Bidirektionales Laden: VW schließt sich „Task 53“ an

Die sogenannte „Task 53“ aus einem Programm der Internationalen Energieagentur will die Interoperabilität im V2G-Ökosystem verbessern – also das Zusammenspiel von E-Autos, Ladeinfrastruktur und Stromnetzen. Jetzt hat die „Task 53“ einen ersten Automobilpartner gefunden: den VW-Konzern.

Vw bidirektionales laden
Bild: Volkswagen

Bei der „Task 53“ handelt es sich um eine Initiative des Electric Vehicle Technology Collaboration Programms innerhalb der International Energy Agency (IEA). Das internationale Konsortium, welches von 15 Ländern unterstützt wird, strebt die vollständige Interoperabilität beim bidirektionalen Laden zwischen Elektrofahrzeugen, Ladeinfrastruktur und Stromnetzen an.

Jene Task 53 hat nun einen „strategisch wichtigen Schritt“ verkündet : Volkswagen ist als erster Fahrzeughersteller in eine Partnerschaft mit Task 53 eingetreten. „Das Engagement von Volkswagen unterstreicht die Bedeutung von Task 53 auf dem Weg, nachhaltiger Mobilität konsequent weiter zu beschreiten, und den globalen Übergang zu intelligentem, bidirektionalem Laden zu unterstützen“, teilt Task 53 mit.

Volkswagen selbst ermöglicht bei den MEB-Modellen mit der 77-kWh-Batterie ab dem Software-Stand 3.5 oder höher das bidirektionale DC-Laden – das Feature ist also schon recht weit verbreitet, wird aber in der Praxis nur selten genutzt. VW selbst ist noch an mehreren Projekten rund um das bidirektionale Laden beteiligt.

Volkswagen erkenne, „dass die breite Einführung des bidirektionalen Ladens von einer robusten Interoperabilität zwischen Fahrzeugen, Ladestationen und Stromnetzen abhängt“, so Task 53. „Mit dem Beitritt zu Task 53 will Volkswagen bestehende und solche, welche sich beim intensiven Testen im Rahmen von Task 53 und den Partner-Laboren neu zeigen, Hürden abbauen. Diese Bugs & Gaps verhindern derzeit die Interoperabilität und begrenzen die wirtschaftliche Tragfähigkeit und Skalierbarkeit von Vehicle-to-Grid-Lösungen“, heißt es weiter.

