Nicht mehr konfigurierbar: Mercedes lässt den EQB still und heimlich auslaufen
Die bisherigen Elektroautos von Mercedes sind, wenn es um die Verkaufszahlen geht, weitestgehend hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Vor allem die gehobenen EQ-Modelle EQE und EQS sowie deren SUV-Ableger werden von ihren Verbrenner-Pendants und ihren Konkurrenten aus dem Hause BMW in den Schatten gestellt.
Einzig im Einstiegs-Segment von Mercedes griff die Kundschaft gerne zu den Stromern mit Stern. Die beiden technisch eng verwandten Elektro-SUV EQA und EQB führten die internen Elektro-Verkaufscharts an, obwohl sie beide auf der MFA2-Plattform stehen und somit im Grunde umgemodelte Verbrenner sind. Das scheint die Kundschaft nicht gestört zu haben.
Das offiziell in der Kompaktklasse positionierte, aber 4,68 Meter lange E-SUV EQB wurde dank seiner guten Platzverhältnisse und der optionalen dritten Sitzreihe vor allem von Familien geschätzt – vom Marktstart 2021 bis Ende 2024 verkauften die Stuttgarter allein hierzulande über 21.000 Stück. Und das, obwohl die modifizierte GLB-Basis für einige Schwächen in den für E-Autos relevanten Kategorien sorgte. Die maximale Ladeleistung lag anfangs beispielsweise bei nur 100 kW, während der Hyundai Ioniq 5 beispielsweise mehr als das Doppelte bietet. Daran änderte auch die Modellpflege im Sommer 2024 nichts.
Der EQ-GLB bekommt die vom CLA bekannte Technik
Doch auch Mercedes stellt im Kompakt-Segment auf 800 Volt-Architekturen um – der neue CLA war nur die Vorhut, Anfang 2026 soll auf derselben “MMA”-Plattform der EQB-Nachfolger präsentiert werden, bei dem sich die Spannung ebenfalls verdoppeln wird und der den sperrigen Namen “Mercedes GLB mit EQ-Technik” trägt. Wenige Monate nach der Premiere soll der Marktstart erfolgen.
Die aktuelle Auflage des EQB hat Mercedes derweil aus dem Konfigurator genommen. Im ungarischen Werk Kecskemét werden aktuell nur noch die bereits eingegangenen Bestellungen abgearbeitet, bevor die Produktionsstraßen auf die Fertigung des Nachfolgers umgestellt werden. Die Verbrenner-Variante GLB läuft noch einige Monate länger vom Band, da sie aus einer mexikanischen Fabrik kommt. Auch der Mercedes EQA wird derweil noch weiter produziert, da dessen Nachfolger noch einige Monate länger auf sich warten lässt.
Im Zuge des Modellwechsels dürfte die Reichweite des optional siebensitzigen Familien-SUV deutlich ansteigen und über 600 Kilometern liegen. Den GLB mit EQ-Technologie soll es sowohl als reinen Hecktriebler als auch als Allradler geben. Die Leistungsspanne liegt voraussichtlich zwischen 172 und 265 kW.
Die bedeutendsten Fortschritte sind aber in Sachen Ladeleistung zu erwarten. Der Stromspeicher des neuen CLA kann mit maximal 325 kW befüllt werden. In dieser Disziplin dürfte der Elektro-GLB seinem kleinen Coupé-Bruder in nichts nachstehen. Später folgt die Verbrenner- beziehungsweise Hybrid-Variante des zweiten GLB.
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