1.000 Dolphin sollen unter anderem für Deutschland, Belgien und die Niederlande bestimmt sein. Offiziell in Betrieb genommen hatte BYD die neue Fabrik in Thailand vor rund zwei Monaten.

Bild: BYD

Wie unter anderem die Zeitung China Daily berichtet, hat der chinesische Hersteller Anfang der Woche die ersten 959 Elektro-Pkw aus seinem thailändischen Werk exportiert. Die Fahrzeuge nehmen demnach auf dem Frachtschiff BYD Zhengzhou Kurs auf Europa. Es handele sich um die Jungfernfahrt des Transportschiffs, heißt es in dem Bericht. BYD hat seine Schiffflotte zum Transport von Autos in jüngster Zeit bekanntlich vergrößert. Die Zhengzhou soll Frachtschiff Nummer sieben sein.

An Bord hat die Zhengzhou dem Artikel zufolge die Linkslenker-Version des Dolphin für den europäischen Markt. Zu den Zielländern sollen Deutschland, Belgien und die Niederlande gehören. Gebaut wurden sie im erst kürzlich eröffneten Werk in der Provinz Rayong. „Der Export auf den europäischen Markt ist ein weiterer Durchbruch, der die globale Wettbewerbsfähigkeit von ‚Made in Thailand‘ unterstreicht und zu umweltfreundlicher Mobilität, der Modernisierung der Industrie und der Reduzierung des CO2-Ausstoßes beiträgt. Er unterstreicht zudem Thailands wichtige Rolle in der globalen Lieferkette für Elektrofahrzeuge“, wird Ke Yubin, Geschäftsführer von BYD Auto Thailand, in der oben genannten Quelle zitiert

Das Werk in Thailand hatte BYD bereits 2022 angekündigt. In Rayong südöstlich von Bangkok kann BYD bis zu 150.000 Fahrzeuge pro Jahr bauen. Dabei werden sich die Chinesen eigenen Angaben zufolge zunächst auf reine Elektroautos konzentrieren und erst später die Produktion um Plug-in-Hybride erweitern. Das gab zumindest der BYD-Vorstandsvorsitzende Wang Chuanfu bei der Eröffnungsfeier Anfang Juli an.

Thailand ist seit Jahrzehnten ein wichtiger Auto-Produktionsstandort für den lokalen Markt und den Export in weitere Länder Südostasiens – im Industriegebiet Rayong befindet sich auch das thailändische BMW-Werk. Die Regierung arbeitet daran, den Autosektor von konventionellen Fahrzeugen auf die Produktion von Elektroautos umzustellen. Dabei sollen nicht nur bereits vor Ort etablierte Hersteller ihre Fertigung umstellen oder erweitern: Mit der Aussicht auf Förderungen hat Thailand in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Investitionen aus China angezogen – von Autobauern wie SAIC und Great Wall, aber auch aus der Batterieindustrie.

Für BYD hat der Export von Elektrofahrzeugen aus Thailand nach Europa übrigens einen gehörigen Vorteil gegenüber der Ausfuhr aus China: Auf Elektroautos aus Thailand erhebt die EU keine Sonderzölle.

nationthailand.com, global.chinadaily.com.cn

4 Kommentare

zu „BYD verschifft erstmals E-Autos „made in Thailand“ nach Europa“
simon
26.08.2025 um 15:26
Die Sonderzölle müssen wieder weg, das ist viel zu leicht zum umgehen. Und nur auf Elekroautos bringt uns nur mehr Verbrenner in Europa. Lieber den Wettkampf mit den Chinesen in Europa, sonst enden wir wie die Amis mit alten und schlechten Autos.
Uwe Walter Bosse
26.08.2025 um 20:41
Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Ob auch der BYD Seal als normale Limousine aus Thailand zu bekommen ist, würde mich interessieren. In China hat BYD bereits gefertigte Autos für kurze Zeit angemeldet. Die Autos mit "Tageszulassung" gelten in Deutschland als "Gebrauchtwagen", worauf die Zusatzzölle nicht erhoben werden.
Jürgen Starck
26.08.2025 um 19:17
Sehr gut geschrieben und gedacht!
Bernd Voelcker
26.08.2025 um 18:59
Dem kann man nur zustimmen, der Dienstwagen Steuervorteil ist auch eine Subvention.

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