Quelle: Info per E-Mail

10 Kommentare

zu „Bidirektionales Laden: VW schließt sich „Task 53“ an“
M. Thomas
25.09.2025 um 14:25
Zu erwähnen sei hier das Forschungsprojekt BI-CCS, aus welchem vermutlich die Teilnahme herrührt. Zudem ist die Initiative CharIN bereits Mitglied. Somit war VW bereits zuvor indirekt involviert.
Wolfgang Schmidt
25.09.2025 um 17:03
Glückwunsch zu dieser Entscheidung! Endlich gibt es mal Bewegung zu mehr Flexibilität bei der Stromverfügbarkeit und einem sinnvollen Speichern von Strom z.B.von der heimischen PV Anlage. Wenn die Energiemenge, die aus der Autobatterie abgegeben werden kann, mehr als 15 kWh beträgt, wäre das ein echter Fortschritt.
Frank
25.09.2025 um 20:23
Es ist immer das gleiche Geschäftsmodell. Kosten sozialisieren, Gewinne privatisieren. Der Kunde soll sich ein BEV kaufen mit V2G Fähigkeit. Dann wird noch eine entsprechende Wallbox von Nöten sein, mit Sicherheit ein vierstelliger Kostenpunkt. Die eine oder andere Veränderung/Ergänzung an der PV-Anlage. Den wirtschaftlichen Vorteil haben aber alle anderen, mit Ausnahme derjenigen, die das ganze Equipment bezahlt haben. Netzbetreiber sparen Milliarden ein, da der Netzausbau deutlich langsamer vorangetrieben werden muss, da bei entsprechend vielen Fahrzeugen, die dezentrale Energieversorgung und Speicherung mit gewährleistet ist. Das sie bei jedem Stromtransfer, egal in welcher Richtung, Entgelte kassieren kommt noch oben drauf. Der Kunde wird mit Peanuts abgefunden. Das ein großer deutscher Automobilhersteller V2G vorantreibt, könnte als Greenwashing abgetan werden. Den vorsätzlichen Betrug am eigenen Kunden können wir aber bei diesem Unternehmen, so hat es zumindest die jüngere Vergangenheit gezeigt, als gelernt voraussetzen. Warum also mit alten Traditionen brechen. Vielleicht tut sich ein neues Geschäftsfeld auf. Leute lasst Euch nicht verarschen. Das einzige Verfahren, wo der wirtschaftlich Vorteil beim Kunden verbleibt ist V2H. Damit muss ich nicht, wenn es dunkel wird, Strom zu Horrorpreisen aus dem Netz beziehen. Ich kann mich über jede gesparte KWh freuen und zusehen, wie sich die Investitionen recht schnell bezahlt machen.
Axel
30.09.2025 um 07:55
Aus welcher Sicht betrachtest du deine Stellungnahme? Die einzigen, die bisher nicht gefördert, stattdessen nur belastet wurden, war der Teil unserer Bevölkerung der mangels Grundstück, Haus, Balkon und Regularien bisher von der Energiewende ausgeschlossen ist. Alle anderen konnten sich nach eigenem Ermessen beteiligen und profitieren.
E. Wolf
27.09.2025 um 08:22
Hier gibt es eine ähnliche Ankündigung: https://www.pv-magazine.de/2025/03/31/bidirektionales-laden-mit-kleinem-kniff-von-energy-island-power/
E. Wolf
26.09.2025 um 08:09
Zitat: "Das einzige Verfahren, wo der wirtschaftlich Vorteil beim Kunden verbleibt ist V2H." 100% Zustimmung ! Und es gibt keine Erfordernis auf sog. SmartMeter zu warten, alles bleibt "Behind-the-Meter". Regulatorisch gibt es auch keine Probleme: Durcksache 20/14985 vom 14.2.2025; 3. Seite- Mitte. Machen, einfach Machen. Die DC-BiDi-Wallbox für VW liefert zB Cubos.com. Die Preisobergrenze hat der "Premium-" Hersteller BMW gesetzt: 2.095 €, vgl. iX3 Konfigurator.
KurtDerRennfahrer
26.09.2025 um 09:25
V2H kann für viele Kunden eine gute, derzeit wahrscheinlich auch die beste Option sein. Aber die Geschäftsmodelle rund um V2G sind doch noch nicht mal ansatzweise ausentwickelt, daher halte ich die pauschale Abwertung für falsch. Es hängt doch am Ende vom Ertrags-Potenzial der Kunden ab, ob sich die Sache lohnt oder nicht. Wenn die entsprechenden Angebote im Markt sind, kann sich jeder Interessierte das einfach ausrechnen...
Irgendjemand
26.09.2025 um 11:28
Task 53 verfolgt das Ziel, die Interoperabilität im Bereich Vehicle-to-Grid (V2G) voranzutreiben und bestehende Bugs und Lücken zu schließen. Auch wenn der Ansatz grundsätzlich sinnvoll erscheint, liegt das eigentliche Problem nicht auf technischer, sondern auf regulatorischer Ebene.Die ISO 15118-20 ist bereits für DC bidirektionales Laden („DC Bidi Ready“) ausgelegt. Für AC bidirektionales Laden steht seitens ISO 15118-20 ein Update noch aus, das voraussichtlich in diesem Jahr finalisiert wird. Wesentlich kritischer ist jedoch, dass auf Systemstandard-Ebene – etwa bei der IEC 61851-23 – bislang kein Standard für DC bidirektionales Laden existiert. Ohne diesen fehlt die Grundlage für ein interoperables Gesamtsystem.Solange diese regulatorischen und normativen Voraussetzungen nicht geschaffen sind, bleibt der Nutzen von Task 53 begrenzt. Die Fokussierung auf Implementierungsdetails und Fehlerbehebungen greift zu kurz und läuft Gefahr, Ressourcen in einem Bereich zu binden, der derzeit noch keine tragfähige Basis bietet.
Manfred
26.09.2025 um 14:24
Gibt es schon fertige V2H Systeme? Ich kenne nur den Minitower 4car, der bei mir super funktioniert. Kenen Sie noch weitere?
Stand der Technik
28.09.2025 um 01:58
... mit dynamischen Stromtarifen perfekt um das Deutsche Stromnetz zu entlasten ..

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