Autonome Fahrzeuge von ATLoS sollen mit Electreon induktiv laden
ATLoS ist eine noch relativ unbekannte Geschäftseinheit der ProCME Group, einem Anbieter von Hightech-Infrastruktur- und Mobilitätsprojekte. Unter dem Namen ATLoS bieten das Unternehmen derzeit drei verschiedene Batterie-elektrische Fahrzeuge an, die allesamt unter die Kategorie Automated Guided Vehicle (AGV) fallen, auf Deutsch fahrerloses Transportfahrzeug oder automatisch geführtes Fahrzeug.
Diese AGV sind laut dem aktuellen Verkaufsprospekt von ProCME aktuell in drei Größen erhältlich:
- ATLoS 3.5: 3,5 t Nutzlast, 7 m lang, 1,4 m hoch
- ATLoS 8: 8 t Nutzlast, 9 m lang, 4 m hoch
- ATLoS 14: 14 t Nutzlast, 12 m lang, 4 m hoch
Die vollelektrischen Fahrzeuge bewegen sich autonom und erreichen eine Geschwindigkeit von 15 km/h. Das relativ niedrige Tempo liegt daran, dass sie nicht für normale Straßen gedacht sind, sondern vor allem für die Intralogistik. ProCME spricht von Einsatzmöglichkeiten im innerbetrieblicher Außen- und Innenverkehr sowie in Häfen, Flughäfen oder Industrieparks.
Einsatz auf festen Routen geplant
Im Rahmen der Zusammenarbeit soll Electreons kabellose Ladetechnologie in die autonomen Fahrzeuge von ATLoS integriert werden. Die Technologie soll als erstes in AGV eingesetzt werden, die auf festen Routen in Produktionsanlagen, Logistikzentren und Lagerhallen unterwegs sind. Die Technologie von Electreon ermöglicht nahtloses, freihändiges Laden auf festen Routen und an Laderampen, minimiert Ausfallzeiten und steigert die Betriebseffizienz rund um die Uhr in Logistikzentren, Lagerhallen und Produktionsstätten für eine nachhaltige Automatisierung.
Durch die kabellose Stromversorgung der autonomen Fahrzeuge von ATLoS kombinieren die beiden Unternehmen zwei Technologien, nämlich autonomes Fahren und kabellose Energieübertragung, mit dem Ziel, die Industrielogistik zu rationalisieren, den Flottenbetrieb zu optimieren und echtes freihändiges Laden zu ermöglichen.
Sowohl dynamisches als auch statisches Laden möglich
Die ATLoS-Fahrzeuge können im Rahmen der Partnerschaft wahlweise dynamisch während der Fahrt geladen werden, wenn dafür auf dem Betriebsgelände entsprechende Ladespulen in den Boden eingelassen werden, so wie es beispielsweise auf einer Teststrecke von Electreon auf der A6 beim Amberg möglich ist. Alternativ ist aber auch statisches Laden möglich wie z.B. in den Electreon-Projekten für UPS in Detroit oder in einem Busdepot in Israel. Das statische Laden bietet sich laut Electreon vor allem an Laderampen an. Ein vollautomatischer Ladevorgang würde helfen, die ATLoS-Fahrzeuge rund um die Uhr autonom einsetzen zu können.
„Diese Partnerschaft mit ATLoS ist ein entscheidender Schritt in den schnell wachsenden Markt der industriellen Automatisierung“, sagte Oren Ezer, CEO von Electreon. „Um echte Autonomie zu erreichen, muss auch der Ladevorgang autonom sein. Die Kombination unseres bewährten kabellosen Ladens mit den innovativen autonomen Fahrzeugen von ATLoS schafft eine einsatzbereite Lösung, die unseren Kunden eine beispiellose Betriebseffizienz bietet.“
Erstes konkretes Projekt geplant
Im Rahmen der Kooperation haben beide Seiten bereits ein erstes Projekt begrenzten Umfangs vereinbart, im Rahmen dessen Electreon Hard- und Softwarelösungen sowie Implementierung und technischen Support liefern soll. Im Rahmen dessen soll ein autonomes Fahrzeug von ATLoS mit dem kabellosen Ladesystem von Electreon ausgestattet und teilweise in einem von einem bestehenden ATLoS-Kunden betriebenen Bereich eingesetzt. Dieser Kunde und dessen Standort wird aber bislang nicht verraten.
Etwas undurchsichtig ist aber, in wie weit die autonomen ATLoS-Fahrzeuge überhaupt schon im Kundeneinsatz sind. Eine Onlinerecherche dazu liefert kein Ergebnis – und es ist auch eher unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, dass das Unternehmen bisher nur Renderings seiner Fahrzeuge zeigt, aber keine richtigen Fotos. CME hat aber in jedem Fall im Juni auf der Fachmesse Transport Logistic in München das Angebot von ATLoS präsentiert.
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