Isuzu und Toyota kündigen Brennstoffzellen-Bus für 2026 an
Die beiden japanischen Hersteller Toyota und Isuzu haben eine Vereinbarung zur gemeinsamen Entwicklung von Brennstoffzellen-Linienbussen der nächsten Generation geschlossen. Das Ergebnis dieser Entwicklungsarbeit soll im Geschäftsjahr 2026 (April 2026 bis März 2027) im japanischen Werk Utsunomiya vom Band laufen. Viele Details zu dem geplanten Brennstoffzellen-Bus verraten beide Seiten noch nicht. Klar ist aber: Das Fahrzeug wird auf der Plattform für Batterie-elektrische Linienbusse (BEV) von Isuzu/Hino basieren und mit einem von Toyota entwickelten Brennstoffzellen-System ausgestattet.
Als Merkmale der 2024 eingeweihten BEV-Busplattform nennen Toyota und Isuzu in ihren identisch lautenden Mitteilungen u.a. einen ebenem Boden, der auch in der Brennstoffzellen-Busvariante (FCEV) Bestand haben soll. Toyotas aktuelle Brennstoffzellen-Generation (2. Generation) liefert 60 oder 80 kW und kann Spannungsbereich von 400 bis 750 Volt abdecken. Die dritte Generation ist für 2026 angekündigt, könnte also in die neuen BZ-Busse der Japaner eingebaut werden. Bestätigt ist diese allerdings nicht.
Wichtig ist den Partnern nach eigenen Angaben, Skaleneffekte durch Gleichteile bei den BEV- und FCEV-Bussen zu erreichen. Die BEV-Plattform hat Isuzu zusammen mit Hino entworfen, entwickelt und konstruiert. Gebaut werden die strombetriebenen Busse mit dieser Architektur ebenfalls bei J-Bus. Isuzu gibt an, mit dem Vorstoß sein Angebot an emissionsfreien Bussen ausbauen zu wollen. Toyota sieht die Partnerschaft als weitere Initiative, um seine Brennstoffzellen-Technik in verschiedenen Märkten zu verankern. Mit im Boot sind zudem lokale Behörden und Unternehmen in verschiedenen Modellregionen, die H2-Ökosysteme aufbauen sollen und dabei von der japanischen Regierung unterstützt werden.
Dass einige von Japans Herstellern bei der Entwicklung von emissionsfreien Bussen näher zusammenrücken, verkündigten sie bereits 2021. Schon damals stellten sie für 2024 einen Batterie-elektrischen Niederflurbus in Aussicht, der später um einen Ableger mit Brennstoffzelle ergänzt werden soll. Diese Roadmap verfolgen Hino, Isuzu und Toyota also schon länger.
Die drei Hersteller gehören auch zu den Gründungsmitgliedern der Commercial Japan Partnership, später sind auch Suzuki und Daihatsu beigetreten. Das Entwicklungs-Joint-Venture soll die sogenannten CASE-Technologien (Connected, Autonomous, Shared, Electric) im Nutzfahrzeug-Bereich vorantreiben, also auch Elektroantriebe. Von diesen Entwicklungen soll J-Bus inzwischen wiederum profitieren.
Toyota verfügt unterdessen bereits über Erfahrungen mit FCEV-Bussen: 2018 brachten die Japaner einen Brennstoffzellen-Bus namens Sora auf den Markt, zudem nutzt der portugiesische Hersteller CaetanoBus Toyota-Brennstoffzellen in seinen Bussen für Europa. Vergangenes Jahr kündigte on top der türkische Bushersteller Karsan an, seine ersten mit Brennstoffzellen ausgestatteten Busse 2025 auf den Markt zu bringen – unter Rückgriff auf Toyota-Technik.
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