Budapest will bis zu 160 neue Batterie-O-Busse beschaffen

Die Budapester Verkehrsbetriebe (BKK) wollen bis zu 160 neue Batterie-Oberleitungsbusse anschaffen. Die Ausschreibung für das Großprojekt hat ein chinesisch-ungarisches Konsortium gewonnen, das von Yutong und Electrobus Europe gebildet wird.

Symbolbild
Bild: Yutong

Laut ungarischen Medienberichten hat dieses Duo bei der Ausschreibung das wirtschaftlich lukrativste Angebot eingereicht. Yutong ist als Busfabrikant hinreichend bekannt, bei Electrobus Europe handelt es sich um einen Vertriebsspezialisten aus der ungarischen Ikarus-Gruppe, seines Zeichens ein ungarischer Hersteller von Omnibussen und Oberleitungsbussen. Ikarus ist in Ungarn eine Traditionsmarke, die in den Wendejahren allerdings in der Bedeutungslosigkeit verschwand, ehe die Marke 2010 unter neuem Besitzer und mit staatlicher Hilfe ein Comeback startete. Inzwischen hat Ikarus auch Elektrobusse im Portfolio.

Für die Ausschreibung der BKK haben nun Yutong und die Ikarus-Tochter Fahrzeuge angeboten, bei denen beide Seiten ihre Stärken einbringen. Ein wesentlicher Teil der Fertigung soll demnach in Ungarn stattfinden. Für Yutong ist der Zuschlag der zweite große Erfolg auf dem europäischen Trolleybus-Markt in Folge. Erst kürzlich hatte das Unternehmen einen Auftrag über 22 Busse für die rumänische Hauptstadt Bukarest erhalten.

In der finalen Ausschreibungsrunde für Budapest setzte sich das chinesisch-ungarische Konsortium gegen Hersteller Bozankaya durch, nachdem Mitbewerber wie Skoda und Solaris bereits zuvor ausgeschieden waren. Yutong und Electrobus Europe legten ein Nettoangebot über 451.500 Euro pro Solo-Trolleybus sowie über 649.500 Euro für Gelenk-Trolleybusse vor. Alle Fahrzeuge sollen dank der Batterie an Bord zuverlässig 25 Kilometer ohne Oberleitung zurücklegen können. In der Ausschreibung gefordert waren 15 Kilometer.

Wie das Portal Magyarbusz schreibt, ist trotz des Zuschlags aber ungewiss, wann und wie viele Fahrzeuge beschafft werden, da“die notwendige finanzielle Deckung für die Fahrzeugbeschaffung offiziell noch nicht vorliegt“. Als Mindestabruf sind in dem Rahmenvertrag aber 40 Einheiten vereinbart. Alle potenziellen Folgeaufträge darüber hinaus „hängen von der Entscheidung des öffentlichen Auftraggebers ab“, heißt es. Grundsätzlich will Budapest sein O-Busnetz stark vergrößern: Es soll von derzeit 155 Kilometern bis 2030 auf das Doppelte anwachsen. Für diese Erweiterung gelten die bis zu 160 Batterie-O-Busse der aktuellen Ausschreibung als Schlüsselanschaffung.

magyarbusz.info (auf Ungarisch) via ungarnheute.hu

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